Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
17.07.2025 05:30

Reiche zur Energiewende: «Kosten müssen runter»

Energiepolitik

Berlin (dpa) - Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche strebt einen Kurswechsel bei der Energiewende an. «Die Kosten müssen insgesamt runter», sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «In den vergangenen Jahren war das politische Ziel allein auf den Zubau fixiert. Die Energiewende wird aber nur erfolgreich sein, wenn wir den Ausbau der Erneuerbaren und die Kosteneffizienz konsequent zusammenzubringen. Das muss das Ziel sein.» Betreiber von Ökostrom-Anlagen sollten sich aus Reiches Sicht künftig an der Finanzierung des Stromnetzausbaus beteiligen.

«Realitätscheck» 

Ende des Sommers will Reiche einen «Realitätscheck» zur Energiewende vorlegen. «Wir brauchen zwingend mehr Steuerbarkeit, um die Volatilität der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können. Auch Speicher spielen zum Ausgleich eine Rolle. Sie sind Teil der Lösung, aber reichen allein nicht aus. Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.» 

Reiches Amtsvorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte mit verschiedenen Maßnahmen den Ausbau des Ökostroms vor allem aus Wind und Sonne vorangetrieben. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit Klimaziele erreicht werden. Der Ausbau der Stromnetze hält aber nicht Schritt. Wegen fehlender Netze müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden. Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe kosten viel Geld. Um den vor allem im Norden produzierten Windstrom in große Verbrauchszentren im Süden zu transportieren, sollen Tausende neue Kilometer Stromleitungen verlegt werden. Ein Großteil ist aber noch nicht fertig.

Hohe Kosten

Mit Blick auf geplante Entlastungen der Stromkunden bei den Netzentgelten, mit denen unter anderem der Netzausbau finanziert wird, sagte die Ministerin: Momentan würden Kosten vom Stromkunden in die öffentlichen Haushalte und damit auf den Steuerzahler verschoben - in einer Größenordnung von rund 30 Milliarden Euro. «Wir lösen damit nicht das grundlegende Problem. Die Entlastungen bei der Stromsteuer, die Abschaffung der Gasspeicherumlage, die teilweise Übernahme der Netzkosten und die Übernahme der schon länger in den Haushalt verlagerten EEG-Kosten machen zusammen rund 30 Milliarden Euro aus.» Die Energiewende müsse kosteneffizienter werden. «Und das geht auch.» 

Stromverbrauch

Eine wesentliche Kenngröße sei der prognostizierte Stromverbrauch, sagte Reiche. «Die letzte Regierung hat angenommen, dass der Stromverbrauch schon 2030 auf bis zu 750 Terawattstunden steigt, bis 2035 gibt es Prognosen von 1.000 Terawattstunden.» Das wäre eine Steigerung von fast 50 Prozent innerhalb weniger Jahre. «Seriöse Studien zweifeln, ob diese Steigerungen der Realität standhalten. Wir werden eine deutliche Zunahme der Elektrifizierung sehen, insbesondere im Bereich der Wärmepumpen, der Elektromobilität, der Digitalisierung. Ob in den von der Ampel angenommenen Größenordnungen, darf bezweifelt werden.»

Betreiber von Ökostrom-Anlagen

Der Ausbaupfad der erneuerbaren Energien und der Netzausbau müssten synchronisiert werden, sagte Reiche. Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien müssten mehr Systemverantwortung übernehmen. Sie sollten sich an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen. 

«Systemverantwortung heißt, dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind», sagte Reiche. Die Kosten für den Netzausbau liegen bisher voll beim Netzbetreiber und werden über die Netzentgelte von den Stromkunden bezahlt.

Für die Reform der Netzentgelte ist die Bundesnetzagentur zuständig. In einem Diskussionspapier ist auch die Rede von einer Verbreiterung der Finanzierungsbasis durch eine Beteiligung von «Einspeisern» an den Netzkosten.

Verteilung der Kosten 

«Wir müssen zu einer fairen Verteilung der Verantwortung kommen», sagte Reiche. «Wir brauchen die Erneuerbaren für die Dekarbonisierung. Wir brauchen sie auch, weil es innovative Technologien sind. Aber Risiko und Kosten dürfen nicht einseitig auf die Kunden übertragen werden. Die Erneuerbaren können und müssen mehr Systemverantwortung übernehmen. Und das heißt auch, Verantwortung für die Kosten des Gesamtsystems zu übernehmen und einen Beitrag zur Netzstabilität, zur Regelbarkeit und zur Steuerbarkeit zu leisten.»

Reiche sagte weiter: «Das bisherige System, das erneuerbare Energien teilweise vergütet, egal, ob sie einspeisen oder nicht, bedarf aus volkswirtschaftlicher Sicht schnellstens einer Überarbeitung.» Den Ausbaupfad könne man dann beibehalten, wenn Systemverantwortung durch die Erneuerbaren wahrgenommen werde.

Reiche: Klimaziele sehr ambitioniert

Die Ministerin sagte, sie habe sich ausdrücklich zu den Klimazielen 2045 bekannt. «Aber die Ziele sind sehr, sehr ambitioniert. Jeder, der sich mit der Frage ernsthaft beschäftigt, wird dem zustimmen.»

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral sein. Klimaneutralität bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden, als auch wieder gebunden werden können.



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 717     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
17.07.2025 05:30 Reiche zur Energiewende: «Kosten müssen runter»
17.07.2025 05:00 Milliarden für Start-ups: Bayern überholt Berlin
17.07.2025 04:50 dpa-AFX KUNDEN-INFO: Impressum
17.07.2025 04:50 dpa-AFX KUNDEN-INFO: Finanzanalysen in den dpa-AFX Diensten
17.07.2025 01:33 Trump kündigt Zucker-Änderung bei US-Coca-Cola an
17.07.2025 01:05 GNW-News: Die zweite China (Shenyang) Comedy Film Week ist v...
16.07.2025 23:15 Berlin lehnt von der Leyens' Vorschlag für Billionen-Etat ab
16.07.2025 22:35 IRW-News: First Phosphate Corp.: First Phosphate schließt l...
16.07.2025 22:30 UBS hebt Ziel für ASML auf 660 Euro - 'Neutral'
16.07.2025 22:25 ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Moderate Gewinne nach kurze...
16.07.2025 22:16 Aktien New York Schluss: Moderate Gewinne nach kurzem Powell...
16.07.2025 22:04 IRW-News: High Tide Inc.: High Tide schließt mit Cronos Gro...
16.07.2025 21:25 EQS-Adhoc: ADTRAN Holdings, Inc.: Vorläufige Q2 2025 Umsatz...
16.07.2025 21:22 Kanada will Stahlindustrie mit Zöllen schützen - USA ausge...
16.07.2025 21:10 «Respekt»: Pogacar stürzt und bedankt sich bei Konkurrenten
16.07.2025 21:02 Devisen: Euro nach Achterbahnfahrt über Niveau vor Powell-S...
16.07.2025 20:52 IRW-News: ACCESS Newswire: Die globale Sportmarke U.S. Polo ...
16.07.2025 20:32 UBS belässt Rio Tinto auf 'Neutral' - Ziel 4500 Pence
16.07.2025 20:29 EQS-Adhoc: Brockhaus Technologies AG: Prognose für das Gesc...
16.07.2025 20:26 JPMorgan belässt Rio Tinto auf 'Overweight' - Ziel 5580 Pen...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
17.07.2025

SLIGRO FOOD GROUP NV
Geschäftsbericht

INVUO TECHNOLOGIES
Geschäftsbericht

OCTOPUS SECOND AIM VCT PLC
Geschäftsbericht

DISCO
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services