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19.12.2025 10:08

APA ots news: Nationalbank: Stabilisierung der Konjunktur in...

APA ots news: Nationalbank: Stabilisierung der Konjunktur in herausforderndem Umfeld

Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich 2025 bis 2028  
vom Dezember 2025 

Wien (APA-ots) - Die heute präsentierte Prognose der Oesterreichischen  
Nationalbank ( 
OeNB) für den Zeitraum 2025 bis 2028 zeichnet das Bild einer 
schrittweisen konjunkturellen Stabilisierung vor dem Hintergrund 
anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen. Für 2025 wird ein 
Wachstum von 0,6 % erwartet. In den Jahren 2026 und 2027 beschleunigt 
sich das Wachstum auf 0,8 % bzw. 1,1 %. Die Arbeitslosenquote steigt 
2025 auf 7,5 % und sinkt erst wieder ab 2027. Die Inflation beläuft 
sich für das Gesamtjahr 2025 aufgrund auslaufender Energiepreishilfen 
temporär auf 3,6 %. Im kommenden Jahr läuft dieser Effekt aus und 
führt in Verbindung mit einem schwächeren Lohnwachstum zu einem 
Sinken der Inflation 2026 auf 2,4 % und 2027 auf 2,1 %. Der 
Budgetsaldo verbessert sich 2025 auf -4,5 % des BIP. Werden die 
bisher hinreichend konkretisierten und keine weiteren Maßnahmen 
umgesetzt, wird er sich 2026 und 2027 nur leicht auf -4,2 % 
verbessern. 

"Österreichs Wirtschaft tastet sich nach zwei Jahren der 
Rezession behutsam zurück auf einen Pfad der Erholung. Wir sehen 2025 
eine Rückkehr zu verhaltenem Wachstum, das sich in den Folgejahren 
schrittweise beschleunigen sollte. Gleichzeitig bleibt das 
wirtschaftliche Umfeld anspruchsvoll. Verluste an preislicher 
Wettbewerbsfähigkeit, Zölle und schwelende Handelskonflikte stellen 
unser exportorientiertes Wachstumsmodell vor zusätzliche 
Herausforderungen. Die heimischen Investitionen und der heimische 
Konsum wachsen wieder etwas stärker, aber die globale wirtschaftliche 
Unsicherheit führt weiter zu Zurückhaltung bei Unternehmen und 
Haushalten. Positiv ist, dass der Inflationsdruck 2026 deutlich 
nachlässt. Im Bereich der öffentlichen Finanzen zeigt sich zwar eine 
leichte Verbesserung des Budgetsaldos in den kommenden Jahren, 
insgesamt bleibt die Budgetlage jedoch angespannt und erfordert 
zusätzliche Konsolidierungsmaßnahmen und Budgetdisziplin. Um 
mittelfristig höhere Wachstumsaussichten zu verwirklichen, ist es 
entscheidend, dass die europäische Wettbewerbsfähigkeit konsequent 
gestärkt wird, produktivitätsverbessernde Maßnahmen gesetzt werden 
und strukturelle Reformen beschleunigt werden. Ein solches 
Maßnahmenbündel würde über mehr wirtschaftliche Zuversicht auch die 
heimische Nachfrage stärken, insbesondere den Konsum, und damit den 
eingeschlagenen Erholungspfad nachhaltig absichern", erklärt OeNB- 
Gouverneur Martin Kocher anlässlich der Pressekonferenz zur Prognose. 

Zwtl.: Unsicheres internationales Umfeld und sinkende 
Wettbewerbsfähigkeit fordern Exporteure 

Die Exportwirtschaft als tragende Säule der österreichischen 
Wirtschaft steht unter mehrfachem Druck. Neben der schwachen 
deutschen Industriekonjunktur belasten die US-Zölle, hohe Lohn- und 
Energiekosten, die Euro-Aufwertung sowie die zunehmende Konkurrenz 
Chinas auf dem Weltmarkt die Exportentwicklung. In der Folge 
beurteilt die exportorientierte Industrie - trotz einer leichten 
Erholung im Jahr 2025 - ihre Lage mehrheitlich pessimistisch. Von der 
Bauwirtschaft sind in den nächsten drei Jahren keine starken Impulse 
zu erwarten. Die Wohnbauinvestitionen sind seit 2022 aufgrund 
gestiegener Finanzierungskosten, dem Auslaufen des Wohnbauzyklus und 
der allgemeinen konjunkturellen Schwäche deutlich gesunken und werden 
sich in den kommenden Jahren nur leicht erholen. Ein schrittweiser 
Rückgang der historisch hohen Sparquote in den Jahren 2025 und 2026 
ermöglicht trotz nur geringfügig steigender real verfügbarer 
Haushaltseinkommen ein - wenn auch moderates - Wachstum der privaten 
Konsumausgaben. Die schwache Wirtschaftsentwicklung der letzten drei 
Jahre kommt zunehmend auf dem Arbeitsmarkt an. Die Arbeitslosenquote 
gemäß AMS steigt für das Gesamtjahr 2025 um 0,5 Prozentpunkte auf 7,5 
% und wird erst ab 2027 wieder sinken. 

Zwtl.: Inflation sinkt durch schwächeres Lohnwachstum und geringere 
Energieinflation 

Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene 
Inflation hat sich in Österreich in den letzten Monaten bei rund 4,0 
% eingependelt. Für das Gesamtjahr 2025 liegt sie laut Prognose bei 
3,6 %. Für das Jahr 2026 wird ein Rückgang auf 2,4 % erwartet, 
gefolgt von einer weiteren Abnahme auf jeweils 2,1 % in den Jahren 
2027 und 2028. Die Kerninflationsrate (ohne Energie und 
Nahrungsmittel) dürfte 2026 mit 2,7 % noch über der Gesamtinflation 
liegen, sollte sich aber in den Folgejahren - ähnlich wie die HVPI- 
Inflation - auf 2,1 % einpendeln. Hauptgründe für den Rückgang der 
Inflation sind auslaufende Energiepreis-Maßnahmen, schwächeres 
Lohnwachstum, rückläufige Rohstoffpreise für Energie und die 
Aufwertung des Euro. Seit der Veröffentlichung der letzten Prognose 
führten insbesondere die mehrjährigen Lohnabschlüsse in der 
Metallindustrie, im öffentlichen Dienst und im Handel, die teils 
spürbar unter der rollierenden Inflation liegen, zu einer 
kostenseitigen Verringerung des Preisdrucks. 

Eine Analyse der haushaltsspezifischen Inflationsraten für den 
Zeitraum 2022 bis 2025 zeigt: 2022 lag die Inflation der oberen 
Einkommensdezile über jener der unteren. Ab 2023 bis einschließlich 
Q3 2025 kehrte sich dieser Zusammenhang um - die unteren Dezile 
verzeichneten höhere Raten. Einkommen beeinflusst die 
Haushaltsinflation, ist aber nicht der einzige Faktor. Gemessen an 
der kumulierten Inflation seit 2021 hatten Pensionist:innen, 
Pflichtschulabgänger:innen, Hauseigentümer:innen, Haushalte in 
ländlichen Gemeinden und Singles die vergleichsweise höchsten 
Teuerungsraten. 

Zwtl.: Zusätzliche Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung notwendig 

Der Budgetsaldo verbessert sich 2025 leicht auf -4,5 % des BIP. 
Für 2026 und 2027 wird auf Basis der bisher bekannten und hinreichend 
konkretisierten Konsolidierungsmaßnahmen eine nur leichte 
Verbesserung des Saldos auf -4,2 % erwartet. 2028 kommt es durch die 
Einführung der EU-weiten CO2-Bepreisung im Rahmen des das 
Emissionshandelssystems ETS2 zu einer Verschlechterung des Saldos auf 
-4,4 %: Die bisherige nationale CO2-Steuer läuft Ende 2027 aus, die 
Einnahmen aus ETS2 werden aber erst 2029 als Staatseinnahmen 
verbucht. Die Schuldenquote wird 2025 bei etwa 81,9 % des BIP liegen 
und bis 2028 auf 86,8 % steigen. Verantwortlich dafür sind sowohl das 
weiterhin hohe Primärdefizit als auch das geringe nominelle BIP- 
Wachstum. 

Zwtl.: Prognoserisiken 

Die Risiken für das Wachstum sind weitgehend ausgeglichen. 
Während weitere erforderliche Konsolidierungsmaßnahmen und die hohe 
geopolitische Unsicherheit ein Abwärtsrisiko darstellen, kann eine 
stärkere Erholung im Wohnbau und eine Erholung des Vertrauens der 
Konsument:innen zu einem höheren Wachstum führen. Auch bei der 
Inflationsprognose halten sich Aufwärts- und Abwärtsrisiken die 
Waage. Höhere Lohnabschlüsse im Dienstleistungssektor könnten zu 
einem zusätzlichen Preisauftrieb führen, während ein stärkerer 
Anstieg des Euro-Wechselkurses gegenüber anderen Währungen oder die 
vermehrte Handelsumlenkung von Waren aus Fernost nach Europa den 
Preisauftrieb verringern könnten. 

Die Langversion der OeNB-Prognose finden Sie hier . 

Rückfragehinweis: 
   Oesterreichische Nationalbank 
   Mag.a Marlies Schroeder, MiM 
   Pressesprecherin 
   Telefon: (+43-1) 404 20-6900 
   E-Mail: marlies.schroeder@oenb.at 
   Website: https://www.oenb.at 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom 

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER 
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT *** 

OTS0035    2025-12-19/10:02


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