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17.09.2024 15:35

ROUNDUP: Deutschland rüstet sich für Flut - Zahl der Toten steigt

BRESLAU/DRESDEN/WIEN (dpa-AFX) - Langsam schwillt die Elbe bei Dresden an. Die ersten Wiesen und Straßen sind bereits überflutet. Die Frage ist, wie viel Wasser noch aus Tschechien in Richtung Sachsen fließt. Auch Gebiete an der Oder in Brandenburg könnte es treffen. Fest steht: Das Hochwasser in den Nachbarländern wird den Osten Deutschlands treffen. Unklar ist, wie schlimm die Überschwemmungen werden. In den Hochwassergebieten von Polen über Tschechien bis nach Österreich bleibt die Lage auch am Dienstag kritisch, die Zahl der Toten steigt auf mindestens 19. Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist noch unklar.

In Brandenburg sehen sich die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) vorbereitet - sollte die Oder mit dem Hochwasser aus Polen über die Ufer treten. Ab Mitte der Woche mache ein Anstieg des Wassers in der Oder die größte Sorge, sagte Sebastian Gold vom THW dem Sender RBB-Inforadio. Die Lage sei aber noch unklar, man richte sich auf alles ein. Für Sonntag wird zum Beispiel am Pegel Ratzdorf südlich von Frankfurt/Oder mit der höchsten Alarmstufe 4 gerechnet. Dann könnten auch Grundstücke überflutet werden.

Bislang sind die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer getreten. Es gilt zum Beispiel Hochwasser-Alarmstufe 1 am Pegel der Spree in Spremberg. Bei der untersten Alarmstufe 1 von insgesamt vier Stufen beginnen Gewässer übers Ufer zu treten.

Etwas langsamer als zunächst prognostiziert fließt das Wasser nach Deutschland. In der polnischen Stadt Breslau wird die Flutwelle der Oder für Donnerstag oder Freitag erwartet - zunächst war für Mittwoch damit gerechnet worden. Polens Regierungschef Donald Tusk sprach von widersprüchlichen Prognosen der Meteorologen. Beim Oder-Hochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.

Etwa 90 Kilometer südlich von Breslau haben die Einwohner der Kleinstadt Nysa zusammen mit Soldaten und Feuerwehrleuten Schlimmeres verhindert. In der Nacht zum Dienstag spielten sich dort dramatische Szenen ab. Die Wassermassen der Glatzer Neiße, eines Nebenflusses der Oder, drohten einen Deich zu durchbrechen, der die Innenstadt schützt. Von Hubschraubern wurden Säcke mit Füllmaterial abgeworfen - mit Erfolg.

"Soldaten haben uns geholfen, Polizisten, Feuerwehrleute", berichtete eine Rentnerin namens Wanda in Nysa der Nachrichtenagentur PAP und ergänzte: "In der Nacht haben sich mein Sohn und Nachbarn zusammengetan, um Sandsäcke abzulegen. Die Bewohner selbst haben die Stadt vor Überschwemmungen bewahrt." Zeitweise hätten sich 2.000 Bewohner an der Aktion beteiligt, berichtete der Bürgermeister der Stadt dem Radiosender Rmf.fm.

Im Südwesten Polens stehen immer noch ganze Landstriche unter Wasser. Die Regierung hat für Teile des Landes den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen. Nun sollen 500 Polizisten und 500 Feldjäger verhindern, dass es in den betroffenen Gebieten zu Plünderungen kommt.

Soldaten in Tschechien im Einsatz

Im Nachbarland Tschechien gilt für zahlreiche Pegel weiterhin die höchste Alarmstufe. Die Armee kam in den Überschwemmungsgebieten zum Einsatz, um bei der Versorgung der Bevölkerung mit dem Nötigsten und bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Bis zu 2.000 Soldaten stehen bereit. Die Versicherer schätzten die Schäden auf deutlich mehr als eine halbe Milliarde Euro. Im nordböhmischen Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) nahe der Grenze zu Sachsen wurde die Scheitelwelle der Elbe erst am Dienstagabend erwartet.

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) schätzte aber, sein Land komme beim aktuellen Hochwasser "mit einem blauen Auge davon, vielleicht noch nicht mal". Angesichts der dramatischen Bilder aus Ost- und Südosteuropa werde der Freistaat "vergleichsweise glimpflich davonkommen", sagte er in Dresden. Die Pegelstände seien insgesamt niedriger als zwischenzeitlich zu befürchten war. "Das ist noch keine Entwarnung."

Bei der Elbe werde es noch dauern, bis sie unter die Alarmstufe 1 komme, eventuell bis Ende September, da Tschechien die Talsperren nach und nach ablassen werde. Am frühen Dienstagnachmittag stand das Wasser am Pegel Dresden laut offiziellen Angaben bei knapp 5,90 Metern. Normal sind 1,42 Meter. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.

Immerhin lässt in weiten Teilen Bayerns der Dauerregen nach - inzwischen sind alle Unwetterwarnungen aufgehoben worden. Ab Mittwoch soll es dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge zunehmend trocken, sonnig und herbstlich mild werden. Die Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns wird sich in der Folge entspannen - zunächst steigen die Wasserstände an einigen Flüssen laut offiziellen Angaben aber noch leicht an, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) prognostiziert. In der Nacht gab es Berichte von überschwemmten Straßen, Fußwegen und Parkplätzen.

Deutlich dramatischer ist die Lage im benachbarten Österreich. Dort ist die Zahl der offiziell registrierten Todesopfer auf fünf gestiegen. Insgesamt sind in den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. In Tschechien gab es mindestens acht Vermisste. In Rumänien begannen die Aufräumarbeiten.

Gefahr von Dammbrüchen in Österreich

Auch im Osten Österreichs werden Schlamm und Geröll beiseite geräumt. Dort hatte viertägiger Dauerregen weite Landstriche unter Wasser gesetzt. An vielen Mess-Stationen fiel binnen kurzer Zeit ein Mehrfaches der sonst im ganzen September üblichen Regenmenge. In Niederösterreich ist nach Angaben der Einsatzleitung die Gefahr von Dammbrüchen weiter hoch. Der Regen hat allerdings aufgehört.

Welche Schäden das Wasser angerichtet hat, lässt sich noch nicht sagen. In Niederösterreich seien noch 271 Straßen wegen Hochwassers gesperrt. 26 Gemeinden seien nicht auf dem Landweg erreichbar, sagte Niederösterreichs Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Vormittag. In der Nacht seien Bewohner einiger Ortschaften in Sicherheit gebracht worden, hieß es. Während des Dauerregens waren nach Angaben der Behörden rund 33.000 Einsatzkräfte im Dienst, um Schlimmeres zu verhindern.

In Deutschland fordern unterdessen Städte und Gemeinden mehr Geld von Bund und Ländern für einen besseren Hochwasserschutz. Denn extreme Wetterereignisse werden nach Einschätzung des Klimaforschers Hermann Lotze-Campen häufiger. "Niemand darf sich da sicher fühlen, gerade vor solchen extremen Regenereignissen", sagte der Leiter der Abteilung Klima-Resilienz des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) im ZDF-Morgenmagazin. "Diese Extremereignisse werden häufiger und stärker auftreten, vielleicht auch länger andauern. Das ist ein anderer Effekt des Klimawandels."/cht/DP/jha



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