Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
19.07.2024 17:11

Maskenstreit: Gericht verurteilt Bund zur Millionenzahlung

Corona

Köln (dpa) - Im milliardenschweren Streit um die Bezahlung von FFP2-Masken hat das Bundesgesundheitsministerium eine Niederlage einstecken müssen. Der Bund sei zur Zahlung von rund 86 Millionen Euro plus Zinsen verurteilt worden, teilte das Kölner Oberlandesgericht (OLG) mit (6 U 101/23) und vertrat damit eine andere Haltung als das Bonner Landgericht, das in erster Instanz keine Zahlungspflicht gesehen hatte. 

Geklagt hatte die Handelsfirma ILTS, die im Frühjahr 2020 nach Ausbruch der Corona-Pandemie an einer staatlichen Ausschreibung teilgenommen hatte. Dabei hatte das Bundesgesundheitsministerium ein sogenanntes Open-House-Verfahren gewählt - jeder, der mitmachte, bekam den Zuschlag. Für eine FFP2-Maske gab es 4,50 Euro und für eine OP-Maske 60 Cent. Im Rückblick waren die Preise viel zu hoch. Allerdings waren die Schutzmasken damals auf dem Weltmarkt ein knappes Gut - die Antwort auf die Frage, welcher Preis angemessen war, war daher schwierig.

Bei der Ausschreibung machten viel mehr Firmen mit als vom Ministerium angenommen, sie wollten massenhaft Masken liefern. Bei einem großen Teil der Ware verweigerte das Ministerium aber die Annahme. Das war im Fall von ILTS laut OLG Köln nicht rechtmäßig. Das Urteil könnte eine gewisse Signalwirkung für andere ähnliche Fälle haben, die noch anhängig sind. Ende Juni hatte das OLG Köln bereits in einem anderen Fall entschieden, dass dem Maskenlieferanten das Geld zusteht.

Bund droht Milliardenrechnung

Auf das Bundesgesundheitsministerium könnten insgesamt Milliardenkosten zukommen. Das setzt den damaligen Bundesgesundheitsminister und heutigen Oppositionspolitiker Jens Spahn von der CDU unter Druck. Das Maskenthema wird auch im Bundestag debattiert, unlängst äußerte sich Spahn hierzu in einer Aktuellen Stunde des Parlaments und rechtfertigte sein damaliges Vorgehen damit, dass man in der Not habe entscheiden müssen. Man habe nach der Devise gehandelt, dass Haben besser sei als Brauchen.

Lauterbach will keinen Vergleich

Der amtierende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der die Angelegenheit gewissermaßen geerbt hat von seinem Vorgänger, lehnte im Juni einen Vergleich mit klagenden Maskenlieferanten ab. Man prüfe, vor den Bundesgerichtshof zu ziehen, sagte er damals. Aus schwelenden Streitfällen um Masken-Lieferungen sind noch in etwa 100 Fällen Klagen mit einem Streitwert von insgesamt 2,3 Milliarden Euro anhängig.

Die Handelsfirma ILTS verkaufte dem Bund damals 15 Millionen FFP2-Masken und eine hohe Anzahl an OP-Masken. Nach den Worten ihres Anwalts Till Veltmann war die Lieferung zunächst bis Ende April 2020 vorgesehen, dann verschob das Bundesministerium die Übergabe zweimal auf spätere Zeitpunkte im Mai. Dann sei der Bund von seinem Vertrag zurückgetreten, ohne eine erneute Frist zu setzen, sagt Veltmann. Das sei nicht rechtmäßig gewesen, urteilt nun das Kölner Gericht. 

Firmenanwalt fordert Schlussstrich

«Es ist ein Unding, dass die Bundesrepublik bis heute versucht, die Ansprüche abzuwehren - dadurch wird der Schaden immer höher», sagt Anwalt Veltmann und appelliert an das Bundesministerium, den Rechtsstreit nicht weiter in die Länge zu ziehen. Pro Monat fielen allein im ILTS-Verfahren eine Million Euro an zusätzlichen Zinsen an. «Die Bundesrepublik sollte jetzt einen Schlussstrich ziehen und das Verfahren beenden», sagt der Jurist. Für andere Verfahren im Maskenstreit sei das Kölner Urteil wegweisend. «Das ist eine Leitentscheidung für nahezu alle im Moment anhängigen Maskenfälle.»

Die Kölner Richter ließen in dem Urteil keine Revision zu. Allerdings könnte das Bundesgesundheitsministerium eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof (BGH) einreichen. Die Frage, ob man das tun werde, ließ das Bundesgesundheitsministerium am Freitagnachmittag unbeantwortet.

 



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:  1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.143     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
19.07.2024 18:16 ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Verluste - EuroStoxx 50 mit s...
19.07.2024 18:14 Zweites Ungarn-Training: Norris vor Verstappen
19.07.2024 18:11 Tschechien wendet sich mit Sorgen über Gasversorgung an Ber...
19.07.2024 18:09 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Globale IT-Probleme verst?...
19.07.2024 18:02 EQS-Stimmrechte: SUSS MicroTec SE (deutsch)
19.07.2024 18:02 EQS-News: Effecten-Spiegel AG: Net Asset Value zum 30.06.202...
19.07.2024 18:00 EQS-Stimmrechte: SUSS MicroTec SE (deutsch)
19.07.2024 17:54 Aktien Europa Schluss: Verluste - EuroStoxx 50 mit deutliche...
19.07.2024 17:51 Pariser Gastronomen beklagen Verluste wegen Olympia
19.07.2024 17:50 EQS-Stimmrechte: flatexDEGIRO AG (deutsch)
19.07.2024 17:46 WOCHENVORSCHAU: Termine bis 2. August 2024
19.07.2024 17:46 Aktien Frankfurt Schluss: Globale IT-Probleme verstärken Ab...
19.07.2024 17:46 TAGESVORSCHAU: Termine am 22. Juli 2024
19.07.2024 17:34 ROUNDUP/Vor Prozessbeginn: Winterkorn erneut in Klinik
19.07.2024 17:33 Scholz verteidigt bei Betriebsräten Regierungsbilanz
19.07.2024 17:32 Burda-Kinder wollen als Gesellschafter aktiver in Firma sein
19.07.2024 17:28 US-Anleihen: Kursverluste
19.07.2024 17:20 Hisbollah intensiviert Beschuss von Gebieten im Norden Israe...
19.07.2024 17:20 ROUNDUP/Maskenstreit: Gericht verurteilt Bund zur Millionenz...
19.07.2024 17:18 «Der Stärkste»: Dominator Pogacar steht vor Tour-Sieg
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
19.07.2024

XEBRA BRANDS LTD
Geschäftsbericht

XPON TECHNOLOGIES GROUP LTD.
Geschäftsbericht

VODACOM GROUP LTD
Geschäftsbericht

VIZSLA SILVER
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services