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09.10.2025 11:25

Wenig Hoffnung auf Aufschwung: Exporte schrumpfen weiter

Außenhandel

Wiesbaden (dpa) - Die Serie von Rückschlägen für die Exportnation Deutschland setzt sich fort. Zollkonflikte bremsen im fünften Monat in Folge die Geschäfte im wichtigen US-Markt, wachsende Konkurrenz aus China setzt «Made in Germany» zusätzlich zu. In Schlüsselbranchen wie dem Maschinenbau wächst der Pessimismus: Viele Unternehmen rechnen im laufenden Jahr mit rückläufigen Umsätzen und sehen sich zum Personalabbau gezwungen - auch wegen der Dauerkrise in der Automobilindustrie.

Zwar gingen auch im August die meisten deutschen Ausfuhren in die USA. Es gab jedoch den fünften monatlichen Rückgang in Folge, wie das Statistische Bundesamt mitteilt - und zugleich den niedrigsten Wert seit November 2021.

Mit einem Warenwert von 10,9 Milliarden Euro waren die deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im August kalender- und saisonbereinigt um 2,5 Prozent niedriger als im Juli 2025 und um 20,1 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Die aggressive Zollpolitik der Regierung von US-Präsident Donald Trump wird zunehmend zur Belastung für die exportorientierte deutsche Wirtschaft.

Sind höhere EU-Zölle die richtige Antwort?

Eine «zunehmende Abschottung der EU» sei nicht die Lösung, warnt der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Die EU-Kommission hatte jüngst angekündigt, dass sie die hiesige Stahlindustrie mit einem auf 50 Prozent verdoppelten Zollsatz vor Billig-Konkurrenz aus Ländern wie China schützen will. Hohe Zölle verteuerten Produkte und schadeten letztlich allen, warnt BGA-Präsident Dirk Jandura und fordert: «Europa braucht Investitionen in Resilienz und Diversifizierung – nicht in Mauern um den Binnenmarkt.»

«Nachhaltiger Aufschwung nicht in Sicht»

Volkswirte gehen davon aus, dass sich der Abwärtstrend im US-Geschäft noch einige Zeit fortsetzen wird. Die jüngste Stimmungsumfrage des Münchner Ifo-Instituts im September ergab zwar ein deutlich positiveres Bild in der deutschen Exportwirtschaft als im August. «Ein nachhaltiger Aufschwung ist allerdings noch nicht in Sicht», relativierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. 

Im August liefen auch die Geschäfte mit den Partnerländern der Europäischen Union für Deutschlands Exporteure schlechter. Auf dem chinesischen Markt ging es dagegen wieder etwas aufwärts.

Insgesamt lieferte Europas größte Volkswirtschaft den vorläufigen Ergebnissen der Wiesbadener Statistiker zufolge im August Waren im Wert von 129,7 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 0,5 Prozent weniger als im Juli des laufenden Jahres und 0,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Bringt 2026 den Konjunkturschub?

Die deutsche Wirtschaft steckt seit längerer Zeit in einem Konjunkturtief. In den vergangenen beiden Jahren schrumpfte die Wirtschaftsleistung. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung wie führende Wirtschaftsforschungsinstitute nur ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent. 

Die Erwartungen für 2026 sind mit 1,3 Prozent Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich zuversichtlicher. Allerdings beruht die Hoffnung auf Belebung der Konjunktur nicht auf der Auslandsnachfrage, sondern darauf, dass Milliardeninvestitionen in Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie in die Verteidigung die Konjunktur im Inland ankurbeln werden.

Aktuell trübe Stimmung

Aktuell dominiert in wichtigen Branchen wie dem Maschinenbau Pessimismus: In der jüngsten Konjunkturumfrage des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bewertet ein Drittel (33 Prozent) der 877 Unternehmen die aktuelle Lage als «schlecht» oder «sehr schlecht». Mehr als die Hälfte (61 Prozent) rechnet nicht mit Besserung in den nächsten sechs Monaten, knapp jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) erwartet gar eine weitere Eintrübung.

Umsatzrückgang und Personalabbau

Gut ein Drittel (35 Prozent) der befragten Maschinenbauer rechnet im laufenden Jahr mit einem nominalen Umsatzrückgang. Der Personalabbau in der Branche dürfte sich fortsetzen. Zwar erwartet mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) eine unveränderte Stammbelegschaft in den nächsten sechs Monaten. Doch mehr als jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) sieht sich zum Personalabbau gezwungen.



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