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13.08.2025 08:16

Verbraucherpreise steigen auch im Juli um 2,0 Prozent

Teuerungsrate

Wiesbaden (dpa) - Günstigere Energie, aber steigende Lebensmittelpreise: Im Schnitt haben die Verbraucherpreise in Deutschland im Juli mit 2,0 Prozent zum Vorjahresmonat ebenso stark angezogen wie im Juni des laufenden Jahres. Das Statistische Bundesamt bestätigte vorläufige Berechnungen. Von Juni auf Juli stiegen die Preise nach Angaben der Wiesbadener Behörde um 0,3 Prozent.

«Die Inflationsrate hat sich seit Jahresbeginn stabilisiert und blieb erneut zwei Monate in Folge unverändert», ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, ein. Nach Einschätzung von Volkswirten ist die Teuerungswelle der vergangenen Jahre, in der die Inflationsrate in der Spitze bei fast neun Prozent lag, ausgelaufen. 

Allerdings ist die sogenannte Kerninflation - also die Rate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie - den jüngsten Zahlen zufolge mit 2,7 Prozent unverändert erhöht.

Der tägliche Einkauf ist teurer geworden

Die Preissteigerungen für Lebensmittel fielen im Juli mit 2,2 Prozent wieder etwas größer als im Juni. Obst (plus 7,6 Prozent), Zucker und Süßwaren (plus 5,6 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (plus 4,1 Prozent) waren teurer als ein Jahr zuvor. Schokolade zum Beispiel verteuerte sich um 18,6 Prozent. Gemüse hingegen war um 3,2 Prozent günstiger, die Kartoffelpreise lagen um 16,1 Prozent unter dem Niveau von Juli 2024.

Energie war nach Berechnungen der Wiesbadener Statistiker im Juli 3,4 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Das dämpft die Teuerungsrate. Allerdings war die Differenz zum Vorjahresmonat in den Monaten zuvor noch größer. Binnen Jahresfrist gingen im Juli 2025 die Preise für Kraftstoffe um 4,5 Prozent zurück. Brennstoffe wie Heizöl (minus 5,0 Prozent) und Holzpellets (minus 5,3 Prozent) waren für Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls günstiger. Die Strompreise lagen um 2,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Preise für Dienstleistungen steigen weiterhin überdurchschnittlich

Hartnäckig überdurchschnittlich hält sich die Teuerung bei Dienstleistungen, für die die Menschen hierzulande unter anderem wegen gestiegener Löhne mehr zahlen müssen als vor Jahresfrist. Im Juli waren Dienstleistungen 3,1 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Immerhin schwächte sich der Preisauftrieb in diesem Bereich, der zu Jahresbeginn noch 4,0 Prozent betragen hatte, weiter ab.

Volkswirte erwarten Inflationsrate um die zwei Prozent im Gesamtjahr

Für das Gesamtjahr erwarten Volkswirte für Europas größte Volkswirtschaft im Schnitt eine Inflationsrate um die zwei Prozent. Bei 2,0 Prozent Inflation sieht die Europäische Zentralbank (EZB) für den Euroraum als Ganzes ihr Ziel stabiler Preise und somit einer stabilen Währung erfüllt. Dauerhaft niedrige Preise gelten ebenso wie zu stark steigende Preise als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch billiger wird.

Im Gesamtjahr 2022 war die Inflation in Deutschland auf 6,9 Prozent geschnellt, 2023 waren es 5,9 Prozent. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 waren die Preise für Energie und Lebensmittel sprunghaft geklettert. Im vergangenen Jahr flaute die Teuerung auf 2,2 Prozent ab. Je höher die Inflationsrate, umso geringer die Kaufkraft der Menschen.



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