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11.07.2025 18:01

OTS: Kölner Stadt-Anzeiger / Kölner sehen Stadt im Niedergang / Umfrage vor ...

    Kölner sehen Stadt im Niedergang / Umfrage vor Kommunalwahl ergibt
massive Unzufriedenheit -"Köln-Gefühl" schwindet - Ausgangslage für
OB-Wahl völlig offen - Kandidaten weithin unbekannt
Köln (ots) - Köln. Die Menschen in Köln sehen die Stadt im Niedergang. Eine
Fülle ungelöster Probleme und das Gefühl einer Verschlechterung in fast allen
Lebensbereichen lassen auch die vermeintlich unerschütterliche Identifikation
der Kölnerinnen und Kölner mit ihrer Stadt schwinden. Wie der "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) berichtet, sind dies zentrale Ergebnisse einer
repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag von "Kölner
Stadt-Anzeiger" zur bevorstehenden Kommunalwahl am 14. September.

Auf die Frage, was in Köln in den vergangenen Jahren besser geworden sei, sagen
64 Prozent der Bewohner: Nichts. 78 Prozent geben an, Köln habe sich in den
letzten Jahren zu seinem Nachteil verändert, und jeder Siebte (15 Prozent) sagt
zur Frage, was er oder sie an Köln schätzt, "leider nicht mehr viel" oder
"nichts".

Als größtes Problem machen die Kölnerinnen und Kölner mit weitem Abstand die
Verkehrssituation mit einem Bündel an Missständen aus. Groß ist auch der Ärger
über die Lage am Wohnungsmarkt und die Vermüllung der Stadt. Am massivsten ist
die Unzufriedenheit mit dem Zustand der Schulen. Aber auch die Arbeit der
Stadtverwaltung stößt auf gewaltigen Unmut. Als Konsequenz sagt inzwischen jeder
Fünfte in Köln (19 Prozent), er oder sie würde lieber woanders wohnen. Vor acht
Jahren lag dieser Anteil noch bei nur 14 Prozent.

Der scheidenden Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) stellt die
Wahlbevölkerung zum Ende ihrer zehnjährigen Amtszeit ein schlechtes Zeugnis aus.
Aktuell sind mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Kölner mit Rekers Arbeit
weniger bis gar nicht zufrieden. Nur 28 Prozent äußern sich zufrieden. Damit
haben sich die Verhältnisse im Vergleich zu einer Befragung im Jahr 2017
gedreht. Damals stand Reker noch bei 47 Prozent der Kölner gut da. Nur 37
Prozent der Befragten gaben an, sie seien mit der OB unzufrieden.

Gut zwei Monate vor der Neuwahl des Stadtoberhaupts ergab die Umfrage eine
völlige Offenheit der Ausgangslage. Die aussichtsreichsten Kandidierenden für
die Reker-Nachfolge - Berivan Aymaz (Grüne), Torsten Burmester (SPD) und Markus
Greitemann (CDU) - kommen derzeit nur auf 11 Prozent (Greitemann) bzw. je 10
Prozent der Stimmen. 41 Prozent würden sich momentan für keinen der elf
Bewerberinnen und Bewerber entscheiden. Allerdings ist die Riege der Kandidaten
den Wahlberechtigten weithin unbekannt. Den höchsten Bekanntheitsgrad (36
Prozent) hat der Bewerber der satirisch auftretenden "Partei", der
Kriminalbiologe Mark Benecke, gefolgt von Burmester, Greitemann und Aymaz.

In der Sonntagsfrage zur Kommunalwahl behaupten sich die Grünen trotz Verlusten
mit 24 Prozent als stärkste Kraft. Die CDU, im Jahr 2020 noch gleichauf mit der
SPD, setzt sich jetzt mit leichtem Vorsprung vor die Sozialdemokraten.
Allerdings verlieren auch diese beiden Parteien an Zuspruch. Hingegen erreichen
Linkspartei (11 Prozent) und AfD (10 Prozent) deutlich bessere Ergebnisse als
vor fünf Jahren. Die AfD kann ihren Stimmanteil sogar mehr als verdoppeln. Die
FDP verliert auf niedrigem Niveau noch einmal an Stimmen. Das BSW und die
sonstigen Parteien, unter ihnen die im bisherigen "Ratsbündnis" mit Grünen und
CDU regierende Partei Volt, kommen auf zusammen 14 Prozent.

Diese Zahlen stehen zwei Monate vor der Wahl unter Vorbehalt. Zwar sagen 79
Prozent der Berechtigten, sie wollten sich "auf jeden Fall" an der Wahl
beteiligen. Allerdings sind diese Angaben nach den Erfahrungen der
Meinungsforscher geschönt. Selbst der Wahltermin ist einer Mehrheit (53 Prozent)
derzeit noch unbekannt.

Angaben zur Statistik:

Das Institut Forsa befragte vom 25. Juni bis 3. Juli im Rahmen des
repräsentativen Panels forsa.omninet 1.002 wahlberechtigte Kölnerinnen und
Kölner ab 16 Jahren. Die Ergebnisse sind bei einer Fehlertoleranz von plus/minus
2,5 Prozentpunkten auf alle Kölner Wahlberechtigten übertragbar.

http://www.ksta.de/1063420

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 2080

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/66749/6075120
OTS:               Kölner Stadt-Anzeiger


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