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10.01.2025 16:35

ROUNDUP: Waldbrände in LA - Mindestens zehn Tote und große Schäden

LOS ANGELES (dpa-AFX) - Bei den Bränden in und um die US-Westküsten-Metropole Los Angeles sind mindestens zehn Menschen gestorben und rund 10.000 Gebäude zerstört oder beschädigt worden. Präsident Joe Biden bezeichnete die Brände als die verheerendsten in der Geschichte Kaliforniens. Ein Ende der Brände ist nicht abzusehen, denn drei der Feuer konnten laut der Brandschutzbehörde Cal Fire bislang nur minimal oder gar nicht eingedämmt werden. Örtliche Medien sprechen von einem "apokalyptischen" Szenario. Bei den Löscharbeiten des Feuers im Viertel Pacific Palisades werden im Laufe des Tages leichte Fortschritte erwartet. "Es geht in die richtige Richtung", sagte Brent Pascua von der Brandschutzbehörde Cal Fire dem Sender CNN am Freitagmorgen (Ortszeit). Ein Überblick: Die Opfer Mindestens zehn Menschen seien bisher im Zuge der Brände ums Leben gekommen, teilte die gerichtsmedizinische Behörde des Bezirks Los Angeles mit. Die Zahl der Toten könnte aber weiter steigen: Sheriff Robert Luna sagte bei einer Pressekonferenz, angesichts der Verwüstung erwarte er keine guten Nachrichten bezüglich der Opferzahlen. Es sehe in den betroffenen Gegenden nämlich so aus, als ob dort "eine Atombombe abgeworfen wurde". Spezialisten mit Leichenspürhunden seien in den Gebieten unterwegs. Laut Bezirks-Feuerwehrchef Anthony Marrone gibt es auch mehrere Verletzte, eine genaue Zahl nannte er aber nicht. Evakuierungen Zehntausende Einwohner mussten wegen der Brände ihr Zuhause verlassen. Für 180.000 galten zwingende Evakuierungs-Anordnungen, für 200.000 weitere gab es entsprechende Warnhinweise. Die Brände Drei der größten fünf Brände im Großraum Los Angeles sind laut Cal Fire weiter außer Kontrolle oder nur minimal eingegrenzt worden. * "Palisades Fire": etwa 80 Quadratkilometer betroffen, zu sechs Prozent eingedämmt * "Eaton Fire": etwa 55 Quadratkilometer betroffen, null Prozent eingedämmt * "Kenneth Fire": Dieses Feuer brach erst am Donnerstag im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura aus. Betroffen sind etwa 3,9 Quadratkilometer, bislang ist es zu null Prozent eingedämmt. Fortschritte gab es dagegen beim * "Hurst Fire": etwa 3,1 Quadratkilometer betroffen, rund 37 Prozent eingedämmt * und beim "Lidia Fire": rund 1,6 Quadratkilometer betroffen, etwa 75 Prozent eingedämmt Nach Angaben der Feuerwehr-Chefin von Los Angeles, Kristin Crowley, verbrannten allein im Viertel Pacific Palisades seit Dienstag mehr als 5.300 Häuser. Beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena wurden bis zu 5.000 Gebäude zerstört oder beschädigt, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser und Gewerbeobjekte. In ganz Kalifornien sind laut Cal Fire derzeit 92 Waldbrände aktiv. Die Ursache der Feuer steht noch nicht fest. Es werde aber auch in Richtung Brandstiftung ermittelt, hieß es in Medienberichten. Einsatz gegen die Flammenhölle Nach Angaben der Behörden wurden bislang mehr als 7.500 Feuerwehrleute und Helfer zum Kampf gegen die Flammen mobilisiert, unterstützt von Löschflugzeugen und -Hubschraubern. Sie riskieren oftmals ihr Leben. Allein rund 2.300 Einsatzkräfte seien mit dem "Palisades Fire" beschäftigt, sagte Feuerwehrsprecher Adam Van Gerpen dem Sender CNN. Viele der Frauen und Männer seien in 24- und sogar 48-Stunden-Schichten im Einsatz, teilte die zuständige Gewerkschaft mit. Einige der Einsatzkräfte hätten selbst ihre Häuser bei den Bränden verloren, hieß es von der Leitung der Berufsfeuerwehr. "Wir sind unterbesetzt, wir haben zu wenig Ressourcen", beklagte Feuerwehrchefin Crowley laut US-Medien. Präsident Biden kündigte nun die Entsendung von weiteren 400 Feuerwehrleuten, 30 Löschhubschraubern und 8 Militärmaschinen vom Typ C-130 an. Auch das benachbarte Kanada will Feuerwehrleute und Löschflugzeuge schicken. Die Schäden Nach einer vorläufigen Schätzung des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather, das auch die Auswirkungen von Unwettern bemisst, könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135 bis 150 Milliarden Dollar (131 bis 146 Milliarden Euro) liegen. Es handele sich um eine der kostspieligsten Waldbrandkatastrophen in der modernen Geschichte der USA, sagte Chefmeteorologe Jonathan Porter. "Orkanartige Winde ließen Flammen durch Viertel mit Häusern im Wert von mehreren Millionen Euro wüten. Die hinterlassenen Verwüstungen sind herzzerreißend, und der wirtschaftliche Schaden ist enorm." Die Schätzung beinhalte unter anderem die Beschädigung und Zerstörung Tausender Häuser sowie anderer Gebäude, die Schäden an Infrastruktur und die langfristigen Kosten für den Wiederaufbau, wie es weiter hieß. Da die Feuer noch nicht unter Kontrolle seien, könne die Höhe der Schäden noch steigen. Medienberichten zufolge spielt bei den Schäden auch eine Rolle, dass Häuser oftmals sehr dicht aneinander oder teilweise aus Holz gebaut seien. Auf Bildern der Ruinenfelder ist zu sehen, dass von den abgebrannten Gebäuden zuweilen nur der steinerne Kamin noch steht. Der Alltag im Feuergebiet Nach Angaben der Seite Poweroutage.us sind weiterhin rund 300.000 Kunden in den betroffenen Gebieten ohne Strom. Auch sonst steht das Leben vielerorts still. Schulen bleiben auch heute geschlossen, den Behörden zufolge vor allem wegen der schlechten Luftqualität. Dichter Rauch liegt über Los Angeles, viele Menschen tragen Masken, um sich vor den schädlichen Partikeln zu schützen. Plünderungen Die Feuerkatastrophe rief den Behörden zufolge auch Kriminelle auf den Plan. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles. Gouverneur Gavin Newsom kündigte an, die Nationalgarde einzusetzen, um die Polizei zu unterstützen. Oscar-Nominierungen verschoben In der Filmbranche gibt es durch die Großfeuer ebenfalls Einschränkungen. Am 17. Januar wollte die Filmakademie die Anwärter für Hollywoods höchsten Preis - den Oscar - verkünden. Dies werde aufgrund der Brände zwei Tage später stattfinden, teilte Geschäftsführer Bill Kramer in einem Brief an die rund 10.000 Mitglieder mit, wie US-Medien berichteten. Viele Prominente betroffen Auch viele Hollywood-Promis leiden unter den Großbränden. Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz (35) zeigte in einer Instagram-Story, wie er wegen der Brände sein Haus verlassen musste. In dem Post sind seine gepackten Luxuskoffer zu sehen, darunter ein Notfallset des Roten Kreuzes und zwei Walkie-Talkies. Realitystar Paris Hilton musste eigenen Angaben zufolge im Fernsehen mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden bei Los Angeles zum Opfer fiel. "Ich bin untröstlich, habe keine Worte", schreibt die 43-Jährige auf der Plattform X. "Ich sitze mit meiner Familie, schaue die Nachrichten und sehe, wie unser Haus in Malibu live im Fernsehen bis auf die Grundmauern abbrennt." Dazu teilte sie ein per Hand aufgenommenes Video von einem Nachrichtenbeitrag, der eine niedergebrannte Gegend zeigt./vni/cfn/jv/DP/men


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