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27.12.2024 15:19 Experte nach Flugzeugabsturz: Kaum Zweifel an Abschuss WIEN (dpa-AFX) - Im Fall der abgestürzten aserbaidschanischen Passagiermaschine sprechen die vorliegenden Bilder und Daten nach Ansicht eines Experten sehr für einen Abschuss durch Flugabwehr. Offensichtlich hätten Geschosse in Form würfelförmiger Schrapnelle das Flugzeug durchlöchert, sagte Oberst Markus Reisner, Ukraine-Experte des österreichischen Bundesheers, im ORF-Radio.
Es habe sich wohl nicht um einen direkten Treffer, sondern um einen Nahtreffer gehandelt, sagte Reisner. Dabei wird nicht das Ziel selbst getroffen, sondern das Geschoss explodiert in nächster Umgebung. Reisner ging von einem unabsichtlichen Treffer aus, keinem gezielten Abschuss.
Experte: Kürzlich schoss auch US-Flugabwehr eigenen Jet ab
Während eines ukrainischen Drohnenangriffs könne es aufseiten der russischen Kräfte "sehr chaotisch und auch hektisch" zugegangen sein. Möglicherweise habe das Zusammenspiel der diversen Luftverteidigungssysteme nicht perfekt funktioniert. "Ein System war nicht zu 100 Prozent eingebunden", sagte Reisner. Er erinnerte an den kürzlichen Abschuss eines US-Kampfjets nahe des Jemens durch ein eigenes Kriegsschiff. Hier habe das Lagebild auf "höchstem Niveau" nicht gestimmt.
Andere Erklärungen für den Absturz wie ein technisches Problem oder Vogelschlag hält der Experte für wenig wahrscheinlich. Die vorliegenden Bilder seien "sehr bestechend".
Ex-General: Abschuss das "wahrscheinlichste Szenario"
Auch andere Experten äußerten sich ähnlich und vermuteten einen unabsichtlichen Treffer der Flugabwehr. "Focus Online" etwa zitierte den deutschen Ex-Nato-General Hans-Lothar Domröse dahingehend. "Ich halte einen versehentlichen Abschuss durch eine russische Flugabwehrrakete für das wahrscheinlichste Szenario. Möglicherweise kam das Flugzeug dem Militär in einer ohnehin angespannten Situation als Gefahr vor", sagte Domröse dem Nachrichtenportal.
Das Flugzeug war im Raum Grosny beschädigt worden und in Richtung Kasachstan abgedreht. Beim Landeversuch stürzte die aserbaidschanische Maschine vom Typ Embraer 190 in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres ab. 38 Menschen an Bord wurden getötet, es gab 29 Überlebende./mrd/DP/nas
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