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24.12.2024 15:37 Russland: 15 Jahre Straflager für US-Bürger MOSKAU (dpa-AFX) - Die russische Justiz hat einen US-Bürger nach Spionagevorwürfen zu 15 Jahren Straflager verurteilt. Der Mann russischer Abstammung sei früherer Aufsichtsratsvorsitzender einer Firma für medizinische Ausrüstung gewesen und der Spionage schuldig gesprochen worden, meldete die Moskauer Nachrichtenagentur Interfax. Demnach lief der Prozess wegen als geheim eingestufter Materialien hinter verschlossenen Türen vor dem Moskauer Stadtgericht ab. Konkrete Vorwürfe wurden nicht genannt.
Der Mann war den Angaben nach bereits in einem früheren Verfahren wegen Korruption verurteilt worden. Er soll bei einer Schmiergeldzahlung an eine ehemalige Mitarbeiterin des früheren Vize-Regierungschefs Arkadi Dworkowitsch als Mittelsmann tätig gewesen sein. In dem Verfahren war er bereits im September 2022 zu dreieinhalb Jahren Straflager verurteilt worden. Im August 2023 erfolgte kurz vor seiner geplanten Entlassung aus dem Strafvollzug die neue Anklage wegen Spionage.
Russland will weitere Gefangene aus den USA freibekommen
Im russischen Strafvollzug sitzen mehrere US-Amerikaner, die als mögliche Kandidaten für künftige Gefangenenaustausche zwischen Moskau und Washington gelten. Kremlchef Wladimir Putin will weitere russische Inhaftierte freibekommen, wie er wiederholt gesagt hat.
Russland steht in den USA immer wieder in der Kritik, Bürger des Landes gezielt zu verfolgen und in Haft zu nehmen, um sie dann gegen Gefangene auszutauschen. Kremlkritiker werfen dem Moskauer Machtapparat "Geiselnahmen" vor - mit dem Ziel, russische Gefangene im Ausland freizupressen. Moskau wiederum wirft Washington vor, überall auf der Welt Russen festnehmen und in die USA ausliefern zu lassen, die dann ebenfalls als Faustpfand für einen Tausch genutzt würden.
Putin hatte so zuletzt am 1. August inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch gegen Amerikaner freibekommen, darunter der wegen Spionage verurteilte Journalist Evan Gershkovich. Im Zuge eines Gefangenenaustauschs, an dem sieben Staaten, darunter Deutschland, beteiligt waren, kam auch der in Berlin verurteilte sogenannte Tiergartenmörder auf freien Fuß./mau/DP/he
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