Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
05.09.2024 15:57

ROUNDUP 2: Barnier wird französischer Premier - Ende einer Politkrise?

(neu: mehr Details und Hintergrund)

PARIS (dpa-AFX) - Knapp zwei Monate nach der Parlamentswahl hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den ehemaligen EU-Kommissar Michel Barnier zum Premierminister ernannt. Barniers Auftrag lautet laut Élyséepalast, eine Regierung des Zusammenschlusses zu bilden. Kann dem Profi-Diplomaten der Coup trotz verzwickter Mehrheitsverhältnisse gelingen?

Frankreich bekommt seinen ältesten Premier

Barnier gilt als ruhiger Mann mit klaren Ansagen und als ein einflussreicher Kopf bei Frankreichs konservativen Républicains. Dank seiner jahrzehntelangen politischen Karriere, in der er bereits unter François Mitterrand, Jacques Chirac und Nicolas Sarkozy Ministerämter innehatte, ist ihm Respekt über die Parteiengrenzen hinweg sicher. Der Wirtschaftsexperte war mehrfach EU-Kommissar sowie auch Brexit-Chefunterhändler der Europäischen Union, eine Rolle, in der er sich selbst als verlässlichen, nüchternen, staatsmännischen Verhandlungsführer sah.

Macron, der vor allem nach einem Regierungschef suchte, der keine Mehrheit gegen sich aufbringt und schon kurz nach seiner Ernennung im Parlament durch ein Misstrauensvotum gestürzt wird, scheint nach dem bisherigen Premierminister und Jungspund Gabriel Attal auf Erfahrung zu setzen. Kein französischer Premier war in den vergangenen Jahrzehnten beim Amtsantritt so alt wie der 73-jährige Barnier.

Schon länger war klar, dass dieser in seiner Heimat mit Größerem liebäugelt. Bei der Präsidentschaftswahl 2022 wollte Barnier für seine Konservativen antreten, schied aber im parteiinternen Auswahlverfahren aus. Nun soll der Vater dreier Kinder nicht mehr nach dem Topjob im Land streben, wohl ein Argument für seine Nominierung zum Premier.

Mehrheitsfindung weiterhin schwierig

Ob der gebürtige Ostfranzose aber tatsächlich eine mehrheitsfähige Regierung aufstellen kann, bleibt abzuwarten. Seine Konservativen hatten zwar noch vor wenigen Tagen betont, nicht Teil einer Regierung sein zu wollen, Barnier dürften sie aber zumindest dulden. Auch Macrons Mitte-Lager wird dem neuen Regierungschef wohl folgen.

Für eine Mehrheit bräuchte Barnier aber auch Stimmen aus dem linken Lager oder vom rechten Rand. Die Rechtsnationalen um Marine Le Pen, die zuvor bei etlichen möglichen Premiers die Keule des Misstrauensvotums schwangen, möchten erst einmal die Regierungserklärung des Neuen abwarten. Möglich, dass auch sie Barnier am Ende stützen. Zumindest seine restriktiven Positionen im Bereich Migrationspolitik und seine durchaus kritische Haltung zu EU-Vorschriften verfingen bei ihnen.

Das linke Lager aber, das bei der Wahl vorne landete und deren Wunschkandidatin für den Premier-Posten Macron wegen der fehlenden Mehrheit eine Absage erteilt hatte, reagierte erbost auf die Ernennung. Die Sozialisten sprachen von einer "Verweigerung der Demokratie", Grünenvorsitzende Marine Tondelier fühlte sich veräppelt und Kommunisten-Chef Fabien Roussel verglich die Personalie mit der beleidigenden Geste des erhobenen Unterarms - vergleichbar mit dem gestreckten Mittelfinger in Deutschland. Unterstützung von links wird es für den Unternehmersohn Barnier wohl kaum geben.

Politisches Kräftemessen im Parlament steht bevor

Den neuen französischen Premier erwarten nicht nur wegen der Lagerkämpfe im Parlament große Herausforderungen. Zu einem ersten Kraftakt dürfte die Verabschiedung des nächsten Haushalts werden, denn Frankreich steht wegen einer zu hohen Neuverschuldung ein EU-Defizitverfahren ins Haus. Um einen strikten und unpopulären Sparkurs dürfte die künftige Regierung unter Barnier kaum herumkommen.

Die linken Wahlgewinner könnten dennoch auf die im Wahlkampf versprochene Anhebung des Mindestlohns pochen sowie einer Aufweichung der von Macron durchgepeitschten Rentenreform. All dies verspricht ein politisches Kräftemessen und Proteste auf der Straße, die noch nicht absehen lassen, wie lange eine Regierung Barnier durchhält.

Spannend wir auch, wie sich das Verhältnis zwischen Staatschef Macron und Premier Barnier gestaltet. Macron dürfte seine Linie zwar nicht einfach fortführen können, doch weil seine Liberalen wohl Teil der Regierung seien werden, muss sich zeigen, wie viel Spielraum Barnier ihm zugesteht. Zumindest in der Außenpolitik behält Macron die Oberhand. Für Brüssel und Berlin verspricht das einen recht verlässlichen französischen Kurs./rbo/DP/jha



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:  1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.016     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
05.09.2024 18:22 Ermittler gehen von versuchtem Terroranschlag in München aus
05.09.2024 18:19 Aktien Europa Schluss: Erneut Verluste - Anleger bleiben vor...
05.09.2024 18:18 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit Stabilisierungsver...
05.09.2024 18:08 US-Anleihen: Leichte Kursgewinne - Uneinheitliche Konjunktur...
05.09.2024 18:08 EQS-Stimmrechte: Delivery Hero SE (deutsch)
05.09.2024 18:05 EQS-News: ATOSS Software SE: Geplante Privatplatzierung von ...
05.09.2024 18:01 Niederlande investieren Milliarden in Panzer, Flugzeuge und ...
05.09.2024 18:00 EQS-Stimmrechte: SUSS MicroTec SE (deutsch)
05.09.2024 18:00 AKTIE IM FOKUS: Bayer gewinnen deutlich - Fokus auf US-Glyph...
05.09.2024 17:57 Deutsche Anleihen: Kaum verändert
05.09.2024 17:54 Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit Stabilisierungsversuch vor...
05.09.2024 17:41 Steinmeier: Industrielle Stärke Deutschlands bewahren
05.09.2024 17:40 Ölpreise legen zu - Opec+ verlängert Förderbeschränkunge...
05.09.2024 17:38 EQS-Stimmrechte: Covestro AG (deutsch)
05.09.2024 17:37 Bundesregierung will Temu und Shein ins Visier nehmen
05.09.2024 17:35 WOCHENVORSCHAU: Termine bis 19. September 2024
05.09.2024 17:35 TAGESVORSCHAU: Termine am 6. September 2024
05.09.2024 17:29 Deutschland stockt Gaza-Hilfe um 50 Millionen Euro auf
05.09.2024 17:23 ROUNDUP: Putin unterstützt angeblich Harris im US-Wahlkampf
05.09.2024 17:18 Devisen: Euro gibt Gewinne wieder ab
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
05.09.2024

ZUMTOBEL GROUP AG
Geschäftsbericht

W.A.G. PAYMENT SOLUTIONS PLC
Geschäftsbericht

U.S. GLOBAL INVESTORS
Geschäftsbericht

THE GO-AHEAD GROUP PLC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services