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31.12.2025 15:32

Neuer Gipfel zur Ukraine kurz nach Jahresbeginn geplant

KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) - Die Verhandlungen zur Beendigung des von Russland begonnenen Kriegs in der Ukraine gehen nach Angaben aus Kiew mit einem Gipfel Anfang Januar in die nächste Runde. Geplant sei zunächst ein Treffen der nationalen Sicherheitsberater aus der "Koalition der Willigen" am 3. Januar in der Ukraine, schrieb der Präsident des Landes, Wolodymyr Selenskyj, bei Telegram. Kurz darauf, am 6. Januar, sei dann ein weiteres Treffen auf der Ebene der Staatschefs geplant.

"Wir sind dem Team von Präsident Trump für die Bereitschaft dankbar, an beiden Formaten teilzunehmen", fügte er mit Blick auf US-Präsident Donald Trump hinzu. Als "Koalition der Willigen" verstehen sich westliche Länder, die die Ukraine auch militärisch unterstützen.

Russland nimmt erneut ukrainische Region Odessa ins Visier

Derweil griff die russische Armee in der Nacht zu Mittwoch nach ukrainischen Angaben die Region Odessa am Schwarzen Meer erneut mit zahlreichen Drohnen an. Es seien in der Hafenstadt Odessa zwei mehrstöckige Wohngebäude und die Infrastruktur getroffen und beschädigt worden, sechs Menschen, unter ihnen drei Kinder im Alter von 7 Monaten, 8 und 14 Jahren, seien verletzt worden, schrieb der Chef der Militärverwaltung der Stadt Odessa, Serhij Lyssak, auf Telegram laut ukrainischen Medien. Mehrere Wohnungen gerieten in Brand.

In einigen Stadtteilen Odessas fielen die Strom-, Wasser- und die Wärmeversorgung aus, wie Lyssak sagte. Der regionale Militärverwalter Oleh Kiper berichtete auf Telegram ebenfalls, die Region Odessa werde massiv mit Drohnen angegriffen. Ziel sei erneut die zivile Energie- und Stromversorgung. Die russische Armee beschießt seit Wochen Odessa und das Umland mit Raketen und Drohnen und zielt dabei auf Energieanlagen, Industrie und die Häfen.

Russische Ölraffinerie angegriffen

Die Ukraine griff derweil Medienberichten zufolge Öl-Anlagen in Russland an. In der südrussischen Region Krasnodar sei in der Ölraffinerie im Hafen Tuapse am Schwarzen Meer ein Brand ausgebrochen, teilte der operative Stab des Gebiets mit. Das Feuer sei gelöscht worden. Bei dem Drohnenangriff seien zwei Menschen verletzt worden. Schäden gebe es auch an einer der Anlegestellen des Hafens und an fünf Häusern sowie an einer Gasleitung, hieß es in der Mitteilung.

Die ukrainischen Streitkräfte greifen seit Monaten die zur Finanzierung des Kriegs wichtige Ölindustrie Russlands an. Die Schäden stehen aber keinem Vergleich zum Ausmaß der Zerstörungen und der Anzahl der Opfer, die russische Angriffe in der Ukraine fordern.

Viel Optimismus, wenig greifbare Fortschritte

Erst am Wochenende hatte Trump Selenskyj in Florida zu Gesprächen über ein Kriegsende empfangen. Obwohl sich beide Seiten anschließend optimistisch zum Fortgang der Verhandlungen gaben, wurden keine konkreten Fortschritte bekannt.

Selenskyj sprach zwar zunächst davon, dass nun Einigkeit über die US-Sicherheitsgarantien für sein Land nach Ende des Kriegs herrsche. Doch später räumte er ein, dass noch über die Laufzeit dieser Garantien verhandelt werde. Die USA hätten 15 Jahre vorgeschlagen, die Ukraine bitte um bis zu 50 Jahre.

Russland will Position überdenken

Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor fast vier Jahren den Krieg gegen die Ukraine befohlen. Obwohl auch Moskau zuletzt Fortschritte in den Verhandlungen sah, hat der Kreml nun seine Tonlage wieder verschärft: Wegen angeblicher Angriffe auf eine der Residenzen von Putin drohte Russland damit, in den Verhandlungen künftig eine härtere Position einzunehmen. Nach außen hin hat Russland dabei schon jetzt keine wesentlichen Eingeständnisse gemacht und beharrt weiterhin darauf, dass die Ukraine auf eigene Territorien und den Nato-Beitritt verzichtet.

Selenskyj hatte den vom Kreml beklagten Angriff auf die Residenz im nordrussischen Waldai am Dienstag bei einem Chat mit Journalisten erneut bestritten. Klar ist aber, dass beide Seiten das Hinterland des Nachbarn seit langem aus der Luft angreifen. Die Ukraine nutzt dazu fast ausschließlich Drohnen, Russland zusätzlich ballistische Raketen und Marschflugkörper.

Großer Stromausfall im Gebiet Moskau nach Drohnenangriff

Im Umland der russischen Hauptstadt Moskau ist nach einem Feuer in einem Umspannwerk die Stromversorgung für mehr als 100.000 Menschen ausgefallen. Einer Mitteilung der Stadtverwaltung von Ramenskoje zufolge ist die Ursache ein Kabelbrand. Allerdings wurde gleichzeitig in der Region ein größerer ukrainischer Drohnenangriff gemeldet.

Betroffen von dem Stromausfall sind auch Bewohner der Städte Schukowski und Lytkarino. Ramenskoje und Schukowski sind Großstädte, in Lytkarino leben mehr als 60.000 Menschen. Die genaue Anzahl der Betroffenen ist nicht bekannt. Die Behörden versprachen die schnelle Behebung der Schäden.

Flugverkehr zeitweise eingestellt

Das russische Militär meldete am Abend den Abschuss von mehr als 100 ukrainischen Drohnen innerhalb von vier Stunden. Der Großteil davon sei in der westrussischen Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgefangen worden, aber acht Drohnen auch über dem Moskauer Umland. Drei davon seien Richtung Hauptstadt unterwegs gewesen, teilte das Militär mit.

Der Gouverneur des Moskauer Umlands, Andrej Worobjow, schrieb in seinem Telegramkanal von 21 abgeschossenen Drohnen in der Region. Seinen Angaben nach gab es aber auch mindestens einen Verletzten. Ein 57-jähriger Mann sei mit Splitterverletzungen am Rücken und Arm ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wegen der Drohnenangriffe mussten auch die Moskauer Flughäfen am Abend mehrfach stundenlang den Betrieb einstellen./bal/DP/he



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