Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
29.12.2025 04:01

Deutschlands Top-Konzerne: Gewinneinbruch und weniger Jobs

Analyse

Stuttgart (dpa) - Die schwache Wirtschaftslage macht Deutschlands führenden Börsenunternehmen weiterhin schwer zu schaffen. In den ersten neun Monaten schrumpfte der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) der 100 umsatzstärksten Konzerne auf 102 Milliarden Euro - ein Minus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das geht aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Gut jedes zweite Unternehmen erwirtschaftete den Angaben nach weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Damit setze sich der Negativtrend fort. Es handle sich um den dritten Gewinnrückgang in Folge, hieß es. 

Beim Umsatz zeigt sich hingegen erstmals seit zwei Jahren wieder ein leicht positives Signal. Der Gesamterlös der Top-100-Unternehmen stieg um 0,6 Prozent auf rund 1,55 Billionen Euro. Das Wachstum lag aber unter der aktuellen Inflationsrate. Immerhin: 58 Prozent der Unternehmen steigerten ihre Erlöse.

EY-Experte Jan Brorhilker teilte mit: «2025 war ein weiteres Krisenjahr für die deutsche Wirtschaft». Die Konjunktur schwächele, geopolitische Konflikte und die US-Handelspolitik sorgten für Zurückhaltung bei Investitionen. Außerdem drängten zunehmend chinesische Firmen auf den Weltmarkt, was zusätzlichen Wettbewerbs- und Kostendruck bedeute. «Gerade die stark exportorientierten deutschen Industrieunternehmen hatten es im Jahr 2025 nicht leicht.»

Konzerne stehen bei Neueinstellungen auf der Bremse

Auch am Arbeitsmarkt hinterlässt die angespannte Lage demnach Spuren. Bei 39 der untersuchten Unternehmen sank die Mitarbeiterzahl, 47 meldeten einen Anstieg der Beschäftigung. Der Rest machte keine Angaben. In Summe gingen von Januar bis September rund 17.500 Jobs verloren, ein Minus von 0,4 Prozent auf insgesamt rund 4,24 Millionen Beschäftigte weltweit. Seit 2023 sank die Beschäftigtenzahl damit insgesamt um ungefähr 100.000 Stellen. Größter Arbeitgeber bleibt Volkswagen mit rund 633.000 Beschäftigten vor der DHL Group (etwa 537.000 Beschäftigte) und Siemens (etwa 318.000 Beschäftigte).

Bei Neueinstellungen stünden viele Top-Konzerne auf der Bremse. Vor allem in der Verwaltung werden Stellen abgebaut - gerade im Inland, wie Brorhilker erklärte. «Dabei sehen wir auch Auswirkungen der zunehmenden Implementierung von KI-Technologien. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt dürfte angespannt bleiben, gerade für Berufseinsteiger.»

Autobauer trotz herber Abstriche weiter an der Spitze

An der Spitze des Umsatzrankings stehen wie in den Vorjahren die Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz. An den Zahlen zeigt sich aber auch die Krise der deutschen Kernbranche: Der Gesamtumsatz der drei Konzerne sank im Vorjahresvergleich zwar nur um zwei Prozent auf rund 437,2 Milliarden Euro. Der Gewinn im Tagesgeschäft sackte in den ersten neun Monaten hingegen um 46 Prozent auf rund 17,8 Milliarden Euro ab, wobei die Zahlen je nach Hersteller unterschiedlich stark zurückgingen. 

Noch stärker traf es die Top-Chemiekonzerne mit einem Gewinneinbruch um 71 Prozent. Deutlich besser entwickelte sich dagegen der Technologiesektor. IT-Firmen konnten ihren Gewinn nahezu verdoppeln, auch der Gesundheitssektor verzeichnete mit einem Plus von 40 Prozent ein kräftiges Gewinnwachstum. In der Liste der profitabelsten Unternehmen liegt die Telekom an der Spitze: Der Konzern erzielte in den ersten neun Monaten einen operativen Gewinn von 19,4 Milliarden Euro (plus neun Prozent). Es folgen Siemens, BMW und SAP.

Die verschiedenen Krisen träfen die Unternehmen unterschiedlich stark. «Der Finanzbranche geht es relativ gut, Technologieunternehmen ebenfalls, die Rüstungsbranche boomt», teilte Brorhilker mit. Viele hätten außerdem in den vergangenen Jahren ihr Geschäftsmodell transformiert, sich grundlegend neu aufgestellt und sich teils auch neuen Märkten zugewandt. 

Tal der Tränen durchschritten?

Trotz der schwierigen Ausgangslage blickt Brorhilker vorsichtig optimistisch in die Zukunft. «Von der deutschen Autoindustrie gab es im Jahr 2025 vor allem schlechte Nachrichten. Aber die strategische Neuausrichtung und starke neue Modelle auch und gerade im Elektrosegment bieten durchaus Chancen, dass das Tal der Tränen bald durchschritten sein wird», teilte er mit. 

Zum Wachstumsmotor werde die deutsche Industrie aber wohl auch im neuen Jahr nicht. Diese Rolle komme weiter anderen Branchen zu, beispielsweise dem Technologiesektor, so Brorhilker. «Eine Beruhigung der geopolitischen Lage, verbunden mit dem Investitionspaket der Bundesregierung könnte aber eine konjunkturelle Trendwende einleiten, von der viele Branchen profitieren dürften.»



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:  1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 129     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
29.12.2025 06:36 Umfrage: Europa, Verteidigung, Autokratien wichtige Aufgaben
29.12.2025 06:35 Wadephul: China erwartet kooperatives Selbstbewusstsein
29.12.2025 06:35 ROUNDUP: Umweltminister Schneider für Verbot von Einweg-E-Z...
29.12.2025 06:35 ROUNDUP: Staat dämpft bei Strom- und Gaskosten: Wie sich da...
29.12.2025 06:32 ROUNDUP: Deutlicher Rückgang bei Rüstungsexporten nach Rek...
29.12.2025 06:31 Bizarre Trump-Aussage - Lob für Selenskyjs 'Selbstkontrolle'
29.12.2025 06:30 Treffen von Trump und Selenskyj ohne greifbare Ergebnisse
29.12.2025 06:12 Wüst will 2026 Ende des Geschachers bei Bund-Länder-Finanzen
29.12.2025 06:11 Arbeitgeber fordern umfassende Erneuerung des Sozialstaats
29.12.2025 06:11 Umweltminister Schneider will Verbot von Einweg-E-Zigaretten
29.12.2025 06:11 Deutschlands Top-Konzerne: Gewinneinbruch und weniger Jobs
29.12.2025 06:10 Kassenärzte-Chef für Gebühr bei Arztbesuch
29.12.2025 06:09 Studie: E-Autos auch ohne Förderung erfolgreich
29.12.2025 06:08 Entlastung bei Strom-Netzentgelten
29.12.2025 06:07 Rückgang bei den Rüstungsexport-Genehmigungen
29.12.2025 06:05 WOCHENVORSCHAU: Termine bis 9. Januar 2026
29.12.2025 06:05 TAGESVORSCHAU: Termine am 29. Dezember 2025
29.12.2025 06:00 EQS-News: ASMALLWORLD erweitert Klarnas Mitgliedschaftsprogr...
29.12.2025 05:57 Raimund: Vom Herrn der Ringe zum Herrn der Schanzen?
29.12.2025 05:50 Trump trifft Netanjahu zu Gespräch über Zukunft Gazas
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
29.12.2025

POINT
Geschäftsbericht

IM CANNABIS
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

MGP INGREDIENTS
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

PICKLES HOLDINGS CO LTD
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services