Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
28.12.2025 17:09

Deutschlandticket wieder teurer - und ab 2027?

BERLIN (dpa-AFX) - Das Deutschlandticket wird erneut teurer. Zum neuen Jahr steigt der Preis des bundesweit gültigen Tickets im Nah- und Regionalverkehr von 58 Euro auf 63 Euro im Monat - das sind rund neun Prozent mehr. Nutzer müssen sich auch in den kommenden Jahren auf Preiserhöhungen einstellen. Verbraucherschützer warnen, das Angebot damit unattraktiver zu machen.

Warum das Ticket teuer wird

Erst Anfang 2025 war der Preis auf 58 Euro von zuvor 49 Euro angehoben worden. Das monatlich kündbare Ticket gibt es seit Mai 2023. Es ermöglicht bundesweit Fahrten im Regional- und Nahverkehr und hat die Tarifstrukturen erheblich vereinfacht. Weil das Ticket günstiger ist als bisherige regionale Abos, kommt es zu Einnahmeausfällen bei Verkehrsunternehmen. Deswegen schießen Bund und Länder pro Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro zu. Die Verkehrsminister hatten sich im September geeinigt, diese Finanzierung bis 2030 zu verstetigen.

Knackpunkt war aber, wie erwartete Mehrkosten bei Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden können. Die Branche warnte vor einer Finanzlücke. Da Bund und Länder Mehrkosten über die vereinbarten drei Milliarden Euro hinaus nicht übernehmen wollten, kam es zu einer erneuten Preiserhöhung.

"Das Deutschlandticket ist auch mit 63 Euro noch ein attraktives Angebot für Millionen Fahrgäste", sagte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Christian Bernreiter (CSU). "Hätten wir uns im Rahmen der Verkehrsministerkonferenz nicht auf eine Preisanpassung geeinigt, gäbe es das Ticket 2026 vielleicht gar nicht mehr. Es bestand die Gefahr, dass zahlreiche Verkehrsunternehmen oder Verbünde aussteigen, wenn ihre Einnahmeausfälle nicht gedeckt werden. Wer als Berufspendler weite Strecken im Nahverkehr zurücklegt oder in einem Ballungsraum lebt, zahlt auch im kommenden Jahr noch deutlich weniger als mit den meisten früheren Angeboten."

Springen Kunden ab?

Die Verbraucherzentralen kritisieren den erneuten Preissprung. Die Chefin des Bundesverbands, Ramona Pop, mahnte, Verbraucherinnen und Verbraucher seien mit immer weiter steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert. "Nicht alle, die die bisherigen Preissteigerungen mitgemacht haben und zurzeit ein Deutschlandticket besitzen, wollen es mit dem neuen Preis behalten."

Laut einer Umfrage im Auftrag des Verbands nutzten zuletzt 21 Prozent der Befragten das D-Ticket. Davon wollen es 82 Prozent nach eigenen Angaben weiterhin nutzen, wenn der Preis ab Januar steigt. Deswegen kündigen wollen es 13 Prozent. Befragt wurden 1.000 Menschen ab 18 Jahren vom 27. Oktober bis 7. November vom Institut Forsa. Die Aussagen zum höheren Preis haben eine kleinere Basis von 236 Befragten, die das Ticket aktuell nutzen.

Ende Oktober hatten laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rund 14,4 Millionen Menschen ein Deutschlandticket. "Auf diesem Niveau bewegen wir uns seit einigen Monaten. Mit diesem Ergebnis sind wir noch nicht zufrieden", sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. "Wir müssen es schaffen, dauerhaft 16 bis 17 Millionen Kundinnen und Kunden zu überzeugen. Dazu müssen wir insgesamt ein verlässlicheres ÖPNV-Angebot ermöglichen und gemeinsam aktiver für die Vorteile des Deutschlandtickets werben."

Die Preiserhöhung werde, wie schon in diesem Jahr, zu Kündigungen führen, obwohl auch 63 Euro immer noch ein sehr attraktiver Preis für ein bundesweites ÖPNV-Ticket seien, sagte Wolff. Man rechne aber aus Erfahrung damit, dass die Kunden im Laufe der folgenden Monate entweder ins Deutschlandticket zurückkehrten oder andere ÖPNV-Tickets kaufen.

Preis ab 2027

Ab 2027 soll der Preis nach einem Index ermittelt werden, der Personal- und Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen abbildet. Die "politische Preisfindung", die für viel Streit sorgte, soll so enden. Wie der Index aussieht, ist offen. Ergebnisse werden bei einer Verkehrsministerkonferenz im Frühjahr erwartet. Verbraucherschützerin Pop mahnte: "Damit das Deutschlandticket weiter Zukunft hat und zumindest für manche sinnvoll bleibt, muss die Bundesregierung nun zumindest den Preis von 63 Euro langfristig halten."

VDV-Hauptgeschäftsführer Wolff sagte, Kundinnen und Kunden müssten wie bei Lebensmitteln oder Energie mit einer Preisentwicklung für das D-Ticket rechnen. Der Index müsse an den realen Kostenentwicklungen der Anbieter und Verbünde orientiert sein. "Für unsere Fahrgäste müssen die Preise nachvollziehbar und bezahlbar sein." Dabei müsse "allen Beteiligten klar sein, dass es kein gutes Produkt und keine gute Dienstleistung gibt, die über Jahre preisstabil bleiben kann, wenn gleichzeitig die Kosten steigen."

Bernreiter sagte, mit dem Index solle die Kostenentwicklung - insbesondere bei Löhnen und Energie - unkompliziert übertragen werden. "Das schafft Transparenz und Planungssicherheit für die Verkehrsbetriebe und die Menschen, die das Deutschlandticket nutzen wollen." Der genaue Mechanismus werde aktuell erarbeitet. "Es wäre daher unseriös, jetzt irgendeine Prozentzahl in den Raum zu werfen."

Angebot ausbauen

"Attraktiv ist der ÖPNV aber nicht nur mit einem günstigen Preis, sondern vor allem mit guten Verbindungen auf funktionierender Infrastruktur", sagte Bernreiter. "Es ist daher gut, dass wir mit dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität auf längere Sicht Geld in die Infrastruktur stecken können. Wenn die Züge pünktlich fahren und die Busse keine Umleitungen nehmen müssen, wird damit auch das Deutschlandticket interessanter."

Wolff sagte: "Unser Fokus muss auf denjenigen liegen, die immer noch lieber Auto fahren. Wir brauchen zum dauerhaften Erfolg des Deutschlandtickets echte Neukunden." Diese zu überzeugen, liege nicht in erster Linie am Preis, sondern am Angebot. "Wir brauchen außerdem mehr Deutschlandtickets für die Berufspendler, auch dadurch, dass wir Azubis ein so gutes Angebot wie Studierenden machen."

Die Verkehrsminister hatten deutlich gemacht, dass sie beim Deutschlandticket großes Potenzial bei mehr vergünstigten Jobticket-Angeboten für Beschäftigte in Unternehmen sehen. Nötig dafür ist ein Arbeitgeberzuschuss. Firmen hätten nun Planungssicherheit, weil das Ticket bis mindestens 2030 abgesichert sei./hoe/DP/he



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 178     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
28.12.2025 17:34 Kritik an Schwarz-Rot: 'War schon bei Ampel ein Problem'
28.12.2025 17:33 Binnen Tagen: 830 Flüchtlinge erreichen Kreta
28.12.2025 17:32 Umfrage: Mehrheit rechnet mit einem AfD-Ministerpräsidenten
28.12.2025 17:31 Wirtschaftsvereinigung der Grünen fordert Reformen bei Rente
28.12.2025 17:31 Drohnenalarm in Moskau - Mehr als 300 Flüge betroffen
28.12.2025 17:31 Lavafontänen am Ätna - Warnstufe erhöht
28.12.2025 17:30 Migrationsexperte Thym: Grenzkontrollen höchstens bis Juni ...
28.12.2025 17:29 Kretschmer für Abweichungen von Koalitionsvertrag im Bund
28.12.2025 17:28 Berichte: Tote bei Zusammenstößen in Syrien
28.12.2025 17:27 China lädt Thailand und Kambodscha zu Gesprächen ein
28.12.2025 17:27 Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All
28.12.2025 17:25 Israels Armee nimmt Laser-Abwehrwaffe in Empfang
28.12.2025 17:24 AfD darf nach Ausschluss wieder zur Sicherheitskonferenz
28.12.2025 17:20 ROUNDUP: Selenskyj trifft Trump - Ukraine wirbt für Druck a...
28.12.2025 17:20 SPD-Politikerin gegen Leistungsabbau im Gesundheitswesen
28.12.2025 17:19 Arbeitgeberpräsident verlangt 'großen Wurf'
28.12.2025 17:19 Niedersachsen-Minister zur Chemieindustrie: Wir müssen in d...
28.12.2025 17:18 Verband: Mittelständler wollen Investitionen zurückfahren
28.12.2025 17:17 Klüssendorf will Spitzenverdiener stärker besteuern
28.12.2025 17:17 Hessens Ministerpräsident will Aufrüstung stärken - mit h...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
28.12.2025

BRIGHTCOM GROUP LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services