Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
24.12.2025 15:18

Bundesregierung: US-Sanktionen gegen HateAid inakzeptabel

BERLIN (dpa-AFX) - Die EU-Kommission und Vertreter der Bundesregierung haben Zensur-Vorwürfe der US-Regierung zurückgewiesen und Einreiseverbote gegen die Geschäftsführerinnen der gegen Hass im Internet eintretenden deutschen Beratungsstelle HateAid und andere Europäer scharf kritisiert. "Nach welchen Regeln wir in Deutschland und in Europa im digitalen Raum leben wollen, wird nicht in Washington entschieden", erklärte Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) in Berlin. Außenminister Johann Wadephul (CDU) nannte die Einreiseverbote nicht akzeptabel.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb auf X: "Diese Maßnahmen kommen Einschüchterung und Zwang gleich, die darauf abzielen, die europäische digitale Souveränität zu unterwandern." Die Regelungen des Digital Services Act (DSA), mit dem Online-Plattformen in der EU reguliert werden, seien durch einen demokratischen Prozess getroffen worden und dürften nicht von außerhalb Europas bestimmt werden. Es gehe darum, dass auch online illegal sei, was offline illegal ist.

EU-Kommission droht USA wegen Einreiseverboten

Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen drohte Vergeltungsmaßnahmen an. Man verurteile die Entscheidung der USA aufs Schärfste und habe Klarstellungen erbeten, teilte die Behörde in Brüssel mit. Falls erforderlich, werde man rasch und entschlossen reagieren, um das Recht zu verteidigen, seine eigenen Regeln festzulegen. Wie sie genau auf die Anreiseverbote reagieren könnte, erläuterte die EU-Kommission zunächst nicht.

Wadephul: Alles, was offline illegal ist, ist es auch online

Der deutsche Außenminister schrieb auf X, der von der US-Regierung scharf attackierte Digital Services Act stelle sicher, "dass alles, was offline illegal ist, auch online illegal ist". Er sei von der Europäischen Union für die EU demokratisch beschlossen worden und wirke nicht extraterritorial, betonte Wadephul. "Andere Auffassungen wollen wir mit den USA grundsätzlich im transatlantischen Dialog klären, um unsere Partnerschaft zu stärken."

HateAid spricht von "Akt der Repression"

Die US-Regierung hatte die Einreiseverbote gegen die HateAid-Geschäftsführerinnen Josephine Ballon und Anna-Lena von Hodenberg ebenso wie gegen drei andere Europäer mit angeblicher Zensur von US-Online-Plattformen begründet. Ballon und von Hodenberg sprachen in einer ersten Reaktion von einem "Akt der Repression".

Vom Einreiseverbot ist auch der frühere französische EU-Kommissar Thierry Breton betroffen, der als einer der Architekten des Digital Services Act gilt. Das Gesetzespaket und dessen praktische Anwendung

- im Fall der Plattform X von US-Außenminister Marco Rubio als

"Attacke auf alle amerikanischen Tech-Plattformen und das amerikanische Volk durch ausländische Regierungen" bezeichnet - soll verhindern, dass im Internet ein rechtsfreier Raum entsteht.

Breton verglich die US-Sanktionen mit der "Hexenjagd" auf vermeintliche Kommunisten zu Zeiten der berüchtigten McCarthy-Ära in den USA, in der viele Menschen zu Unrecht ins Visier der Staatsgewalt gerieten. Auf der Plattform X schrieb er: "An unsere amerikanischen Freunde: Die Zensur findet nicht dort statt, wo ihr sie wähnt."

US-Regierung sind EU-Digitalgesetze ein Dorn im Auge

Die US-Regierung fordert seit längerem Änderungen an den strengen EU-Digitalgesetzen, die zum Beispiel die Verbreitung von Falschinformationen über Plattformen wie X verhindern sollen und auch Unternehmen wie Amazon, Apple und Meta (Facebook), Alphabet (Google) und Microsoft betreffen. Die EU-Kommission betont immer wieder, dass diese nur einen fairen Wettbewerb und den Schutz von Kindern und demokratischen Wahlen garantieren sollen.

Das Gesetz über digitale Dienste (DSA) verpflichtet Plattformen beispielsweise dazu, einfache Verfahren zum Melden illegaler Inhalte, Waren oder Dienstleistungen anzubieten. Zudem müssen sie Maßnahmen ergreifen, um Minderjährige vor Glücksspielen oder Pornografie zu schützen.

Ministerium: Förderung von HateAid, aber kein Einfluss

Die deutsche Justizministerin Hubig erklärte in Berlin, HateAid leiste einen wichtigen Beitrag dazu, dass Persönlichkeitsrechte auch im digitalen Raum geschützt würden. "Wer das als Zensur bezeichnet, stellt unser rechtsstaatliches System falsch dar." Hubigs Ministerium fördert nach eigenen Angaben seit 2020 eine Beratung durch HateAid für Betroffene von digitaler Gewalt. Die Entscheidung, ob und in welcher Höhe Organisationen gefördert werden, treffe final der Haushaltsgesetzgeber, also der Bundestag. Das Ministerium habe auf die Geschäftsführung von HateAid keinen Einfluss.

Nouripour fordert Einbestellung des US-Geschäftsträgers

Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour forderte die Einbestellung des Geschäftsträgers der US-Botschaft in Deutschland, Alan Meltzer. "Hier geht es um den Schutz deutscher Staatsbürger", sagte der Grünen-Politiker. Die förmliche Einbestellung gilt als scharfes diplomatisches Mittel, mit dem die Regierung des Gastlandes eine deutliche Verstimmung signalisiert.

HateAid: USA stellen Europas Souveränität in Frage

Die HateAid-Geschäftsführerinnen Ballon und von Hodenberg erklärten auf dpa-Anfrage zum Einreiseverbot: "Wir sind nicht überrascht. Es ist ein Akt der Repression einer Regierung, die zunehmend Rechtsstaatlichkeit missachtet und versucht, ihre Kritiker mit aller Härte zum Schweigen zu bringen." Die US-Regierung versuche mit allen Mitteln zu verhindern, dass sich US-Konzerne in Europa an geltendes Recht halten müssten, und stelle damit "die europäische Souveränität infrage". Damit sei eine neue Eskalationsstufe erreicht.

HateAid bietet psychologische und rechtliche Unterstützung für Menschen an, die im Internet diskriminiert, beleidigt, bedroht oder angegriffen werden. Im Oktober wurde von Hodenberg für ihre Arbeit mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet. Damals hieß es, sie habe 2018 mit der Gründung von HateAid Pionierarbeit geleistet.

US-Regierung nimmt Musk-Kritiker ins Visier

Sanktionen verhängte die US-Regierung auch gegen die Gründerin des britischen Global Disinformation Index (GDI), Clare Melford, und den Gründer des in den USA und Großbritannien tätigen Center for Countering Digital Hate (CCDH), Imran Ahmed. Der Brite lebt der Organisation zufolge in Washington, ihm droht nun die Abschiebung aus den USA. Beide setzen sich gegen Hass und Desinformation im Internet ein. X-Eigentümer Elon Musk hatte das Center for Countering Digital Hate als "kriminelle Organisation" bezeichnet./bk/DP/he



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 295     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
24.12.2025 15:37 USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sinken überraschend
24.12.2025 15:33 EQS-Stimmrechte: Scout24 SE (deutsch)
24.12.2025 15:30 Nationalgarde: Rückschlag für Trump vor Supreme Court
24.12.2025 15:29 USA und Venezuela im Konflikt: Streit im UN-Sicherheitsrat
24.12.2025 15:29 Schwere Kämpfe statt Weihnachtsfrieden in der Ukraine
24.12.2025 15:28 Lautes Murren im BSW über Brombeere-Koalition in Erfurt
24.12.2025 15:28 ZDF-Chef: Wir müssen auf Tiktok und Instagram präsent sein
24.12.2025 15:28 Friedensplan in Gaza stockt - Entwaffnung der Hamas als Hür...
24.12.2025 15:27 Digitalminister: KI größer als industrielle Revolution
24.12.2025 15:25 Südkalifornien erwartet Starkregen und Überschwemmungen
24.12.2025 15:23 Italienische Salami zurückgerufen - Krankheitserreger
24.12.2025 15:22 Landesminister: Es kommt auf Union bei Demokratie-Schutz an
24.12.2025 15:21 Selenskyj präsentiert Entwurf von 20-Punkte-Friedensplan
24.12.2025 15:21 Nach Absturz mit libyschem General in der Türkei: Blackbox ...
24.12.2025 15:19 Kreml: Moskau diskutiert Friedensplan nicht öffentlich
24.12.2025 15:19 Merz über Herausforderungen in Europa: 'Es kommt auf uns an'
24.12.2025 15:18 Bundesregierung: US-Sanktionen gegen HateAid inakzeptabel
24.12.2025 15:17 Ökonomin Schnitzer für mehr Selbstbeteiligung von Kassenpa...
24.12.2025 15:17 Wirtschaftsweise: Firmenerben sollen höhere Steuern zahlen
24.12.2025 15:16 Handwerkspräsident: 'Demokratie muss nun liefern'
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
25.12.2025

Israel
Arbeitslosenquote

ZUIKO
Geschäftsbericht

HEIWADO
Geschäftsbericht

TAKARA PRINTING
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services