Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
05.08.2025 15:20

ROUNDUP 3: Letzte Chance: Verhandlungen über UN-Plastik-Abkommen

(neu: mit Unep-Chefin)

GENF (dpa-AFX) - Schon jetzt verseuchen Plastikpartikel jeden Lebensraum der Erde und selbst den Menschen. US-Forscher haben im Gehirn und in der Leber von Toten im vergangenen Jahr deutlich mehr Nano- und Mikroplastik gefunden als noch 2016. In Genf hat ein letzter Versuch zur Einigung auf ein weltweit verbindliches Abkommen zur Reduzierung der Plastikverschmutzung begonnen.

"Jede Stunde zählt", sagte der Vorsitzende der Konferenz, der ecuadorianische Botschafter Luis Vayas Valdivieso. "Wir schaffen die Grundlagen für ein globales Werkzeug, das die Zukunft der Umweltgeschichte verändern könnte." Die Chefin des UN-Umweltprogramms (Unep), Inger Andersen, räumte zu Beginn der Verhandlungen eine Reihe von Differenzen zwischen den Delegationen ein. "Die Menschen, die mit dem Müll leben, sind empört. Wir dürfen uns diese Gelegenheit (für eine Lösung) nicht entgehen lassen." Mehr als 160 Staaten sind bei den Verhandlungen bis zum 14. August dabei.

Die EU gilt in vielerlei Hinsicht als Vorreiter, etwa mit dem Verbot von Einweg-Plastik wie Strohhalmen und Plastikbesteck. Dass weltweit so strikte Standards erreicht werden, gilt als unrealistisch. Warum ist das Abkommen für Menschen in Europa trotzdem wichtig?

"Weil sich Mikroplastik über die Ozeane und die Luft in aller Welt verbreitet", sagt Moritz Jäger-Roschko von der Umweltorganisation Greenpeace. "Zudem nutzen wir viele Kunststoffprodukte, die nicht in der EU hergestellt werden - und deren Hersteller sich im Zweifelsfall auch nicht an EU-Regularien halten. Außerdem ist Deutschland auch der größte Plastikmüllexporteur Europas, das heißt, unser Müll ist weltweit für das Müllproblem mitverantwortlich."

Das Problem

Von der Umweltstiftung WWF heißt es: "Plastikmüll zerstört Lebensräume, gefährdet Tiere und Menschen und vergiftet Ökosysteme." Weltweit nutzten die Menschen nach Schätzung des UN-Umweltprogramms (Unep) im vergangenen Jahr 500 Millionen Tonnen Plastik, fast doppelt so viel wie 25 Jahre zuvor. 400 Millionen Tonnen davon dürften schnell als Müll enden, so Unep. Ohne Maßnahmen verdreifache sich die Müllmenge bis 2060. Ein Viertel des Plastikmülls in Flüssen und Meeren stammt der Wissensplattform "Our World in Data" zufolge von Plastiktüten und -flaschen.

Die Folgen für Menschen

Mikro- und Nanoplastik nimmt man über die Nahrung, das Wasser und die Luft auf, wie Geoökologe Stefan Krause, Professor an der Universität Birmingham, sagt. "Sie gelangen schon im Mutterleib über die Plazenta an das ungeborene Baby." Es wurden auch Ablagerungen in Arterien nachgewiesen. Laminat- und Teppichböden könnten etwa vor allem krabbelnde Kinder belasten. Partikel, die wieder ausgeschieden werden, könnten vorher Additive im Körper freisetzen. "Viele Stoffgruppen beeinflussen die endokrinen Systeme, einige sind krebserregend", sagt Krause. Über das endokrine System steuert der Körper mit Hormonen komplexe Körperfunktionen.

Was erreicht werden soll

Das Abkommen soll die Produktion, das Design und die Entsorgung von Plastik umfassen. Es soll weniger produziert werden, Produkte sollen möglichst mehrfach verwendet und recycelt werden können, und was übrig bleibt, soll umweltschonend entsorgt werden. Wie das gehen soll, ist umstritten. "Es ist Zeit für Mut, nicht Kompromisse", sagt Florian Titze vom WWF. "Ein Abkommen auf kleinstem gemeinsamen Nenner wird die Plastikkrise nicht lösen."

Die Knackpunkte

Eine Reihe Länder will möglichst nur Absprachen zur Abfallbeseitigung und keine Produktionsbeschränkungen. Umstritten ist auch, ob nur gewünschte Ziele oder klare, verbindliche Maßnahmen festgelegt werden. Gestritten wird, wer wie viel zur Finanzierung etwa für Recyclinganlagen in ärmeren Ländern beiträgt: Regierungen oder Herstellerfirmen oder eine Mischung aus beidem.

Die Ehrgeizigen

Mehr als 100 Länder von Antigua und Barbuda bis Vanuatu haben sich für einen starken Vertrag mit klaren Auflagen auch zur Begrenzung der Produktion ausgesprochen, darunter auch die EU sowie viele afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Staaten. Sie machen aber nur 30 Prozent des Marktanteils und ein Viertel der Weltbevölkerung aus. Die rund 300 Firmen und Finanzinstitutionen der "Unternehmerkoalition für einen ehrgeizigen Plastikvertrag" sind auch für einen "robusten Vertrag mit globalen Regeln und einheitlichen Verpflichtungen". China, das Land mit der größten Plastikproduktion, hat national schon Produktionsbeschränkungen geplant.

Die Bremser

Die meisten Kunststoffe werden aus Öl hergestellt, deshalb verhindern vor allem die Ölstaaten einen ehrgeizigen Vertrag, darunter der Iran, Saudi-Arabien, die Golfstaaten und Russland. Sie wollen nur über Müll und Recycling sprechen. Die US-Regierung unter Donald Trump schafft Regulierungen aller Art gerade ab. "Dadurch hat sich die Lage bei den Verhandlungen nicht gerade vereinfacht", heißt es aus Verhandlerkreisen. Die USA sind mit China die größten Herstellerländer von Plastik - in Europa ist es Deutschland.

Die Verhandlungen

Sollte es eine Einigung geben, gäbe es nächstes Jahr eine diplomatische Konferenz zur Unterzeichnung. Die Ratifizierung in den einzelnen Ländern dürfte mehrere Jahre dauern. In Genf werden Vertreter von mehr als 160 Staaten erwartet, ebenso Hunderte Teilnehmer von Umweltorganisationen und Industrielobby-Verbänden. Deutschland ist mit einer Delegation vor Ort vertreten, aber die EU verhandelt für alle Mitgliedsstaaten./oe/DP/jha



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   8 9 10 11 12    Berechnete Anzahl Nachrichten: 751     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
12.12.2025 12:06 Volksbanken ermöglichen iPhone-Zahlungen ohne Apple Pay
12.12.2025 12:03 APA ots news: Finanzmarktstabilität im Blick: das neue OeNB...
12.12.2025 12:02 Deutsche Bank Research belässt Carl Zeiss Meditec auf 'Hold'
12.12.2025 12:00 EQS-News: Die Einführung des FRIENDS Meal durch McDonald's ...
12.12.2025 11:59 ROUNDUP: Nestle ruft Babymilchpulver in Frankreich zurück
12.12.2025 11:58 Deutsche Bank Research belässt Schneider Electric auf 'Buy'
12.12.2025 11:54 Deutsche Bank Research belässt Novo Nordisk auf 'Buy'
12.12.2025 11:52 AKTIEN IM FOKUS: China-Geschäft von Lululemon treibt auch A...
12.12.2025 11:46 EQS-Stimmrechte: Lenzing AG (deutsch)
12.12.2025 11:46 Preis für Opec-Öl gefallen
12.12.2025 11:45 ANALYSE-FLASH: UBS hebt Ziel für Schott Pharma auf 25,7 Eur...
12.12.2025 11:45 EQS-News: Julius Meinl und KUBUS interpretieren die österre...
12.12.2025 11:45 ANALYSE-FLASH: Deutsche Bank senkt Ziel für Brenntag auf 46...
12.12.2025 11:45 ANALYSE-FLASH: Deutsche Bank Research hebt Ziel für Tui auf...
12.12.2025 11:45 Deutsche Bank Research belässt Givaudan auf 'Buy'
12.12.2025 11:45 ANALYSE-FLASH: UBS senkt Glencore auf 'Neutral' - Ziel 425 P...
12.12.2025 11:44 ANALYSE-FLASH: Goldman hebt Ziel für Munich Re auf 587 Euro...
12.12.2025 11:44 ANALYSE-FLASH: Berenberg hebt Ziel für Covestro auf 62 Euro...
12.12.2025 11:42 DZ senkt fairen Wert für SAF-Holland auf 16,50 Euro - 'Kauf...
12.12.2025 11:23 Barclays senkt Ziel für Diageo auf 2550 Pence - 'Overweight'
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
13.12.2025

CRITICAL INFRASTRUCTURE TECHNOLOGIES LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

HIND ZINC
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

OBSC PERFECTION LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

MANDEEP AUTO INDUSTRIES LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services