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19.05.2025 10:14

WDH/Umfrage: Mehr Menschen für Wochenarbeitszeit als dagegen

(Durchgehend korrigiert und ersetzt wurde das Wort "Mehrheit" durch "mehr dafür als dagegen" beziehungsweise "38 Prozent". Damit wird präzisiert, dass die Gruppe derer, die sich für eine Wochenarbeitszeit ausspricht, die größte in den Umfrageergebnissen ist - aber der Wert nicht über 50 Prozent liegt. Das Wort Mehrheit wird im allgemeinen Sprachgebrauch für die absolute Mehrheit genutzt. Das Wort kann sich laut Duden auch auf eine relative Mehrheit, also die größte von mehreren Gruppen, beziehen - auch wenn diese weniger als 50 Prozent des Gesamtanteils ausmacht.)

BERLIN (dpa-AFX) - 38 Prozent der Arbeitnehmer finden einer Umfrage zufolge flexiblere Arbeitszeiten in der Woche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit gut. Damit sprechen sich in einer Yougov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur mehr Menschen für die Pläne der Bundesregierung aus, eine wöchentliche statt einer täglichen Höchstarbeitszeit einzuführen, als dagegen. Jeder Fünfte (20 Prozent) lehnt dagegen den Vorstoß ab, 37 Prozent sehen das neutral.

Anhänger einer Wochenarbeitszeit begründen ihre Zustimmung überwiegend damit, dass Arbeitnehmer so flexibler seien - etwa weil sie ein verlängertes Wochenende haben könnten (82 Prozent). Gut vier von zehn Befürwortern (44 Prozent) erwarten mehr Flexibilität auch für Arbeitgeber, da diese nicht mehr an die gesetzliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden pro Tag gebunden seien.

Mehr oder weniger produktiv?

Gut jeder Fünfte der zustimmenden Arbeitnehmer (22 Prozent) geht davon aus, dass eine Wochenarbeitszeit die Produktivität erhöhen würde. Das sehen die Gegner einer Wochenarbeitszeit komplett anders: Zwei Drittel von ihnen (66 Prozent) sind der Ansicht, dass die Produktivität leide, wenn Beschäftigte länger als acht Stunden arbeiten. Aus Sicht von 61 Prozent der Gegner könnte eine längere tägliche Arbeitszeit Arbeitnehmer zu sehr anstrengen.

Pro Woche vier Tage mit zehn Stunden Arbeitszeit?

Im Koalitionsvertrag des schwarz-roten Regierungsbündnisses heißt es, Beschäftigte und Unternehmen wünschten sich mehr Flexibilität: "Deshalb wollen wir im Einklang mit der europäischen Arbeitszeitrichtlinie die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit schaffen - auch und gerade im Sinne einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf."

Die Einführung einer Wochenarbeitszeit könnte zum Beispiel bedeuten, dass man statt fünf Acht-Stunden-Tagen pro Woche vier Zehn-Stunden-Tage arbeitet. Aber auch andere Varianten sind denkbar. Yougov hat für die repräsentative Umfrage vom 14. bis 16. Mai 2.027 Menschen befragt.

37 Prozent der Befragten würde lieber jeweils zehn Stunden an vier Tagen arbeiten - bei gleichem Lohn. 28 Prozent bevorzugen einen Acht-Stunden-Tag an fünf Tagen in der Woche. Die Anhänger des Acht-Stunden-Tages argumentieren überwiegend (60 Prozent), dass sie nicht länger als acht Stunden konzentriert arbeiten und produktiv sein könnten. Auch verweisen sie auf weniger Zeit für Familie, Hobbys und Freizeit am Tag (gut 40 Prozent).

Diejenigen, die jeweils zehn Stunden an vier Tagen arbeiten wollen, begründen dies vor allem damit, dass sie dann mehr freie Tage hätten (80 Prozent). Auch gehen in dieser Gruppe 43 Prozent davon aus, dass sich auf diese Weise Familie und Beruf besser vereinen ließen. Gut jeder Fünfte von denen, die zehn Stunden an vier Tagen bevorzugen, glaubt an eine höhere Produktivität./sl/DP/stk



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