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17.03.2025 18:29

ROUNDUP 3: Union und SPD bei Votum über Finanzpaket vor erstem Test

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BERLIN (dpa-AFX) - Die mögliche neue Regierungskoalition aus Union und SPD steht noch vor ihrem Zustandekommen vor ihrer ersten großen Bewährungsprobe. CDU, CSU und SPD müssen an diesem Dienstag ihr schuldenfinanziertes Milliarden-Finanzpaket durch den Bundestag bringen. Da dafür an mehreren Stellen das Grundgesetz geändert werden soll, brauchen sie eine Zweidrittelmehrheit, die sie mit Hilfe der Grünen erreichen wollen. Er sei "zuversichtlich", dass diese zustande kommen werde, sagte der mögliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach einer Sitzung der Unionsfraktion.

Gelingt dies tatsächlich, muss am Freitag auch im Bundesrat die Hürde von zwei Dritteln der Stimmen genommen werden. Weder im Parlament noch in der Länderkammer ist eine so breite Unterstützung allerdings garantiert. Scheitern CDU, CSU und SPD, würde ihnen das finanzielle Fundament für die geplanten Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und in die Infrastruktur wegbrechen.

Einen Strich durch die Rechnung könnte auch noch das Bundesverfassungsgericht machen: Dort sind weitere Eilanträge von Abgeordneten eingegangen, die die kurze Beratungszeit rügen und eine Verschiebung der Abstimmung durchsetzen wollen.

Das Schuldenpaket soll noch vom alten Bundestag verabschiedet werden, weil es im neuen dafür keine Mehrheit mehr gäbe. Der am 23. Februar neu gewählte Bundestag wird am Dienstag kommender Woche erstmals zusammentreten.

Was zur Abstimmung steht

Union und SPD hatten sich am vergangenen Freitag nach langem Ringen mit den Grünen verständigt, die für die Zweidrittelmehrheit im Bundestag gebraucht werden. Sie wollen das Grundgesetz an mehreren Stellen ändern lassen: Ausgaben für Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Cybersicherheit sollen nur noch bis zu einer Grenze von einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts - also gemessen am BIP 2024 etwa 43 Milliarden Euro - unter die Schuldenbremse fallen. Alles darüber hinaus kann aus Krediten bezahlt werden.

Die Länder sollen mehr Spielraum für die eigene Verschuldung bekommen. Zudem soll im Grundgesetz ein Sondervermögen für Investitionen in Infrastruktur und Klimaneutralität verankert werden. Es wird von der Schuldenbremse ausgenommen und mit 500 Milliarden Euro aus Krediten gefüttert. Davon sind 100 Milliarden Euro für die Länder und weitere 100 Milliarden Euro für Maßnahmen zum Klimaschutz vorgesehen.

Forderung: Klimaschutz und Wirtschaft zusammenbringen

CDU-Vize Andreas Jung mahnt an, bei der Verwendung der Gelder aus dem Investitionspaket Wirtschaft, Soziales und Klimaschutz gemeinsam zu berücksichtigen. "Wir haben die verdammte Pflicht, es zusammenzubringen. Klimaneutralität, wirtschaftliche Stärke, soziale Akzeptanz, Nachhaltigkeit in der ganzen Breite", sagte Jung im Deutschlandfunk. "Nur dann erhalten wir die Akzeptanz, nur dann wird es zum Erfolg." Es sei immer klar gewesen, dass es auch Investitionen in den Klimaschutz geben müsse, sagte Jung. "Entscheidend ist, dass das, was gemacht wird, sinnvoll ist. Darüber entscheidet die Koalition. Da gibt es keine Bindung."

Abstimmung im Bundestag

Die Fraktionen bereiteten am Montag die Sitzung des Bundestages vor. Zum Teil sollte es auch eine Probeabstimmung geben. Union, SPD und Grüne haben zusammen 31 Abgeordnete mehr als sie für die Zweidrittelmehrheit brauchen. Problematisch ist, dass die Frage noch vom alten Bundestag entschieden werden soll - also auch von vielen Abgeordneten, die dem neuen Parlament gar nicht mehr angehören werden und sich daher unter Umständen weniger an die Fraktionsdisziplin gebunden fühlen.

So kündigte der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja bereits an, dass er das Finanzpaket im Bundestag nicht mit absegnen werde. Die Grundgesetzänderung sei "nicht generationengerecht, und die Begründungen, die dafür herangezogen werden, sind nicht redlich", sagte der scheidende Berliner Bundestagsabgeordnete dem Nachrichtenportal "The Pioneer".

Bei einer Probeabstimmung in der Grünen-Fraktion gab es nach Angaben aus Teilnehmerkreisen eine Enthaltung und eine unentschiedene Person. Die Abgeordnete Canan Bayram kündigte ein Nein an. "Wir schränken künftige Parlamente mit dem Schuldenpaket in ihren Möglichkeiten zu stark ein", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Eine kleine einstellige Zahl an Abgeordneten war krank.

Führung der Unionsfraktion zuversichtlich

Die Spitze der Unionsfraktion gibt sich trotzdem optimistisch. Partei- und Fraktionschef Merz ging davon aus, dass die Fraktion bis auf ein paar Abgeordnete - "weniger als eine Handvoll" - für die Grundgesetzänderungen stimmen werde. "Ich glaube, wir haben die Kritiker überzeugt. Es gibt zwei oder drei, die bei ihrer Entscheidung bleiben wollen, morgen nicht zuzustimmen", sagte er nach einer Sitzung der CDU/CSU-Fraktion.

Grünen-Spitze wirbt um Zustimmung

Die Grünen-Spitze warb um Zustimmung zu dem gefundenen Kompromiss. Durch die Verhandlungen der Grünen-Fraktionsspitze mit Union und SPD sei das Paket besser geworden, sagte Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck am Rande eines Treffens mit den EU-Energieministern in Brüssel. "Es sind wichtige Vereinbarungen erzielt worden."

Es sei eine "Frechheit gewesen, dass man der deutschen Öffentlichkeit ein Infrastrukturpaket als zusätzliche Maßnahmen hat verkaufen wollen und in Wahrheit nur die eigenen Wahlgeschenke damit finanzieren wollte". Das sei aber abgewendet worden, das Paket sei nun "gut oder gut genug", sagte Habeck.

Abstimmung im Bundesrat

Im Bundesrat sind 46 der 69 Stimmen für die Grundgesetzänderungen nötig. Landesregierungen, an denen nur CDU, SPD und Grüne beteiligt sind, kommen auf 41 Stimmen. Mit den sechs Stimmen aus Bayern wäre die Zustimmung sicher. Allerdings zeigten sich die im Freistaat mit der CSU regierenden Freien Wähler zuletzt skeptisch.

Am Nachmittag traf sich dem Vernehmen nach der Koalitionsausschuss beider Parteien, um über das Abstimmungsverhalten Bayerns in der Länderkammer zu beraten. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte aber bereits am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt": "Gehen Sie mal davon aus, dass Bayern am Ende zustimmen wird."

Klagen beim Bundesverfassungsgericht

Die parteilose, frühere AfD-Abgeordnete Joana Cotar erhob zum zweiten Mal Einspruch in Karlsruhe und beantragte, die Abstimmung zu verschieben. Mit demselben Ziel wollen drei FDP-Abgeordnete einen Eilantrag in Karlsruhe stellen. Sie argumentieren, die Beratungszeit für das Schuldenpaket reiche nicht aus.

Die Verfassungsrichter hatten am Freitag bereits mehrere Anträge verworfen, die darauf abzielten, die entscheidende Sitzung des Bundestages abzusagen. Auch Eilanträge gegen die Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens blieben erfolglos. Nach Gerichtsangaben vom Freitag waren aber noch drei weitere Organstreitverfahren und vier Verfassungsbeschwerden anhängig - darunter eine der Linken, die ebenfalls das stark beschleunigte Gesetzgebungsverfahren zur Änderung des Grundgesetzes moniert.

Julia Klöckner soll neue Bundestagspräsidentin werden

Acht Tage vor der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages fiel bereits eine wichtige personelle Vorentscheidung: Die CDU/CSU-Fraktion nominierte ihre wirtschaftspolitische Sprecherin Julia Klöckner einstimmig für das Amt der Bundestagspräsidentin. "Julia Klöckner kann auf eine ausgeprägte, langjährige parlamentarische Erfahrung zurückgreifen", sagte Merz über die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin.

Diese betonte, der Bundestag müsse Respekt und Würde zeigen und Vorbild für die Gesellschaft sein. "Wenn nicht wir hier ordentlich mit Respekt miteinander diskutieren und auch streiten, wie solle es dann in der Breite der Gesellschaft geschehen?" Der Union steht als stärkster Fraktion die Besetzung dieses protokollarisch zweithöchsten Amtes nach dem Bundespräsidenten zu./sk/DP/nas



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