Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
14.10.2024 08:39

ROUNDUP: Club-of-Rome-Leitfaden für Deutschlands Zukunft

BERLIN (dpa-AFX) - Die zentrale These des Thinktanks Club of Rome lautet: Klimawandel und drohende Überlastung unseres Planeten lassen sich nicht ohne tiefgreifende Veränderungen auch in sozialen Bereichen begegnen. Eine unter anderem vom Club of Rome organisierte Initiative, Earth4All, legt nun einen Bericht für Deutschland vor - und biete darin praktische Lösungen, die auf den Kontext hierzulande zugeschnitten seien, erläutern Sandrine Dixson-Declève und Paul Shrivastava, Präsidentin und Präsident des Club of Rome.

Wirtschaftlicher Fortschritt müsse mit ökologischer Gesundheit und sozialer Gerechtigkeit in Einklang gebracht werden, heißt es im Vorwort von "Earth for All Deutschland" weiter. "Wir hoffen, dass dieser Bericht zum Handeln anregt. Gemeinsam können wir eine Welt aufbauen, in der sowohl die Menschen als auch unser Planet gedeihen."

"Die Grenzen des Wachstums"

Vor gut 50 Jahren rüttelte der Thinktank Club of Rome mit seinem Bericht "Die Grenzen des Wachstums" die Welt auf. Der Bericht gilt als einflussreichste Publikation zur drohenden Überlastung unseres Planeten. Wenn sich die globale Wirtschaftsweise nicht ändere, brächen Ökonomie, Umwelt und Lebensqualität zusammen, warnte die Forschergruppe.

Im 2022 vorgestellten Folgebericht "Earth for All" ging es um zentrale Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft der Menschheit: Beendigung der Armut, Beseitigung der eklatanten Ungleichheit, Ermächtigung (Empowerment) der Frauen, Aufbau eines für Menschen und Ökosysteme gesunden Nahrungsmittelsystems und Übergang zum Einsatz sauberer Energie.

An diesen Kernthesen zieht sich auch das aktuelle Buch entlang. Zu den Hauptautoren von "Earth for All Deutschland" gehören Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, einer Denkfabrik für Nachhaltigkeitsforschung, weitere Experten der Forschungseinrichtung in Wuppertal und Till Kellerhoff, Programmdirektor des Club of Rome.

Krisen machen es noch schwieriger

Die Treibhausgasemissionen wie erforderlich noch weiter zu reduzieren, sei eine komplexe politische und gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe, die derzeit durch multiple globale Krisen und geopolitische Spannungen überlagert werde, schreibt Fischedick in einem weiteren Vorwort.

Das Buch handele "von radikaler Veränderung", heißt es zu Beginn. Das sei keine unerreichbare Utopie, sondern eine Vision. Dass Veränderung überraschend schnell möglich ist, zeigt ein Blick zurück: "Noch 1993 gingen Unternehmen der deutschen Energiewirtschaft in einer Zeitungsanzeige davon aus: "regenerative Energien wie Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4 Prozent unseres Strombedarfs decken"", wird im Buch zitiert. "Heute liegt der Anteil schon nahe bei 60 Prozent, Tendenz steigend."

Eigentliche Herausforderung kommt erst noch

Bei der Energiewende liege die eigentliche Herausforderung durch die Verkehrs- und Wärmewende allerdings bis zur Jahrhundertmitte noch vor uns. "Nicht zuletzt, weil beide Bereiche direkt in den Alltag der Menschen hineinreichen." Veränderungen seien unmittelbar spürbar und weniger abstrakt als bei der Umstellung auf erneuerbare Energien.

Betont wird im Buch auch, dass es bereits positive Trends gibt: sinkende Kosten für erneuerbare Energien (Photovoltaik und Wind) und für Stromspeichertechnologien zum Beispiel, weltweit wachsende Green-Tech-Branchen, die Bemühungen um Kreislaufwirtschaft in der EU und die wachsende Bereitschaft, Subventionen für fossile Energien abzuschaffen.

Ohne mehr Gerechtigkeit geht es nicht

Oft noch zu wenig beachtet werde die extreme Ungleichheit der Weltgesellschaft mit schroffen Gegensätzen zwischen Reich und Arm. Auch die deutsche Politik behandele diesen Aspekt viel zu kurzsichtig. Denn nicht nur global zwischen Ländern, auch innerhalb Deutschlands tue sich ein Graben auf zwischen denen, die viel zur Zerstörung unserer Lebensgrundlagen beitragen, und denen, die wenig beitragen, aber stark unter den Folgen leiden.

"Vereinfacht gesagt: Wer wenig verdient, hat kein Auto und macht keine Fernreisen, wohnt aber beengt dort, wo die Luft besonders schlecht und der Lärm besonders laut ist." Zu befürchten sei zudem, dass sich die Belastungen für diese Haushalte im Zuge des fortschreitenden Klimawandels noch verschärfen, da gerade in diesen Gegenden Probleme mit Hitzeinseln und wenig Zugang zu Grünflächen bestehen.

Arme schon immer im Nachteil

Neu sei dieses Phänomen nicht: "Historische Daten offenbaren, dass schon vor 200 Jahren die Villen der Fabrikanten dort gebaut wurden, wo der Wind und damit die frische Luft herkam (meist im Westen), und in Windrichtung der Fabrik (meist nach Osten) die Wohnquartiere der Fabrikarbeiter*innen."

Welchen Bildungsabschluss Kinder erreichen, hänge sehr stark vom Bildungsniveau der Eltern ab. Dass jeder Mensch durch eigene Arbeit den Aufstieg schaffen könne, sei ein zentrales Versprechen der sozialen Marktwirtschaft. In Deutschland sei die soziale Mobilität aber geringer als in den meisten anderen reichen Ländern. "Vor allem die Aufstiegschancen der unteren Einkommensgruppen sind gering und sinken derzeit weiter."

Wen das Sparen an öffentlicher Infrastruktur trifft

Um soziale Gerechtigkeit gehe es auch, wenn wie in Deutschland seit Jahren zu wenig in den Erhalt von Schwimmbädern, Schulen und anderer öffentlicher Infrastruktur investiert werde. Gerade arme Haushalte seien darauf angewiesen. "Wer es sich leisten kann, schickt seine Kinder auf eine private Schule, hat ein eigenes Schwimmbad und kann bequem mit seinem Auto überall hinfahren", heißt es dazu. "Wer sich all das nicht leisten kann, ist auf öffentliche Schulen, Hallenbäder und ÖPNV angewiesen - sprich einen leistungsfähigen Staat und eine gute Infrastruktur."

Negativbeispiele gebe es auch im Bereich staatlicher Förderprogramme

- etwa dem für den Kauf und die Installation einer Ladestation für

Elektroautos (Wallbox) in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher. "Davon profitierten nämlich vor allem Eigenheimbesitzende, die sich ein Elektroauto leisten können." Eine ohnehin wirtschaftliche Investition sei für diese wohlhabende Klientel noch wirtschaftlicher gemacht worden.

Bei bestehenden Förderprogrammen gebe es nahezu durchgängig solche Ausschlusseffekte: Finanzstarke Haushalte können von vielen Programmen und steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten profitieren, arme Haushalte nicht. Wer über die finanziellen Mittel verfüge, könne auch einem Verbot von Gasheizungen oder Verbrennungsmotoren schneller und leichter folgen.

Wachsende Ungleichheit bedeutet Ruck nach rechts

Mit der wachsenden Ungleichheit steige die Angst vor Veränderungen, "und für viele ist die persönliche Zumutbarkeitsschwelle, ob berechtigt oder nicht, erreicht. Die Solidarität sinkt. Die Gesellschaft rückt nach rechts."

Weitere Kapitel sind Themen wie Gleichberechtigung, Bildung und Ernährung gewidmet. Erklärt wird zudem, dass die Kostenwahrnehmung beim Klimaschutz derzeit vielfach viel zu kurzfristig sei. Bei der Behauptung, dass die Bekämpfung des Klimawandels zu viel kostet, werde ausgeblendet, dass Untätigkeit am Ende viel mehr kosten würde.

"Verpasst Deutschland in der Energiewende den großen Sprung, würde das für uns alle langfristig teurer und keineswegs sicherer werden. Im schlimmsten Fall werden die Schäden - etwa durch einen ungebremsten Klimawandel - irreparabel sein."

"Dieses Buch ist für uns der Startschuss auf einem längeren Weg", heißt es abschließend. Ein großer Sprung in eine bessere Zukunft sei in Deutschland möglich, wenn auch hoch ambitioniert. Auch ein gutes Leben für alle auf dieser Erde sei eine große, aber machbare Gemeinschaftsaufgabe. "Mit diesem Buch schlagen wir eine Richtung vor. Die genauen Wege müssen wir gemeinsam finden."/kll/DP/stk



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   10 11 12 13 14    Berechnete Anzahl Nachrichten: 445     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
14.10.2024 09:24 EQS-Stimmrechte: HENSOLDT AG (deutsch)
14.10.2024 09:21 AKTIE IM FOKUS: Knorr-Bremse fällt - Hauck: Risiko für Ges...
14.10.2024 09:18 Aktien Frankfurt Eröffnung: Dax nähert sich Rekordhoch
14.10.2024 09:15 EQS-DD: 2G Energy AG (deutsch)
14.10.2024 09:15 Hauck Aufhäuser IB senkt Ziel für Jost Werke auf 73,60 Eur...
14.10.2024 09:13 Weltbank: Ärmste Länder so hoch verschuldet wie seit 2006 ...
14.10.2024 09:10 EQS-News: JOST erwirbt Hyva - Kaufvertrag zur Übernahme von...
14.10.2024 09:08 EQS-Adhoc: JOST Werke SE: JOST erwirbt Hyva - Kaufvertrag zu...
14.10.2024 09:08 WDH/Antarktis-Konferenz ringt um Ausweisung neuer Schutzgebi...
14.10.2024 09:06 APA ots news: Moderate Erholung der österreichischen Export...
14.10.2024 09:05 ANALYSE-FLASH: JPMorgan senkt Ziel für Boeing auf 195 Dolla...
14.10.2024 09:03 OTS: EMD - European Marketing Distribution / EMD begrüßt p...
14.10.2024 09:01 Original-Research: Multitude SE (von NuWays AG): Buy
14.10.2024 09:00 Aktien Asien/Pazifik: Mehrheitlich Gewinne - Feiertag in Jap...
14.10.2024 08:59 Hauck Aufhäuser IB senkt Knorr-Bremse auf 'Sell' - Ziel 65,...
14.10.2024 08:51 Ökonomen loben SPD für Investitionsanreize - Kritik bei Mi...
14.10.2024 08:50 ANALYSE-FLASH: UBS senkt BASF auf 'Neutral' - Ziel reduziert...
14.10.2024 08:50 ANALYSE-FLASH: Berenberg senkt Ziel für Jost Werke auf 52 E...
14.10.2024 08:48 USA sehen grundlose Provokation in Chinas Übung bei Taiwan
14.10.2024 08:44 EQS-News: La Française: Anleihen: Zwei positive Renditejahr...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
14.10.2024

TATA COFFEE
Geschäftsbericht

SURGE COMPONENTS
Geschäftsbericht

SOLID IMPACT INVESTMENTS CORP
Geschäftsbericht

SENSIBLE MEATS INC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services