Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
07.10.2024 16:52

ROUNDUP 2: Finanzloch in der Pflege - Beiträge könnten stärker steigen

(Neu: Aussagen Lauterbach)

BERLIN (dpa-AFX) - Die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung könnten im kommenden Jahr stärker steigen als bisher befürchtet. Grund ist unter anderem die schlechte Finanzsituation der Pflegeversicherung. Zwar ist noch nichts entschieden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte am Montag in Berlin aber eine "große Reform" an, die in wenigen Wochen vorgestellt werden solle. Es gehe dabei um die Finanzierung, etwa um die Beiträge und die Eigenbeteiligung in der stationären Pflege.

Details zu möglichen Beitragssatzsteigerungen nannte er vor Journalisten auf wiederholte Nachfragen nicht. Nicht zu bestreiten sei, dass die Pflegeversicherung derzeit im "Beitragssatzdruck" sei, sagte der SPD-Politiker lediglich. Lauterbach hatte schon Ende August höhere Beitragssätze in der Kranken- und Pflegeversicherung für das kommende Jahr angedeutet.

"Notoperation" an der Pflegeversicherung

Ein Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) sorgte zuvor in Berlin für Wirbel. Demzufolge wird in der Ampel-Koalition wegen der Finanzlage der Pflegeversicherung fieberhaft an einer Notoperation gearbeitet. Das RND schrieb unter Berufung auf Koalitionskreise weiter, es drohe eine Zahlungsunfähigkeit. Lauterbach sagte dazu: "Die Pflegeversicherung ist nicht insolvent, ihr droht auch nicht die Insolvenz."

Die Bundesregierung bürge dafür, dass Pflegebedürftige und Angehörige sich auch in Zukunft darauf verlassen könnten, dass die Pflegeversicherung die Versorgung bezahle und für die Leistungen aufkomme. Doch nun muss geklärt werden, woher das Geld dafür kommen soll und wie sehr die Beitragszahler dafür zur Kasse gebeten werden.

Eine erste Pflegereform hatte die Koalition schon umgesetzt. Sie brachte Entlastungen für Pflegebedürftige bei Eigenanteilen, die sie im Heim zahlen müssen, aber auch bereits einen höheren Beitrag: Für Menschen ohne Kinder stieg er Mitte 2023 auf 4 Prozent und für Beitragszahler mit einem Kind auf 3,4 Prozent. Familien mit mindestens zwei Kindern zahlen - bezogen auf den Arbeitnehmeranteil - jetzt weniger als zuvor.

Milliarden fehlen

Doch die Finanzprobleme der Pflegeversicherung blieben. Das Gesundheitsministerium begründet das nun unter anderem mit eben dieser vorangegangenen Reform, die Pflegebedürftige in Heimen erheblich entlastet habe, und auch damit, dass es mehr Pflegebedürftige als angenommen gebe. 360.000 Menschen sind Lauterbach zufolge im vergangenen Jahr dazugekommen, in diesem Jahr rechne man mit zusätzlichen Pflegebedürftigen. Zudem seien Löhne in der Pflege gestiegen.

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), der auch die Pflegekassen vertritt, hatte schon im Juni ein Minus von 1,5 Milliarden in diesem und 3,4 Milliarden Euro im nächsten Jahr prognostiziert. Rechnerisch entspräche das einer Beitragsanhebung von 0,2 Punkten zum nächsten Jahr. Nun wird in der Regierung laut RND aber von einem Erhöhungsbedarf von 0,25 bis 0,3 Punkten ausgegangen. Auch der Spitzenverband der Kassen korrigierte am Montag auf 0,25 Prozentpunkte nach oben. Wenn andere Reformen ausblieben, sei mindestens so viel notwendig, damit die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung gesichert bleibe.

Anstieg auch bei Krankenkassenbeiträgen erwartet

Auch bei den Krankenkassenbeiträgen wird - wie schon länger bekannt ist - mit einem Anstieg im nächsten Jahr gerechnet. Beim Kassen-Spitzenverband ist von mindestens 0,6 Prozentpunkten die Rede, laut RND könnten es auch 0,7 werden. Zusammen mit dem Pflegeversicherungsplus also bis zu 1 Prozent Abzüge mehr? Das wären bei einem Brutto von 3.000 Euro grob gerechnet 15 Euro weniger netto im Monat (die anderen 15 Euro zahlt der Arbeitgeber) - aufs Jahr gerechnet also 180 Euro weniger.

Genaueres wird erst in den kommenden Wochen klar. Ein Expertengremium - der sogenannte Schätzerkreis - gibt jährlich im Herbst eine Prognose zur Finanzentwicklung bei den Krankenkassen und eine rechnerisch daraus folgende mögliche durchschnittliche Beitragserhöhung ab.

Steuergeld statt höhere Beiträge?

Der GKV-Spitzenverband forderte Sofortmaßnahmen, um eine Beitragssatzanhebung in der Pflegeversicherung doch noch abzuwenden. Die Versicherung hat demnach während der Corona-Pandemie etwa 5,3 Milliarden Euro zusätzlich ausgeben müssen, etwa für Tests oder Boni fürs Personal - damit habe der Staat sie allein gelassen und müsse das nun ausgleichen. Außerdem sollte die Pflegekasse nicht Rentenbeiträge für pflegende Angehörige zahlen müssen, dies solle ebenfalls aus Bundesmitteln finanziert werden.

Mit beiden Schritten könnten nach Rechnung des Verbands rund neun Milliarden Euro zusammenkommen. Doch auch die lassen sich nicht einfach aus dem Hut zaubern. Die Ampel müsste politisch entscheiden, solche Summen anderswo zu mobilisieren - und das bei einem Haushalt, in dem es sowieso schon an allen Ecken und Enden knirscht. "Jetzt ist keine Zeit zu verlieren. Die Ampel-Koalition muss unverzüglich erklären, woher das Geld kommen soll", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz./jr/DP/mis



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   18 19 20 21 22    Berechnete Anzahl Nachrichten: 762     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
07.10.2024 18:48 ROUNDUP/Kreise: Miersch soll Kühnert als SPD-Generalsekret?...
07.10.2024 18:47 ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Leichte Gewinne - Fokus auf N...
07.10.2024 18:41 Ölpreise ziehen wegen Nahost-Krise weiter an - Brent-Öl ü...
07.10.2024 18:40 IRW-News: Verses AI Inc.: VERSES veröffentlicht Betriebsupd...
07.10.2024 18:29 Israel: Rakete aus dem Jemen abgefangen
07.10.2024 18:29 Kreise: Miersch soll Kühnert als SPD-Generalsekretär folgen
07.10.2024 18:22 UBS hebt Ziel für Saint-Gobain auf 91 Euro - 'Buy'
07.10.2024 18:20 ROUNDUP: Hurrikan 'Milton' erreicht vor Florida höchste Stu...
07.10.2024 18:19 ROUNDUP 3: SPD verliert Wahlkampf-Manager - Kühnert tritt z...
07.10.2024 18:15 Aktien Wien Schluss: ATX kaum verändert - Impulse fehlen
07.10.2024 18:15 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax hält sich stabil
07.10.2024 18:10 JPMorgan belässt Gea Group auf 'Underweight' - Ziel 38,50 E...
07.10.2024 18:09 Aktien Europa Schluss: Leichte Gewinne
07.10.2024 18:05 EQS-Adhoc: Blue Cap AG verkauft Tochtergesellschaft Neschen ...
07.10.2024 18:02 Hurrikan 'Milton' erreicht vor Florida zweithöchste Stufe
07.10.2024 18:01 Fußballwelt trauert um Johan Neeskens
07.10.2024 17:57 EQS-News: LEEF für den 17. Deutschen Nachhaltigkeitspreis n...
07.10.2024 17:50 US-Anleihen: Erneute Kursverluste - 10-Jahresrendite steigt ...
07.10.2024 17:49 EQS-News: Scherzer & Co. AG: Net Asset Value zum 30.09.2024 ...
07.10.2024 17:47 Aktien Frankfurt Schluss: Dax hält sich stabil
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
08.10.2024

ICAPITAL.BIZ BERHAD
Geschäftsbericht

VIL SUPERMKT A
Geschäftsbericht

TRABZONSPOR SPORTIF YATIRIM VE TICA
Geschäftsbericht

THE PRS REIT PLC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services