Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
05.09.2024 17:02

ROUNDUP 3: IG Metall bringt Vier-Tage-Woche bei VW ins Gespräch

(neu: VDA)

HANNOVER (dpa-AFX) - Im Streit um die neuen Sparpläne von VW drückt die IG Metall aufs Tempo und bringt eine erste Lösungsmöglichkeit ins Gespräch: Um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, kann sich die Gewerkschaft auch eine Vier-Tage-Woche für alle Beschäftigten der Kernmarke vorstellen. "Das kann mit eine der Optionen sein", sagte die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner am Rande einer tarifpolitischen Konferenz in Hannover. "Wir sollten nichts ungenutzt lassen an Ideen, wie wir Beschäftigung und Standorte erhalten können."

Wichtig sei, dass die Werkschließungen und betriebsbedingten Kündigungen, die VW nicht mehr ausschließt, vom Tisch kämen, betonte Benner. "Das sind für uns absolut rote Linien." Mit dem Konzern wolle man nun schnell ins Gespräch kommen, um gemeinsam über Lösungen zu verhandeln. "Was wir jetzt brauchen, ist Klarheit für die Beschäftigten", sagte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. "Deswegen wollen wir möglichst schnell in die Gespräche gehen mit dem Unternehmen und wollen keine lange Hängepartie."

Die eigentlich für Herbst geplante Tarifrunde bei Volkswagen wolle man daher vorziehen und möglichst parallel zum Flächentarif für die gesamte Branche verhandeln, kündigte Gröger an. Das habe man VW angeboten, bisher aber noch keine Antwort erhalten. In Niedersachsen startet die Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie kommende Woche Donnerstag, über den VW-Haustarif soll eigentlich erst ab Mitte oder Ende Oktober verhandelt werden. Die IG Metall fordert jeweils sieben Prozent mehr Lohn. Von dieser Forderung wolle man auch bei VW nicht abgehen, betonte Gröger.

Peter Hartz verhinderte Massenentlassungen

Vorbild für die Vier-Tage-Woche könnte die Übereinkunft sein, mit der bereits vor gut 30 Jahren ein massiver Stellenabbau bei VW verhindert wurde. Auch damals steckte der Konzern in einer tiefen Krise, Zehntausende Stellen waren in Gefahr. Um das zu verhindern, vereinbarte der damalige VW-Personalvorstand Peter Hartz Ende 1993 mit der IG Metall eine flächendeckende Arbeitszeitverkürzung.

Alle Mitarbeiter an den sechs westdeutschen VW-Standorten arbeiteten fortan bei entsprechender Lohnkürzung 20 Prozent weniger. Die Regelung blieb mehr als zwölf Jahre in Kraft, erst im Oktober 2006 kehrten die VW-Mitarbeiter zur Fünf-Tage-Woche zurück. Im Gegenzug gab ihnen VW ab 1994 eine Beschäftigungsgarantie und schloss betriebsbedingte Kündigungen aus - eine Vereinbarung, die VW nun nach 30 Jahren aufkündigen will.

Widerstand gegen Sparpläne

Europas größter Autobauer hatte am Montag angekündigt, angesichts der sich zuspitzenden Lage den eingeschlagenen Sparkurs bei der Kernmarke VW noch einmal zu verschärfen. Betriebsbedingte Kündigungen und sogar die Schließung ganzer Werke, die bei VW bisher ebenfalls Tabu waren, werden nicht länger ausgeschlossen.

"Das rüttelt an den Grundfesten der Zusammenarbeit im Unternehmen", sagte Gröger. Das werde die IG Metall nicht hinnehmen. "Die Beschäftigten sind nicht die Verursacher der Probleme, in denen das Unternehmen jetzt steckt." Schuld seien vor allem Managementfehler und eine falsche Modell- und Elektrostrategie. "Insofern können und werden wir nicht akzeptieren, dass die Lösung dieser Probleme auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen sind."

Weil erwartet keine Werkschließungen

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil forderte Volkswagen erneut auf, Werksschließungen zu vermeiden. Es müsse vorher über Alternativen gesprochen werden, sagte der SPD-Politiker, der auch im VW-Aufsichtsrat sitzt, dem Sender NDR Info. Zu konkreten Lösungsansätzen wollte er sich noch nicht äußern. Auch Weil erinnerte dabei an die Krise 1993/94. Wie damals müsse man auch nun schauen, "dass die Lasten angemessen verteilt werden zwischen allen Beteiligten", so Weil. "Und ich glaube, am Ende könnte so etwas auch diesmal wieder die Grundlage dafür sein, dass man sich verständigen kann."

Das Land Niedersachsen hält 20 Prozent der Stimmrechte im VW-Konzern. Weil und seine Stellvertreterin Julia Willie Hamburg (Grüne) sitzen für das Land im Aufsichtsrat. Zusammen mit den Arbeitnehmervertretern haben sie dort die Mehrheit, bei wichtigen Entscheidungen hat das Land ein Veto-Recht.

Ifo-Expertin trotz Krise zuversichtlich

Trotz Krise und mieser Stimmung in der deutschen Autoindustrie sieht Ifo-Expertin Anita Wölfl keinen Grund, die Branche abzuschreiben. "Es ist nicht die erste Krise, durch die die Automobilindustrie durch muss", sagt die Wirtschaftsforscherin. Und es werde auch nicht die letzte sein. In der Vergangenheit habe die Autoindustrie sich in Krisen sehr resilient und stark bei Innovationen gezeigt, betont Wölfl.

Diese Anpassungsfähigkeit habe man beispielsweise im Umgang mit den Lieferkettenschwierigkeiten der vergangenen Jahre oder bei der Entwicklung der Patente zum Elektro-Antriebsstrang gut sehen können. Insgesamt habe die deutsche Autoindustrie bei der Elektromobilität aber sehr spät reagiert, moniert sie.

VDA-Chefin fordert bessere Standortbedingungen

Die Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, verwies dagegen vor allem auf Strukturprobleme, die der Branche in Deutschland das Leben schwer machten. "Die Energiekosten sind zu hoch, die Unternehmen werden in Bürokratie erstickt, die Arbeitskosten sind auch höher als in anderen Regionen", sagte Müller am Rande einer Pressekonferenz zur bevorstehenden Nutzfahrzeug- und Logistikmesse IAA Transportation in Hannover.

"Wenn immer gefragt wird, warum bauen andere Länder günstigere Autos, dann hat das genau mit diesen Themen zu tun", so Müller. Das liege nicht in der Hand und der Verantwortung der Hersteller. "Wir wollen hier weiter die deutsche Automobilindustrie präsentieren, aber dafür brauchen wir international wettbewerbsfähige Standortbedingungen." Zur aktuellen Situation bei Volkswagen wollte sie sich nicht konkret äußern./fjo/DP/nas



Weitere Nachrichten
Name Kurs Währung Datum Zeit Handelsplatz
VOLKSWAGEN AG VZ 94,820 EUR 05.09.24 17:36 Xetra
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.044     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
05.09.2024 17:54 Aktien Frankfurt Schluss: Dax mit Stabilisierungsversuch vor...
05.09.2024 17:41 Steinmeier: Industrielle Stärke Deutschlands bewahren
05.09.2024 17:40 Ölpreise legen zu - Opec+ verlängert Förderbeschränkunge...
05.09.2024 17:38 EQS-Stimmrechte: Covestro AG (deutsch)
05.09.2024 17:35 WOCHENVORSCHAU: Termine bis 19. September 2024
05.09.2024 17:35 TAGESVORSCHAU: Termine am 6. September 2024
05.09.2024 17:29 Deutschland stockt Gaza-Hilfe um 50 Millionen Euro auf
05.09.2024 17:23 ROUNDUP: Putin unterstützt angeblich Harris im US-Wahlkampf
05.09.2024 17:18 Devisen: Euro gibt Gewinne wieder ab
05.09.2024 17:12 FBI: Auch Deutschland im Visier russischer Desinformation
05.09.2024 17:10 ROUNDUP/Aktien New York: Techwerte etwas erholt nach US-Konj...
05.09.2024 17:05 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.09.2024 - 17.00 Uhr
05.09.2024 17:02 «Willkommen» in Rom: Mats Hummels' neue Heimat
05.09.2024 17:02 ROUNDUP 3: IG Metall bringt Vier-Tage-Woche bei VW ins Gespr...
05.09.2024 16:59 Bundesregierung will Temu und Shein ins Visier nehmen
05.09.2024 16:55 ROUNDUP: Union nimmt schon erhofften Regierungswechsel in de...
05.09.2024 16:53 Hauptgeschäftsführerin des Zeitungsverlegerverbands BDZV g...
05.09.2024 16:50 IRW-News: Collective Mining Inc.: Collective Mining erweiter...
05.09.2024 16:50 DZ Bank senkt fairen Wert für Porsche SE auf 49 Euro - 'Kau...
05.09.2024 16:50 ROUNDUP 3: Regierung prüft Zurückweisungen - Ärger wegen ...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
05.09.2024

ZUMTOBEL GROUP AG
Geschäftsbericht

W.A.G. PAYMENT SOLUTIONS PLC
Geschäftsbericht

U.S. GLOBAL INVESTORS
Geschäftsbericht

THE GO-AHEAD GROUP PLC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services