Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
27.08.2024 17:13

ROUNDUP: Merz bietet Scholz Migrationspakt ohne Ampel-Partner an

BERLIN (dpa-AFX) - Nach der tödlichen Messerattacke von Solingen hat Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) Kanzler Olaf Scholz (SPD) eine gemeinsame Neuausrichtung der Migrationspolitik angeboten - notfalls auch ohne die Ampel-Partner Grüne und FDP. "Wenn wir uns zusammenraufen, Union und SPD, dann brauchen wir weder die FDP noch die Grünen, um entsprechende gesetzliche Änderungen zu vollziehen", sagte er nach einem gut einstündigen Treffen mit Scholz in Berlin.

Der Vorschlag kommt der Forderung nach einem Koalitionsbruch gleich. Im Koalitionsvertrag von 2021 heißt es zur Zusammenarbeit der drei Ampel-Partner: "Im Deutschen Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen."

Nur bei ethischen Fragen wie der Sterbehilfe wird in der Regel vereinbart, den Fraktionszwang aufzuheben. In einer zentralen politischen Frage wie der Migrationspolitik dürften sich Grüne und FDP darauf kaum einlassen.

Merz verwies auf die Richtlinienkompetenz des Kanzlers und betonte, dass SPD und Union gemeinsam 403 der 733 Bundestagsabgeordneten stellten und damit eine deutliche absolute Mehrheit im Parlament hätten. "Das ist hier ausdrücklich nicht die Bitte um Aufnahme in eine Koalition. Wir wollen hier nicht Teil der Regierung werden", betonte Merz. Es bestehe aber dringender Handlungsbedarf ohne Tabus. "Dem Bundeskanzler entgleitet mittlerweile das eigene Land. Er verliert das Vertrauen."

Noch keine Reaktion des Kanzlers

Scholz ließ sich nach Angaben des CDU-Chefs in dem Gespräch nicht auf den Vorstoß ein. "Er hat spontan keine Zustimmung geäußert", sagte Merz. Er gehe aber davon aus, dass er "innerhalb weniger Tage" eine Rückmeldung bekommen werde. Er erwarte eine Antwort bis zur nächsten Sitzungswoche des Bundestags, die am 9. September beginnt.

Scholz und Merz hatten gut eine Stunde im Kanzleramt miteinander gesprochen. Um kurz vor 9 Uhr traf der CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag mit seiner Limousine im Kanzleramt ein. Da hatte er noch eine Krawatte an. Die war weg, als er gegen 10.15 Uhr die Regierungszentrale wieder verließ. Merz begründet dies mit dem Frühstück, dass er gemeinsam mit dem Kanzler eingenommen hatte.

Merz sprach anschließend von einem "atmosphärisch sehr guten Gespräch". Er hatte allerdings schon vorher massiven Druck aufgebaut. Unter der Überschrift "Es reicht!" forderte er bereits am Sonntag eine Wende in der Migrationspolitik und legte am Montag bei einem Wahlkampfauftritt in Dresden noch einmal nach. "Wir wollen nicht mehr und nicht weniger, als dass der Bundeskanzler seinem Amtseid nachkommt und Schaden vom deutschen Volk abwendet."

Merz schlägt Migrations-Beauftragte von Union und Regierung vor

Bei seinem Gespräch mit Scholz regte Merz die Einsetzung von Beauftragten von Regierung und Union an, um die rechtlichen Möglichkeiten auszuloten. Für die Unionsfraktion will Merz den Parlamentarischen Geschäftsführer Thorsten Frei (CDU) in die Runde schicken.

Außerdem machte der Fraktionschef konkrete Vorschläge, um am besten bereits in der ersten Bundestags-Sitzungswoche Mitte September Gesetzesänderungen auf den Weg zu bringen. In der betreffenden Woche soll eigentlich ausschließlich über den Haushalt für 2025 diskutiert werden. Nach dem Vorschlag von Merz solle davon ein halber Tag abgezweigt werden, um zu klären, auf welche Änderungen in der Migrationspolitik man sich verständigen könne.

Konkret fordert die Union, abgelehnte Asylbewerber grundsätzlich wieder nach Syrien und Afghanistan abzuschieben. Wer als Flüchtling aus Deutschland in sein Heimatland reist, soll in Deutschland umgehend jeden Aufenthaltsstatus verlieren. Es soll dauerhafte Kontrollen an den EU-Außengrenzen geben und mehr Kompetenzen für die Bundespolizei. Zudem bringt Merz die Erklärung einer "nationale Notlage" ins Spiel, um EU-Recht auszuhebeln und eine Zurückweisung von Migranten zu erreichen, die zuerst in ein anderes EU-Land eingereist sind.

Wenig Chancen für informelle große Koalition

Die Chancen einer informellen großen Koalition zur Lösung der Migrationsprobleme dürften allerdings gering sein. Es ist schwer vorstellbar, dass das Zündeln des CDU-Chefs an der Ampel wenige Tage vor den beiden wichtigen Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen die Kooperationsbereitschaft des Kanzlers fördert. Scholz dürfte den Merz-Vorstoß eher als vergiftetes Angebot wahrnehmen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein parteiübergreifender Migrationspakt scheitert. Im November brachen Scholz und Merz Gespräche über eine Zusammenarbeit ab. Danach herrschte lange Funkstille./bk/mfi/hoe/sam/sk/DP/nas



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   4 5 6 7 8    Berechnete Anzahl Nachrichten: 690     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
28.08.2024 06:35 ROUNDUP: Macrons Suche nach Premier und Regierung geht weite...
28.08.2024 06:35 ROUNDUP/Wahlbetrug: Überarbeitete Anklage gegen Trump verö...
28.08.2024 06:34 ROUNDUP/Scholz: Individualrecht auf Asyl bleibt
28.08.2024 06:34 ROUNDUP/SpaceX-Start: Mission in 700 Kilometer Höhe
28.08.2024 06:33 Harris und Walz geben diese Woche ihr erstes Interview
28.08.2024 06:23 Zunehmender Weltraumschrott gefährdet Raumfahrt
28.08.2024 06:22 Suchtbeauftragter: Alkohol sollte erst ab 18 erlaubt sein
28.08.2024 06:21 Missbrauchsbeauftragte fordert mehr Kinderschutz im Netz
28.08.2024 06:21 SpaceX-Start: Mission in 700 Kilometer Höhe
28.08.2024 06:15 Amnesty International fordert EU-Sanktionen gegen Israel
28.08.2024 06:15 Nordkorea: Kim Jong Un lässt verbesserten Raketenwerfer tes...
28.08.2024 06:14 Palästinenser: Tote bei Militäreinsatz im Westjordanland
28.08.2024 06:14 Macrons Suche nach Premier und Regierung geht weiter
28.08.2024 06:13 Umfrage: Unzufriedenheit mit Bildungssystem wächst
28.08.2024 06:10 Girocard führende bargeldlose Bezahlmethode an der Kasse
28.08.2024 06:09 Pharmakonzern Stada wächst - Verkaufsprozess zieht sich
28.08.2024 06:09 Studie: KI-Nutzung in deutschen Unternehmen stagniert
28.08.2024 06:09 Ende des Ersatzverkehrs auf Rheintalbahn in Sicht
28.08.2024 06:05 TAGESVORSCHAU: Termine am 28. August 2024
28.08.2024 06:05 WOCHENVORSCHAU: Termine bis 10. September 2024
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
28.08.2024

LSL PHARMA GROUP
Geschäftsbericht

MTOUCHE TECHNOLOGY BERHAD
Geschäftsbericht

DORSAVI LTD
Geschäftsbericht

ARCHTIS LTD
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services