Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
07.08.2024 06:01

ROUNDUP: Maue Nachfrage - Autobauer kämpfen mit Überkapazitäten

WOLFSBURG (dpa-AFX) - Die sinkenden Verkaufszahlen vor allem bei E-Autos machen der Branche zu schaffen. Weil Käufer fehlen, sind die Werke kaum ausgelastet, bei Audi steht jetzt erstmals ein ganzer Standort auf dem Prüfstand. Weitere könnten folgen. "Alle müssen sich überlegen, wie viel Produktion man braucht und wo diese Produktionskapazitäten zu möglichst wettbewerbsfähigen Kosten aufgebaut werden", sagt der Branchenexperten Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach.

Werke nur zu zwei Dritteln ausgelastet

Im Schnitt waren die deutschen Werke von Volkswagen , BMW , Mercedes & Co. im vergangenen Jahr nur zu etwas mehr als zwei Dritteln auslastet. Das geht aus einer Auswertung des Datenspezialisten Marklines für die Deutsche Presse-Agentur hervor. 6,2 Millionen Autos könnten alle Standorte zusammen den Angaben zufolge pro Jahr liefern. Annähernd erreicht wurde diese Zahl zuletzt 2011, als fast 5,9 Millionen Autos in Deutschland gebaut wurden. 2023 waren es nur gut 4,1 Millionen. Drei Viertel davon gingen laut Verband der Automobilindustrie (VDA) in den Export.

Das ist zwar wieder deutlich mehr als in den schwachen Vorjahren, als Pandemie und Teilemangel die Produktion zeitweise auf 3,1 Millionen drückten. Aber noch weniger, als die 4,7 Millionen, die im letzten Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht wurden. Und im ersten Halbjahr 2024 ging es bereits wieder nach unten. Laut VDA wurden zwischen Januar und Juni in Deutschland 2,1 Millionen Pkw hergestellt, neun Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2023.

Die Marklines-Zahlen zeigen dabei große Unterschiede zwischen den Standorten. Während Porsche Stuttgart 2023 mit knapp 100 Prozent fast voll ausgelastet war und Audi Ingolstadt und BMW München mit annähernd 90 Prozent nur wenig schlechter abschnitten, kam Opel Eisenach nicht einmal auf 30 Prozent der möglichen Kapazität. Mehre große Standorte waren nur rund zur Hälfte ausgelastet, darunter die Stammwerke von VW und Mercedes-Benz in Wolfsburg und Sindelfingen. Auch das 2022 neu eröffnete Tesla -Werk in Grünheide bei Berlin schaffte nur 51 Prozent.

Erste Werkschließungen seit 2014

Die ersten Autobauer ziehen Konsequenzen. Ford hatte schon 2022 angekündigt, das Werk in Saarlouis Ende 2025 dicht zu machen. Bei Audi steht jetzt Brüssel auf der Kippe. Das gleiche Schicksal könnte der Gläsernen Manufaktur in Dresden drohen, wo VW inzwischen offen über eine Nachnutzung ohne Fahrzeugfertigung nachdenkt. Zuletzt war vor zehn Jahren in Deutschland ein großes Autowerk geschlossen worden: 2014 machte Opel den Standort Bochum dicht.

Anderswo wird die Produktion zumindest gedrosselt: In Ingolstadt und Neckarsulm strich Audi die teuren Nachtschichten, ebenso wie Volkswagen in Wolfsburg, Emden und Zwickau. Ein Viertel der Kapazität fällt dadurch weg. Gleich ganz abgeblasen wurde der geplante Bau einer zusätzlichen E-Auto-Fabrik am VW-Stammsitz Wolfsburg. Am Opel-Standort Kaiserslautern liegen die Pläne für eine neue Batteriefabrik auf Eis.

Vor allem Elektro-Standorte betroffen

Von einer generellen Überkapazität will Constantin Gall von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY aber nicht sprechen. Die gebe es zwar, "aber nur punktuell" - vor allem an den reinen E-Auto-Standorten. "Weil da einfach nicht die Nachfrage kommt, wie sie mal avisiert war." Bei den Verbrennern sehe es zum Teil ganz anders aus. Bei beliebten Modellen im Premium-Segment gebe es hier zum Teil weiter lange Lieferzeiten. "Da haben wir alles, nur keine Überkapazität."

Zum Verhängnis werden könnten manchem Traditionsstandort aber der Umstieg auf Elektro. Nicht jeder Standort lasse sich mit vertretbarem Aufwand umrüsten, meint Gall. "Manche alten Werke wird man einfach schließen müssen, weil es keinen Sinn macht, dort noch einmal groß zu investieren." Zudem dürfen die meisten Hersteller die Umrüstung auch gleich nutzen, um weiter zu automatisieren und den Ausstoß zu erhöhen. "An den bestehenden Standorten wird man dann wahrscheinlich mehr produzieren können. Mit der Folge, dass die reine Zahl der Werke sinken wird."

Wachstum bleibt aus

Ein baldiges Ende der schwachen Nachfrage erwartet der EY-Experte nicht. "In den nächsten 24 bis 36 Monaten ist sicher nicht mit einem signifikanten Anstieg der Nachfrage zu rechnen", sagte Gall. "Mittelfristig werden wir eine Überkapazität im System haben."

Und auch langfristig werde es in Europa kaum Wachstum geben, ergänzt Branchexperte Bratzel. "Der europäische Markt ist im Wesentlichen ein gesättigter Markt. Ein hohes Mengenwachstum wird es sicherlich nicht geben." Mehr als eine Rückkehr zu dem Vor-Corona-Niveau von 2019 sei kaum zu erwarten. "Und auf dem Level wird es wohl auch die nächsten zehn Jahre bleiben."

Die Gefahr, dass nun gezielt schlecht ausgelastete E-Auto-Werke schließen könnten, sieht Bratzel aber nicht. "Das wäre auch Irrsinn." Schließlich würden die gerade erst geschaffenen Kapazitäten benötigt, sobald die Nachfrage nach Elektroautos wieder anspringe. "Da muss man genau hinterfragen, ob man diese kritische Marktphase jetzt nicht einfach auch überstehen muss."/fjo/DP/zb



Weitere Nachrichten
Name Kurs Währung Datum Zeit Handelsplatz
BAYERISCHE MOTOREN W... 71,360 EUR 12.09.24 17:42 Xetra
FORD MOTOR COMPANY 10,555 USD 12.09.24 17:59 NYSE
MERCEDES-BENZ GROUP ... 55,670 EUR 12.09.24 17:41 Xetra
TESLA INC. 226,170 USD 10.09.24 22:00 Nasdaq
VOLKSWAGEN AG VZ 89,960 EUR 12.09.24 17:38 Xetra
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   10 11 12 13 14    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.034     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
12.09.2024 08:48 POLITIK: Brandenburg verbietet Islamisches Zentrum in Fürst...
12.09.2024 08:47 Behörden erkennen mehr ausländische Berufsabschlüsse an
12.09.2024 08:43 Galeria setzt bei Neuausrichtung in Berlin auf Lidl
12.09.2024 08:42 AKTIE IM FOKUS: Commerzbank-Anleger weiter in Aufruhr - JPMo...
12.09.2024 08:39 Behörden erkennen mehr ausländische Berufsabschlüsse an
12.09.2024 08:37 Jefferies belässt Fraport auf 'Hold' - Ziel 50 Euro
12.09.2024 08:35 Goldman belässt Roche auf 'Sell' - Ziel 250 Franken
12.09.2024 08:35 Goldman hebt Ziel für Inditex auf 55 Euro - 'Buy'
12.09.2024 08:34 ROUNDUP 2: Union will Antrag zu Zurückweisungen in Bundesta...
12.09.2024 08:26 Aktien Asien/Pazifik: Gewinne dank US-Chiprally - Inflations...
12.09.2024 08:24 EQS-Adhoc: CEO Patrick Zabel verlässt die Voltabox AG (deut...
12.09.2024 08:18 Aktien Frankfurt Ausblick: Dax steigt vor EZB-Zinsentscheid ...
12.09.2024 08:15 EQS-News: PharmaSGP bleibt im ersten Halbjahr 2024 auf dynam...
12.09.2024 08:11 EQS-Adhoc: PharmaSGP Holding SE beschließt öffentliches Ak...
12.09.2024 08:02 Original-Research: medondo holding AG (von Sphene Capital Gm...
12.09.2024 08:01 EQS-News: Deutsche Familienversicherung mit erneut guter Per...
12.09.2024 08:00 EQS-News: Therese Jandér übernimmt die Leitung Investor Re...
12.09.2024 07:53 'Polaris Dawn'-Weltraumspaziergang verschoben
12.09.2024 07:51 ROUNDUP: Union will Antrag zu Zurückweisungen in Bundestag ...
12.09.2024 07:50 ANALYSE-FLASH: JPMorgan hebt Commerzbank auf 'Overweight' - ...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
12.09.2024

WIELTON SA
Geschäftsbericht

VÉTOQUINOL SA
Geschäftsbericht

VUSIONGROUP SA
Geschäftsbericht

VULCAN ENERGY RESOURCES LTD.
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services