Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
21.06.2024 13:41

ROUNDUP: Was bringen flexiblere Vorgaben für die Apotheken?

BERLIN (dpa-AFX) - Das Netz der Apotheken in Deutschland wird immer dünner. Um das Angebot für die Patienten vor allem auf dem Land zu erhalten, sollen Vorgaben für die Apotheken nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) deutlich flexibler werden. "Es besteht Handlungsbedarf, um die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln mittel- und langfristig weiterhin zu sichern", heißt es in einem Entwurf des Ministeriums für ein Apotheken-Gesetz. Es soll Anforderungen etwa an Öffnungszeiten und die Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern lockern und neue digitale Lösungen ermöglichen. Die Krankenkassen unterstützen die Pläne, die Apothekenbranche meldete bereits scharfen Widerstand an.

Die Zahl der Apotheken schrumpft schon seit längerem. Ende März waren es noch 17 429 und damit weitere 142 weniger als Ende vergangenen Jahres. Derzeit setzten sich Schließungen fort, erläuterte das Ministerium. Gründe seien auch ein Mangel an Fachkräften und eine Abwanderung von Praxen in ländlichen Regionen. Ziel sei daher, Apothekenstandorte in schwach versorgten Gebieten zu stärken und auch Neugründungen zu erleichtern. Ein Überblick über Kernpunkte des Entwurfs, der voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in den Bundestag kommen soll.

Öffnungszeiten

Bisher sind Apotheken zur "ständigen Dienstbereitschaft" mit möglichen Befreiungen verpflichtet, aus denen sich feste Öffnungszeiten ergeben. Dies soll flexibler gehandhabt werden können, um sich an Personalressourcen und Bedürfnisse der Versorgung vor Ort anzupassen, wie es im Entwurf heißt. Statt der Vorgabe, werktags von 8.00 bis 18.30 Uhr offen zu sein, sollen es künftig "sieben Stunden während der ortsüblichen Geschäftszeiten" sein - und samstags statt fest von 8.00 bis 14.00 Uhr künftig eine entsprechende Spanne von vier Stunden.

Filialen

Möglich sein sollen künftig "Filialverbünde" aus einer Hauptapotheke, bis zu drei Filialen und maximal zwei weiteren "Zweigapotheken". Um die Gründung von Filialen zu erleichtern, sollen sie in einem größeren Umkreis liegen können als bisher. In einem Verbund soll eine Apotheke auch zentral Prüfungen und die Herstellung von Medikamenten übernehmen können. In Orten mit schlechterer Arzneiversorgung sollen für Zweigapotheken Anforderungen etwa an erforderliche Räume gelockert werden. Möglich sein soll auch, dass sie nur vier Stunden täglich geöffnet haben.

Digitalisierung

Ausgebaut werden soll die "Telepharmazie" über interaktive Videoverbindungen. Dadurch soll eine Apotheke auch öffnen können, wenn die Apothekerin oder der Apotheker nicht selbst vor Ort ist, sondern in einer anderen Apotheke des Verbunds - und Beratungen bei Bedarf über die digitale Verbindung machen kann. Mindestens acht Stunden pro Woche muss die Apothekenleitung aber persönlich anwesend sein. Ansonsten sollen in diesem Rahmen auch erfahrene pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten da sein können.

Vergütung

Vorgesehen sind unter anderem "Honoraranreize" für Standorte in ländlichen Regionen und eine gerechtere Verteilung der Honorare, wie es im Entwurf heißt. Dafür soll der Zuschlag pro Arzneimittelpackung, den es zu Notdienstzeiten gibt, von 21 auf 28 Cent erhöht werden. Geplanter Effekt: Da Apotheken in Regionen mit wenigen anderen Apotheken öfter Notdienst haben, profitieren sie besonders. So sollen jährlich 50 Millionen Euro mehr für die Notdienstvergütung verfügbar sein.

Impfungen

Für Patientinnen und Patienten sollen weitere Impfungen auch in Apotheken zu bekommen sein - neben Corona- und Grippe-Impfungen etwa auch Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie oder Polio.

Reaktionen

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen begrüßte die Pläne, die den Weg in eine Modernisierung der Strukturen wiesen. "Es nützt den Menschen auf dem Land nichts, wenn wie bisher die Apothekeninhaber in den Hauptbahnhöfen und Einkaufsstraßen der Großstädte noch mehr Geld verdienen", sagte Sprecher Florian Lanz der Deutschen Presse-Agentur. Daher brauche es kluge Konzepte für eine gerechte Umverteilung zwischen den sehr unterschiedlichen Apotheken.

Der Kassenverband schlägt einen "Versorgungsbonus" für Apotheken auf dem Land und am Stadtrand vor, die weniger Medikamente verkaufen als City-Apotheken im Stadtzentrum." Konkret heißt das: Für die Menge an abgegebenen Medikamenten, die für einen wirtschaftlichen Apothekenbetrieb notwendig sind, sollte es in Stadt und Land mehr Geld geben. Wer darüber hinaus noch mehr Medikamente abgibt, bekommt pro Packung etwas weniger als heute", erläuterte Lanz.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände warnte dagegen bereits vor einer "zerstörerischen Reform, die die Versorgung durch Apothekerinnen und Apotheker in der Apotheke vor Ort abschafft und zehntausende Arbeitsplätze gefährdet". Die Branche fordert seit längerem wegen einer angespannten Finanzlage vieler Apotheken auch lange ausgebliebene Honorar-Anhebungen.

Das Ministerium machte klar, an den Plänen festhalten zu wollen. Eine Ausdehnung des Angebots werde nur kommen, wenn man sich ehrlich mache, hieß es aus dem Ressort. Kleine Apotheken gäben die bisher nötigen Kosten für die Gründung einer Filiale nicht her./sam/DP/jha



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   4 5 6 7 8    Berechnete Anzahl Nachrichten: 727     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
26.06.2024 15:01 Deutschland muss perspektivisch weniger ausgeben
26.06.2024 15:00 EQS-Stimmrechte: Bilfinger SE (deutsch)
26.06.2024 14:55 EQS-Stimmrechte: Bilfinger SE (deutsch)
26.06.2024 14:50 EQS-Stimmrechte: Heidelberg Materials AG (deutsch)
26.06.2024 14:43 ROUNDUP: Bauernverband fordert weitere Kurskorrekturen
26.06.2024 14:43 Aktien Frankfurt: Indizes ins Minus gedreht
26.06.2024 14:39 Aktien New York Ausblick: Dow Jones verliert, Nasdaq verteid...
26.06.2024 14:38 IRW-News: American Salars Lithium Inc.: American Salars reic...
26.06.2024 14:32 EQS-Stimmrechte: H2 Core AG (deutsch)
26.06.2024 14:31 Bauernverband fordert weitere Kurskorrekturen
26.06.2024 14:27 GNW-Adhoc: ROCKWOOL plant ehrgeizige Wachstumsstrategie für...
26.06.2024 14:21 ROUNDUP: Kartellamt sieht KI als 'Brandbeschleuniger' für V...
26.06.2024 14:18 Scholz warnt vor Hängepartie bei EU-Posten
26.06.2024 14:12 Jefferies belässt Zurich auf 'Hold' - Ziel 445 Franken
26.06.2024 14:09 EU-Staaten einigen sich auf Sanktionen gegen Russlands Partn...
26.06.2024 14:05 EQS-Stimmrechte: Siltronic AG (deutsch)
26.06.2024 14:05 UBS belässt Nike auf 'Buy' - Ziel 125 Dollar
26.06.2024 14:05 GNW-Adhoc: Anaqua bringt KI-gestützte IP-Management-Plattfo...
26.06.2024 14:03 Fuest: Politik könnte Klima einfacher und billiger schützen
26.06.2024 14:03 Nicht nur bunt und friedlich: EM auch Bühne für Extremisten
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
27.06.2024

HMVOD LTD
Geschäftsbericht

ABERDEEN ASIA
Geschäftsbericht

ZIDANE CAPITAL CORPORATION
Geschäftsbericht

XPS PENSIONS GROUP PLC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services