Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
20.05.2024 12:02

ROUNDUP 2: Irans Präsident stirbt bei Helikopterabsturz - Fünf Tage Staatstrauer

(Neu: Details)

TEHERAN (dpa-AFX) - Der iranische Präsident Ebrahim Raisi und sein Außenminister Hussein Amirabdollahian sind beim Absturz ihres Hubschraubers im Iran ums Leben gekommen. Keiner der neun Insassen habe überlebt, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur Irna und das Staatsfernsehen am Montag. Zur Ursache des Unglücks vom Sonntag gab es zunächst keine offiziellen Informationen. Die Verbündeten Teherans - unter ihnen Russland und China - kondolierten.

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei ordnete fünf Tage Staatstrauer an. Zudem übertrug er die Amtsgeschäfte an Raisis ersten Vize Mohammed Mochber.

Erzfeind Israel erwartet Medienberichten zufolge keine echten Auswirkungen auf den jüdischen Staat. Unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsvertreter hieß es zudem, dass Israel nichts mit dem Vorfall zu tun habe. Eine offizielle Reaktion aus Israel gab es zunächst nicht.

Raisi war am Sonntagnachmittag zusammen mit Außenminister Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Aliyev, als ihre Maschine bei dichtem Nebel vom Radar verschwand. Gemeinsam hatten sie im Nachbarland einen Staudamm eingeweiht. Mit insgesamt drei Hubschraubern machte sich der Tross danach auf den Rückweg, doch die Präsidentenmaschine kam nicht an ihrem Zielort an.

Daraufhin entbrannten Spekulationen, ob der Absturz auf schlechtes Wetter, einen technischen Defekt am Hubschrauber oder gar Sabotage zurückzuführen sei. Klarheit darüber gab es bis zum Montagmittag nicht.

Irans Luftwaffe gilt als stark veraltet, ihre Modernisierung kommt angesichts scharfer internationaler Sanktionen kaum voran, Ersatzteile sind schwer zu beschaffen. Viele Flugzeuge und Helikopter stammen noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution von 1979, als das Land enge Beziehungen zu den USA unterhielt. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen und Abstürzen.

Iran droht politische Krise - Neuwahl innerhalb von 50 Tagen

Die Amtsgeschäfte übernimmt nun Raisis erster Vize Mohammed Mochber. Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei beauftragte ihn am Montag zudem damit, gemeinsam mit der Spitze der Justiz und des Parlaments innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen zu organisieren. Vizeaußenminister Ali Bagheri, der zuletzt eine führende Rolle als Unterhändler bei den Atomverhandlungen mit dem Westen hatte, wurde zum geschäftsführenden Außenminister ernannt.

Beileidsbekundungen der Verbündeten - Westen zurückhaltend

Irans Verbündete zeigten sich bestürzt über Raisis Tod. Chinas Präsident Xi Jinping brachte nach Angaben eines Sprechers des Außenministeriums seine "tiefe Trauer über den Tod" Raisis zum Ausdruck. Russlands Präsident Wladimir Putin nannte Raisi einen herausragenden Politiker und wahren Freund Russlands. "Er wurde von seinen Landsleuten zu Recht hochgeachtet und genoss im Ausland großes Ansehen", hieß es in einem Schreiben Putins. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach sein Beileid aus. Alle drei Länder haben gute Beziehungen zum Iran.

Als einer der wenigen westlichen Politiker sprach EU-Ratschef Charles Michel sein Beileid mit dem Iran aus. Auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni drückte Solidarität mit dem Land aus. Andere westliche Spitzenpolitiker hielten sich dagegen zunächst zurück, auch von der Bundesregierung kam zunächst keine Reaktion.

Raisis Regierung steht seit Jahren wegen ihrer erzkonservativen Wertevorstellungen, der Unterdrückung von Bürgerrechten und der schweren Wirtschaftskrise im Iran in der Kritik. Zahlreiche Iranerinnen und Iraner brachten in sozialen Medien ihre Schadenfreude über den Hubschrauberabsturz zum Ausdruck.

Raisi war im August 2021 als neuer Präsident vereidigt worden. Als Spitzenkandidat der politischen Hardliner sowie Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Chamenei hatte Raisi die Präsidentenwahl mit knapp 62 Prozent der Stimmen gewonnen.

Der Iran stand zuletzt verstärkt im Fokus, auch weil ein regionaler Krieg mit dem Erzfeind Israel zu drohen schien. Während Raisis Amtszeit vertiefte die Islamische Republik ihre wirtschaftliche und militärische Kooperation mit China und Russland, die Beziehung zum Westen kühlte unter anderem wegen des Streits über das iranische Atomprogramm ab. Außerdem warf der Westen der Führung in Teheran schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen vor. Trotzdem gab es erst vor wenigen Tagen wieder Berichte über neue Gespräche mit den USA im Golfstaat Oman.

Religiöser Hardliner: Raisi als Mann des Systems

Raisi wurde 1960 in Maschhad geboren und war über drei Jahrzehnte in der zentralen Justizbehörde des Landes tätig. 2019 wurde er zum Justizchef ernannt. In seiner früheren Funktion als Staatsanwalt soll er 1988 für zahlreiche Verhaftungen und Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb seine Gegner ihm den Beinamen "Schlächter von Teheran" verpassten.

Experten hatten Raisi zwischenzeitlich auch als möglichen Nachfolger für Chamenei gehandelt, der im April 85 Jahre alt wurde. Auch wenn sich die Kritik der jungen Generation inzwischen immer mehr gegen das gesamte System der Islamischen Republik richtet, stand Raisi innenpolitisch besonders unter Druck. Zuletzt trieb die Regierung ihren umstrittenen Kurs bei der Verfolgung des Kopftuchzwangs voran und brachte damit Teile der Bevölkerung noch mehr gegen sich auf./arb/DP/ngu



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   1 2 3 4    Berechnete Anzahl Nachrichten: 133     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
02.06.2024 17:43 Scholz sieht greifbare Aussicht auf Ende des Gaza-Kriegs
02.06.2024 17:42 GPS-Störungen: Finnair nimmt Flüge nach Tartu wieder auf
02.06.2024 17:35 Ölkoalition Opec+ verlängert Angebots-Drosselung
02.06.2024 17:31 EQS-Adhoc: Vulcan Energy Resources Limited: Vulcan Energy un...
02.06.2024 17:16 Pharmakonzerne müssen sich Zantac-Klagen vor Gericht stellen
02.06.2024 16:47 Achterbahn ins Achtelfinale: Zverev beweist mentale Stärke
02.06.2024 16:42 Katastrophenfall auch für Landkreis Kelheim ausgerufen
02.06.2024 16:42 ROUNDUP 4/Mit Helis und Booten: Süddeutschland kämpft gege...
02.06.2024 16:42 Gegen das Störgeräusch: Neuers Comeback als EM-Signal
02.06.2024 16:40 Katastrophenfall auch in Dachau ausgerufen
02.06.2024 16:37 Ölkoalition Opec+ verlängert Angebots-Drosselung
02.06.2024 16:30 Cannabis-Nachspiel für Grenzwert am Steuer und Anbauvereine
02.06.2024 16:24 Baerbock kann sich Beteiligung an Gaza-Schutztruppe vorstell...
02.06.2024 16:23 Netanjahu nimmt Einladung für Rede vor dem US-Kongress an
02.06.2024 16:19 Rechtsreligiöse Minister drohen Netanjahu mit Ende der Koal...
02.06.2024 16:13 Bahn rechnet auch am Montag mit Einschränkungen - Kulanz au...
02.06.2024 16:10 ROUNDUP 3/Hochwasser-Alarm im Süden: Feuerwehrmann stirbt, ...
02.06.2024 16:08 Innenministerium: 3000 Menschen in Bayern von Evakuierungen ...
02.06.2024 16:06 ROUNDUP 2/Hochwasser-Alarm im Süden: Feuerwehrmann stirbt, ...
02.06.2024 16:02 Airbus: Boeing-Probleme könnten Branche belasten
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
03.06.2024

TCTM KIDS IT EDUCATION
Geschäftsbericht

SYGNIA LIMITED
Geschäftsbericht

PRENETICS GLOBAL LTD.
Geschäftsbericht

POWERTAP HYDROGEN CAPITAL CORP.
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services