Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
06.05.2024 19:47

ROUNDUP 2/Scholz in Litauen: 'jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen'

(neu: Zitate von litauischer Regierungschefin)

PABRADE (dpa-AFX) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat Nato-Partnern im Ostseeraum eine verlässliche militärische Unterstützung Deutschlands bei der Verteidigung zugesichert. "Deutschland steht unverrückbar an der Seite der baltischen Staaten", sagte der SPD-Politiker am Montag in Pabrade in Litauen, wo er deutsche Soldaten besuchte. "Und das bedeutet, dass wir einander Schutz gewähren und dass sich alle Staaten darauf verlassen können, dass wir jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen werden."

Die baltischen Staaten stehen durch ihre Nähe zu Russland an der Nato-Ostflanke derzeit sicherheitspolitisch besonders im Fokus. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine war Scholz bereits mehrmals im Baltikum, um der Region öffentlich Solidarität zu versichern. Die Regierungen in Litauen, Estland und Lettland warnen davor, dass Russland nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine auch den Verteidigungswillen der Nato testen und binnen weniger Jahre dafür militärische Voraussetzungen schaffen könne.

"Wir wissen, dass Russlands Ziele und seine ungerechtfertigten imperialen Ambitionen weit über die Grenzen der Ukraine hinausgehen", sagte die litauische Regierungschefin Ingrida Simonyte nach einem Vierertreffen mit Scholz und ihren Amtskolleginnen Evika Silina (Lettland) und Kaja Kallas (Estland) in Riga. "Die Sicherheit der baltischen Staaten hängt direkt vom Sieg der Ukraine ab."

Russland sei auf dem Weg zu einer langfristigen Konfrontation mit der Nato und der gesamten demokratischen Welt. "Unsere oberste Priorität sollte eine wirksame Abschreckung sein", betonte Simonyte nach dem Gespräch auf Scholz' zweiter Station in Lettland zum Abschluss seiner eintägigen Baltikum-Reise. Dafür brauche es Truppen vor Ort - so wie die bis 2027 geplante deutsche Brigade.

Der Kanzler auf dem Schützenpanzer Boxer

Am Montag erlebte der Bundeskanzler, rustikal gekleidet in Jeans und Wanderschuhen, auf dem größten Truppenübungsplatz Litauens eine Gefechtsübung mit scharfer Munition. Scholz selbst wurde auf einem Schützenpanzer Boxer auf einen Hügel oberhalb des weitläufigen und wenig bewachsenen Geländes gebracht. Dann ließen er und der litauische Präsident Gitanas Nauseda sich unter einem Zelt vom leichten Regen geschützt verschiedene Gefechtssituationen erläutern.

Anschließend sprach Scholz mit deutschen Soldaten, die an einer Nato-Großübung teilnehmen. Das Bündnis reagiert mit einer ganzen Übungsserie unter dem Namen Steadfast Defender (etwa: "Standhafter Verteidiger") auf die neue sicherheitspolitische Lage. Es ist nach Angaben der Bundesregierung das größte Nato-Manöver seit dem Ende des Kalten Krieges vor rund 35 Jahren.

Insgesamt werden dafür rund 90 000 Soldaten mobilisiert, die die Alarmierung nach dem Bündnisfall, das Verlegen großer Truppenteile und die Abwehr eines Angreifers im Gefecht üben. Deutschland beteiligt sich mit 12 000 Bundeswehrsoldaten und mehreren eigenen Übungen unter dem Namen Quadriga über fünf Monate an dem Großmanöver

- unter anderem auch zusammen mit litauischen und französischen

Kräften.

Bis 2027 solle eine gefechtsbereite deutsche Brigade in Litauen stehen

Das Engagement der deutschen Bundeswehr in Litauen sei ernsthaft, betonte Scholz. Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und aggressives Auftreten Russlands hat die Bundesregierung begonnen, einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Kampfverband in das Land zu verlegen. Die Brigade soll laut Fahrplan bis 2027 einsatzfähig sein. In der Bundesregierung ist die Rede von einem "Leuchtturmprojekt im Rahmen der Zeitenwende".

Der Truppenübungsplatz Rudninkai - unweit der Grenze zu Belarus - soll nach Angaben der Litauer neuer Dienstort für die meisten der deutschen Soldaten werden. Die übrigen sollen in Rukla im Zentrum von Litauen stationiert werden. Ein Vorkommando aus Experten für Logistik, IT oder Infrastruktur ist seit April im Land.

Litauen grenzt an das mit Russland verbündete Belarus sowie an Russlands Ostsee-Enklave Kaliningrad. Zwischen beiden Ländern verläuft von Litauen ein schmaler Landkorridor westlich nach Polen - die sogenannte Suwalki-Lücke der Nato, um die es im Falle eines Angriffs zu Kämpfen kommen könnte. Die Sorge: Russland könnte mit einem Vorstoß dort die Baltenstaaten von den übrigen Nato-Ländern abschneiden und so den Verteidigungswillen des Westens testen. Deutschlands Truppenstationierung ist für die Litauer eine gewünschte Rückversicherung der Nato-Beistandsverpflichtung.

Nauseda dankte Scholz für den Beitrag zur Stärkung der litauischen Verteidigung. "Wir wissen diese Entscheidung sehr zu schätzen und sind als Gastland bereit, die bestmöglichen Bedingungen für die deutschen Soldatinnen und Soldaten und ihrer Familien auf unserem Boden zu schaffen", versicherte er. Zugleich mahnte Nauseda zu Tempo. "Wir können uns nicht den Luxus leisten, auch nur eine Minute zu vergeuden", betonte er.

Mit Interesse wird verfolgt, ob und wie die Litauer mit der Schaffung der zugesagten Infrastruktur vorankommen. Dabei geht es um Militärgelände und Kasernen wie auch Wohnungen und Häuser. Leben sollen die Soldaten und ihre Familien in Vilnius und Kaunas, wo jeweils eine Schule und ein Kindergarten aufgebaut werden soll. Welche Infrastruktur genau von der litauischen Seite bezahlt wird, ist laut Verteidigungsministerium aber noch nicht endgültig geklärt. Auch wie viele Familienangehörige nach Litauen mitgehen könnten, ist gegenwärtig noch unklar.

Gleiches gilt für die Finanzierung aus dem Bundeshaushalt. Für den Aufbau einer gefechtsbereiten Brigade sei mit Rüstungsinvestitionen von sechs bis neun Milliarden Euro zu rechnen, heißt es im Verteidigungsministerium. Ein Großteil davon werde für Großwaffensysteme benötigt. Außerdem sei ab 2027 mit jährlichen Betriebskosten von rund 800 Millionen Euro zu rechnen. Aktuell laufen Haushaltsverhandlungen der Ministerien mit Finanzminister Christian Lindner, bei denen die Etats für das kommende Jahr und die mittelfristige Planung festgezurrt werden.

Litauen fordert in der Nato höhere Militärausgaben, wie schon Polen, das drei Prozent als neues Ziel will. Scholz betonte in Litauen, Deutschland selbst investiere massiv in den Ausbau seiner Verteidigungsfähigkeit. Das sei "verbunden mit der Entscheidung, dass die Investitionen in die Bundeswehr langfristig die zwei Prozent unserer Wirtschaftsleistung umfassen werden, Jahr für Jahr", sagte er. Und: "Das ist dieses Jahr erreicht und wird auch nicht wieder anders werden."/tam/DP/he



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   6 7 8 9 10    Berechnete Anzahl Nachrichten: 479     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
17.05.2024 17:22 WDH 2: Baerbock fordert weitere internationale Luftverteidig...
17.05.2024 17:20 GNW-Adhoc: Aktionärinnen und Aktionäre stimmen auf der ord...
17.05.2024 17:17 ROUNDUP: Was bringt der neue Atlas für den 'Krankenhaus-Dsc...
17.05.2024 17:12 Deutsche Anleihen: Kursverluste
17.05.2024 17:10 ROUNDUP 2/Schlappe vor Gericht: Bundesregierung will Klimasc...
17.05.2024 17:09 Scholz lobt 'Widerstandsfähigkeit' Moldaus
17.05.2024 17:05 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 17.05.2024 - 17.00 Uhr
17.05.2024 17:04 OTS: GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation mbH / State...
17.05.2024 17:03 ROUNDUP/Aktien New York: Ruhiger Wochenausklang nach Rekorde...
17.05.2024 17:00 EQS-DD: learnd SE (deutsch)
17.05.2024 17:00 EQS-DD: learnd SE (deutsch)
17.05.2024 16:52 EQS-Stimmrechte: RWE Aktiengesellschaft (deutsch)
17.05.2024 16:45 ICE-Tunnel zwischen Göttingen und Kassel ab Ende Mai wieder...
17.05.2024 16:44 ROUNDUP/'Turbo' für Windräder: Koalition einigt sich auf s...
17.05.2024 16:41 Original-Research: Wuestenrot & Wuerttembergische AG (von Mo...
17.05.2024 16:40 EQS-Adhoc: GoingPublic Media AG: Dividende, Kapitalherabsetz...
17.05.2024 16:34 IRW-News: Medigene AG: Einladung zur ordentlichen Hauptversa...
17.05.2024 16:27 Devisen: Eurokurs sinkt leicht zum US-Dollar
17.05.2024 16:23 ROUNDUP: Putin will Pufferzone bei Charkiw und kritisiert Ki...
17.05.2024 16:22 UBS senkt Ziel für Under Armour auf 11 Dollar - 'Buy'
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
19.05.2024

MINDA CORP LTD
Geschäftsbericht

LEVINSTEIN PROPERTIES
Geschäftsbericht

ABRA INFORMATION TECHNOLOGY
Geschäftsbericht

YANA SYSTEMS
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services