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17.09.2025 06:29

Bericht: 2024 wurden weltweit 142 Umweltschützer getötet

BOGOTÁ (dpa-AFX) - Weltweit sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Global Witness mindestens 142 Umweltschützer getötet worden. Vier weitere Aktivisten gelten als verschwunden. Das gefährlichste Land für Naturschützer war Kolumbien (48 Morde), gefolgt von Guatemala (20), Mexiko (18) und Brasilien (12), wie die Gruppe bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte. 82 Prozent aller Morde wurden demnach in Lateinamerika registriert. Damit stieg die Zahl der seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2012 getöteten Umweltschützer auf 2.253.

2024 ging die Zahl der Todesopfer um rund 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, als 196 getötete Umweltschützer registriert wurden. Grundsätzlich verbessert hat sich die Lage nach Einschätzung von Global Witness allerdings nicht. Die Organisation geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich höher ist, da viele Fälle nicht angezeigt werden.

Die meisten Morde bleiben ungesühnt

Die meisten Gewaltopfer waren Indigene oder Kleinbauern. Vor allem Aktivisten, die sich gegen Bergbau, Forst- und Landwirtschaft, sowie Wilderei und Energieprojekte einsetzen, gerieten ins Visier. Hinter den Angriffen stecken demnach oft Kriminelle, aber auch staatliche Sicherheitskräfte. Die meisten Morde bleiben ungesühnt.

Das weltweit gefährlichste Land für Umweltschützer war erneut Kolumbien. Kriminelle Organisationen, Rebellen und Paramilitärs sind dort in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt. In Teilen des Landes kann der Staat sein Gewaltmonopol nicht durchsetzen.

Zahl der tödlichen Angriffe in Guatemala verfünffacht

In Guatemala hat sich die Zahl der Morde an Naturschützern im vergangenen Jahr auf 20 verfünffacht. Damit weist das mittelamerikanische Land auf die Einwohnerzahl gerechnet die höchste Zahl tödlicher Angriffe auf Umweltaktivisten auf. "Die Gewalt hat mit einem Entwicklungsmodell zu tun, dass auf der Ausbeutung von Bodenschätzen fußt", sagt Neydi Juracán vom Kleinbauernverband Comité Campesino del Altiplano.

Global Witness rief die Regierungen der betroffenen Länder auf, die Sicherheit von Umweltschützern zu gewährleisten, Angriffe auf Aktivisten konsequent zu verfolgen und die Täter vor Gericht zu bringen. Firmen sollten ihrerseits die Rechte von Indigenen, Kleinbauern und Umweltschützer achten und sicherstellen, dass es am Rande ihrer Lieferketten zu keinen Menschenrechtsverletzungen kommt./dde/DP/zb



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