Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

 

Ausgewählte Nachricht
20.12.2024 17:08

KORREKTUR/ROUNDUP: Ab Januar Steuer-Minus und Kindergeld-Plus

(Berichtigt werden die erwarteten Kosten der Kindergeld-Erhöhungen in 2025 und 2026.)

BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres mehrere erst kurz zuvor vom Bundestag beschlossene Gesetze abgesegnet. So kann nun zum Beispiel zum Jahresanfang das Kindergeld steigen. Auch die Steuerentlastung für Bürgerinnen und Bürger kommt. Dem steht eine Belastung durch einen steigenden Pflegebeitrag gegenüber. Finanziell abgesichert für das kommenden Jahr ist das Deutschlandticket für den Nahverkehr.

Mehr Kindergeld und weniger Steuern

Ab Jahresbeginn steigt das Kindergeld um fünf Euro auf 255 Euro im Monat. Für den Staat bedeutet das laut Bundesfinanzministerium Kosten von rund 790 Millionen Euro. Ein ebenfalls beschlossenes weiteres Kindergeld-Plus um vier Euro im Jahr 2026 kostet noch einmal rund 635 Millionen Euro. Der steuerliche Kinderfreibetrag wird zum Januar um 60 Euro auf 6.672 Euro angehoben. Im Jahr 2026 steigt er um weitere 156 Euro auf 6.828 Euro. Der Kindersofortzuschlag für Familien mit geringem Einkommen steigt ab Januar um fünf Euro auf 25 Euro monatlich.

Eine steuerliche Entlastung gibt es für die Bürgerinnen und Bürger. Ohne die beschlossene Reform müssten sie durch den ansteigenden Steuertarif ab Januar auch dann mehr an den Fiskus zahlen, wenn ihre Gehaltserhöhung nur die Inflation ausgleicht. Diesen Effekt nennt man kalte Progression. Um das zu verhindern, werden mehrere Eckwerte im Steuertarif so verschoben, dass höhere Steuersätze erst später greifen.

Deutschlandticket für ein Jahr gesichert

Zumindest für 2025 steht die Finanzierung des Deutschlandtickets für den Nahverkehr. Allerdings steigt der monatliche Preis für die rund 13 Millionen Nutzer von derzeit 49 Euro auf dann 58 Euro. Nach dem Bundestag stimmte auch der Bundesrat einer Änderung des Regionalisierungsgesetzes zu. Im Kern geht es um die Übertragbarkeit von Restmitteln aus staatlichen Zuschüssen auf Folgejahre. Wie es langfristig mit dem Ticket weitergeht, ist aber vor allem wegen Finanzierungsfragen offen.

Bundesverfassungsgericht besser abgesichert

Das Bundesverfassungsgericht ist künftig besser gegen demokratiefeindliche Kräfte geschützt. Zentrale Vorgaben zur Struktur und Arbeitsweise des Gerichts sind nun im Grundgesetz festgeschrieben, so dass sie nur noch mit Zwei-Drittel-Mehrheit zu ändern sind. Bislang waren diese Regeln in einfachen Gesetzen festgeschrieben, die auch mit einfachen Mehrheiten zu ändern waren.

Im Grundgesetz ist nun verankert, dass das Gericht 16 Richter und zwei Senate hat, dass die Amtszeit der Richterinnen und Richter zwölf Jahre beträgt und eine Wiederwahl nicht möglich ist. Damit die Arbeitsfähigkeit des Gerichts in keinem Fall gefährdet ist, wurde festgelegt, dass Richter die Amtsgeschäfte bis zur Wahl eines Nachfolgers weiterführen. Und es wurde ein Verfahren für den Fall festgeschrieben, dass in Bundestag oder Bundesrat politische Kräfte eine Sperrminorität gegen die Wahl neuer Richter haben und diese für eine Blockade des Gerichts missbrauchen wollen.

Pflegebeitrag steigt

Die Pflegeversicherung wird wegen steigender Milliardenkosten im neuen Jahr erneut teurer. Der Beitrag steigt um 0,2 Prozentpunkte. Der Bundesrat stimmte der entsprechenden Verordnung der Bundesregierung zu. Zuletzt war der Pflegebeitrag im Sommer 2023 erhöht worden.

Die konkrete Beitragshöhe hängt von der Zahl der Kinder ab. Für Versicherte mit einem Kind sind es künftig 3,6 Prozent des Bruttolohns, für Menschen ohne Kinder steigt der Beitrag auf 4,2 Prozent. Mit zwei Kindern liegt der Beitrag dann bei 3,35 Prozent, mit drei Kindern bei 3,1 Prozent, mit vier Kindern bei 2,85 Prozent und mit fünf und mehr Kindern bei 2,6 Prozent. Darin enthalten ist jeweils ein Arbeitgeberanteil von 1,8 Prozent.

Elektronische Fußfessel bei häuslicher Gewalt

Zum besseren Schutz der Opfer häuslicher Gewalt wollen die Länder die Täter künftig mit Hilfe elektronischer Fußfesseln überwachen lassen. Eine entsprechende Initiative des Landes Hessen erhielt eine Mehrheit. Maßnahmen wie Kontaktsperren und Näherungsverbote wirkten nicht effektiv genug, hieß es zur Begründung. Der Bundesrat forderte die Bundesregierung auf, dazu zeitnah einen Gesetzentwurf vorzulegen.

Integration von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt

Der Bundesrat beschloss auf Initiative des Landes Bayern einen Gesetzentwurf zur frühen Integration von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt. Er sieht vor, dass jedem Ausländer während eines laufenden Asylverfahrens nach drei Monaten die Aufnahme einer Arbeit erlaubt werden kann. Bisher geht das nur für Asylbewerber, die nicht verpflichtet sind, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen. In einer Einrichtung Wohnenden wird die Arbeitsaufnahme frühestens nach sechs Monaten gestattet. Der Gesetzentwurf wird nun in den Bundestag eingebracht.

Hilfe für angeschlagene Autoindustrie

Die Länder wollen erreichen, dass der EU-Beschluss, ab 2035 keine Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zuzulassen, nicht erst 2026, sondern schon 2025 überprüft wird. Die auf Initiative des Saarlandes gefasste Entschließung will bewirken, dass der Wandel hin zu nachhaltigen Antriebstechnologien in Europa und Deutschland nicht zum Verlust von Arbeitsplätzen und Marktanteilen führt. Die Entschließung wird nun der Bundesregierung zugeleitet, die dann entscheiden muss, ob sie sich damit befasst oder nicht.

Bundesrat gedenkt ermordeter Sinti und Roma

Zum Auftakt der Sitzung gedachte die Länderkammer der von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti, Roma und Jenischen. Europaweit seien 500.000 von ihnen dem verbrecherischen NS-Regime zum Opfer gefallen und in Vernichtungslagern ermordet worden, sagte Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger. "Heute stehen wir hier, um diesen Menschen zu gedenken und um damit dazu beizutragen, dass ihr Leid nie vergessen wird."

Die SPD-Politikerin betonte: "Unser aller Aufgabe ist, dafür Sorge zu tragen, dass Rassismus und Diskriminierung niemals wieder eine Chance haben." Heute seien rund 70.000 Roma und Sinti in Deutschland heimisch./sk/DP/mis



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:  1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 266     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
21.12.2024 10:05 ROUNDUP/Im letzten Moment: Stillstand der US-Regierung abgew...
21.12.2024 09:55 Stillstand der US-Regierung im letzten Moment abgewendet
20.12.2024 21:52 Selenskyj dankt für Flugabwehr Iris-T aus Deutschland
20.12.2024 20:19 Scholz: VW-Tarifeinigung ist gut und sozial verträglich
20.12.2024 19:58 Trumps Ukraine-Gesandter Kellogg soll Kiew besuchen
20.12.2024 19:51 Kanadas Premier Trudeau unter Druck - Misstrauensvotum droht
20.12.2024 18:50 Litauens Regierungschef warnt vor 'Appeasement-Falle'
20.12.2024 17:51 Manipuliert Musk? CDU-Europapolitiker fordern Prüfung von X
20.12.2024 17:49 Tote bei Raketenschlag gegen russische Stadt Rylsk
20.12.2024 17:08 KORREKTUR/ROUNDUP: Bundesrat segnet Steuerentlastung und Deu...
20.12.2024 17:08 KORREKTUR/ROUNDUP: Ab Januar Steuer-Minus und Kindergeld-Plu...
20.12.2024 17:06 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 20.12.2024 - 17.00 Uhr
20.12.2024 16:49 ROUNDUP 2/Durchbruch: EU und Schweiz wollen Partnerschaft st...
20.12.2024 16:36 USA: Michigan-Konsumklima verbessert sich den fünften Monat...
20.12.2024 16:17 Polen: 988 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert
20.12.2024 15:54 EU-Kommission: Eine Milliarde Euro an Ägypten
20.12.2024 15:38 Trump zu Regierungsstillstand: Besser jetzt als später
20.12.2024 15:13 Hamburger Ex-Bürgermeister: Keine Kenntnisse von Cum-Ex-Ges...
20.12.2024 15:11 ROUNDUP: Bundesrat segnet Steuerentlastung und Deutschlandti...
20.12.2024 14:58 ROUNDUP/Durchbruch: EU und Schweiz wollen Partnerschaft stä...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
21.12.2024

TUSIMPLE HOLDINGS INC.
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

VISHNU CHEMICALS LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

ASTER DM HEALTHCARE LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

CEENIK EXPORTS
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot