Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

 

Ausgewählte Nachricht
20.09.2024 10:47

ROUNDUP: Immobilienpreise steigen erstmals seit zwei Jahren

WIESBADEN (dpa-AFX) - Erstmals seit zwei Jahren haben sich Häuser und Wohnungen in Deutschland wieder verteuert. Nach historischen Einbrüchen im vergangenen Jahr stabilisieren sich die Preise, wie aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Insbesondere Häuser sind vielerorts wieder gefragt. Banken erwarten, dass sich Immobilienkäufer wieder auf steigende Preise einstellen müssen.

Im zweiten Quartal verbilligten sich Wohnimmobilien zwar im Schnitt noch um 2,6 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, berichteten die Statistiker in Wiesbaden. Zum Vorquartal stiegen die Preise aber um 1,3 Prozent. "Dies ist der erste Anstieg gegenüber einem Vorquartal seit dem 2. Quartal 2022."

Der Abwärtstrend der Preise seit Sommer 2022 dürfte beendet sein, meint Martin Güth, Ökonom bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Steigende Umsätze am Immobilienmarkt sprechen dafür, dass wir aktuell eine Stabilisierung der Preise erleben, die von Dauer ist." Zuletzt seien die Hypothekenzinsen spürbar gesunken. "Mit diesem Rückenwind sollte sich die Marktbelebung in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen."

Aufwärtstrend bei Häusern

Gemessen am ersten Quartal gab es laut Statistik nur noch bei Wohnungen in dünn besiedelten Regionen auf dem Land Preisrückgänge. Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich dagegen im Schnitt in allen Regionstypen zum Vorquartal.

In den sieben größten Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf stiegen die Preise um 1,6 Prozent (Wohnungen) beziehungsweise 2,3 Prozent (Ein- und Zweifamilienhäuser) gegenüber dem Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren Wohnungen dort noch 1,5 Prozent günstiger und Häuser vier Prozent.

Ähnlichen sieht es abseits der Metropolen aus: In den anderen kreisfreien Großstädten kosteten Wohnungen 1,4 Prozent mehr als im Vorquartal, zum Vorjahresquartal sanken die Preise noch minimal um 0,1 Prozent. Ein- und Zweifamilienhäuser waren 1,3 Prozent teurer als im Vorquartal, jedoch 4,9 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.

Hohe Preisabschläge für Häuser mit schlechter Energiebilanz

In dünn besiedelten ländlichen Kreisen sind die Spuren der Immobilienkrise am ehesten sichtbar. Dort zahlten Käufer für Ein- und Zweifamilienhäuser 0,9 Prozent mehr als im Vorquartal, aber fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Preise für Wohnungen sanken um drei Prozent zum Vorquartal und um 6,5 Prozent zum Vorjahresquartal.

Jedoch handelt es sich bei den Daten um Durchschnittszahlen. Das Preisgefälle zwischen energieeffizienten Gebäuden und Immobilien mit hohem Energieverbrauch ist groß. Während Häuser mit alten Öl- oder Gasheizungen und schlechten Energieklassen stark an Wert verloren haben, werden Objekte auf dem technisch neuesten Stand viel teurer verkauft.

Bauzinsen spürbar gesunken

Die Preise für Wohnimmobilien waren dem Statistischen Bundesamt zufolge 2023 um 8,5 Prozent eingebrochen. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) sprach vom stärksten Rückgang seit rund 60 Jahren - wenngleich nach ebenfalls historischem Boom. Im ersten Quartal waren die Immobilienpreise noch um 5,7 Prozent gefallen zum Vorjahresquartal.

Hauptgrund für das Ende des Booms waren gestiegene Kreditzinsen. Viele Menschen können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten, Verkäufer müssen die Preise senken.

Zuletzt aber sind Immobilien wieder etwas erschwinglicher geworden, die Anzeichen für ein Ende der Immobilienkrise mehrten sich. Die Bauzinsen sind spürbar gefallen - eine indirekte Folge der Zinssenkungen seitens der Europäischen Zentralbank. Für zehnjährige Immobilienkredite werden laut FMH-Finanzberatung im Schnitt rund 3,3 Prozent Zinsen fällig, vor zwölf Monaten waren es knapp vier Prozent.

Verbraucher greifen bei Immobilienkrediten wieder zu

Verbraucher haben im Juli so viele Immobilienkredite nachgefragt wie seit zwei Jahren nicht mehr, zeigen Daten der EZB. Am Mangel an Wohnraum und der hohen Nachfrage danach hat sich ohnehin nichts geändert: Die Baugenehmigungen brachen im Juli erneut ein.

In diesem Jahr dürfte der Umsatz mit Immobilien und die Zahl der Käufe spürbar wachsen, meint das Hamburger Gewos-Institut. Die Commerzbank rechnet mit etwas steigenden Immobilienpreisen, ein neuer Boom sei aber nicht in Sicht. Dafür müssten die Bauzinsen stark fallen. Doch der Finanzmarkt habe sich längst auf sinkende Leitzinsen der EZB eingestellt.

Als Kapitalanlage seien Wohnimmobilien weiter mäßig attraktiv, sagt LBBW-Ökonom Güth. "Wer aber eine Immobilie zur Selbstnutzung sucht, für den gibt es keinen Grund mehr zu warten. Nach unserer Einschätzung werden weder die Preise noch die Hypothekenzinsen im laufenden oder kommenden Jahr noch nennenswert fallen." In Torschlusspanik brauche aber niemand zu verfallen. "Jedes Objekt will gut geprüft sein, und noch immer sind Kaufinteressenten in einer guten Verhandlungsposition."/als/DP/ngu



Weitere Konjunkturnachrichten
Name Kurs Währung Datum Zeit Handelsplatz
COMMERZBANK AG 15,245 EUR 20.12.24 16:36 Xetra
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:  1 2 3 4 5    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.334     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
21.12.2024 10:05 ROUNDUP/Im letzten Moment: Stillstand der US-Regierung abgew...
21.12.2024 09:55 Stillstand der US-Regierung im letzten Moment abgewendet
20.12.2024 21:52 Selenskyj dankt für Flugabwehr Iris-T aus Deutschland
20.12.2024 20:19 Scholz: VW-Tarifeinigung ist gut und sozial verträglich
20.12.2024 19:58 Trumps Ukraine-Gesandter Kellogg soll Kiew besuchen
20.12.2024 19:51 Kanadas Premier Trudeau unter Druck - Misstrauensvotum droht
20.12.2024 18:50 Litauens Regierungschef warnt vor 'Appeasement-Falle'
20.12.2024 17:51 Manipuliert Musk? CDU-Europapolitiker fordern Prüfung von X
20.12.2024 17:49 Tote bei Raketenschlag gegen russische Stadt Rylsk
20.12.2024 17:08 KORREKTUR/ROUNDUP: Bundesrat segnet Steuerentlastung und Deu...
20.12.2024 17:08 KORREKTUR/ROUNDUP: Ab Januar Steuer-Minus und Kindergeld-Plu...
20.12.2024 17:06 dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 20.12.2024 - 17.00 Uhr
20.12.2024 16:49 ROUNDUP 2/Durchbruch: EU und Schweiz wollen Partnerschaft st...
20.12.2024 16:36 USA: Michigan-Konsumklima verbessert sich den fünften Monat...
20.12.2024 16:17 Polen: 988 000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine registriert
20.12.2024 15:54 EU-Kommission: Eine Milliarde Euro an Ägypten
20.12.2024 15:38 Trump zu Regierungsstillstand: Besser jetzt als später
20.12.2024 15:13 Hamburger Ex-Bürgermeister: Keine Kenntnisse von Cum-Ex-Ges...
20.12.2024 15:11 ROUNDUP: Bundesrat segnet Steuerentlastung und Deutschlandti...
20.12.2024 14:58 ROUNDUP/Durchbruch: EU und Schweiz wollen Partnerschaft stä...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
21.12.2024

TUSIMPLE HOLDINGS INC.
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

VISHNU CHEMICALS LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

ASTER DM HEALTHCARE LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

CEENIK EXPORTS
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot