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19.12.2025 10:45

OTS: vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. / Ratifizierung muss ...

    Ratifizierung muss kommen - Bedenken werden nicht geteilt / Brossardt:
"Scheitern schadet der Glaubwürdigkeit der EU"
München (ots) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. bedauert
die Verschiebung des EU-Mercosur-Abkommens. Neben Frankreich haben auch Polen,
Österreich, Belgien, Irland und Italien Bedenken angemeldet. "Das Abkommen muss
im Januar unbedingt ratifiziert werden. Angesichts der veränderten Weltlage sind
Deutschland und die EU mehr denn je gefordert, neue Handels-, Rohstoff- und
Investitionspartnerschaften überall auf der Welt abzuschließen. Trumps
Handelspolitik belastet den gesamten Welthandel. Eine internationale und global
vernetzte Volkswirtschaft wie Bayern bekommt das zu spüren. Schließlich
erwirtschaftet die bayerische Industrie fast 60 Prozent ihres Umsatzes im
Ausland. Und China hat sich vom größten Vorleistungslieferanten zum knallharten
Wettbewerber entwickelt. Gebot der Stunde ist das Diversifizieren unserer
Handelsbeziehungen , um Abhängigkeiten von einzelnen Handelspartnern zu
reduzieren. Das EU-Mercosur-Abkommen ist ein wichtiger Schritt dorthin. Und es
ist auch ein klares Signal an die US-Administration ."

Die Bedenken, weswegen einige Staaten eine Verschiebung gefordert hatten, teilt
die vbw nicht. "Im Gegenteil: Die Landwirtschaft in Europa kann vom Abkommen
profitieren . Beispielsweise kann Tierfutter wie Sojaschrot günstiger importiert
werden. Die Mercosur-Staaten bieten zudem große Absatzchancen bei Produkten wie
Wein, Spirituosen, Malz oder Kartoffeln. Zusätzlich wird ein Mechanismus zum
Schutz unserer Landwirte dieser Tage noch weiter konkretisiert", führt Brossardt
aus.

Das Mercosur-Abkommen bedeutet für Europa auch weniger Abhängigkeit bei
Rohstoffen . "Beispielsweise ist Argentinien ein wichtiger Lithium-Produzent",
erläutert Brossardt und ergänzt: "Es geht für Europa auch darum, geostrategisch
Gewicht zurückzugewinnen. Mit dem Mercosur-Abkommen würde eine riesige
Freihandelszone mit 780 Millionen Einwohnern entstehen. Mit dem Wegfall von
Zöllen für 91 Prozent aller Waren könnten europäische Unternehmen pro Jahr etwa
vier Milliarden Euro einsparen."

Laut vbw muss Europa mit Blick auf die Aggression Russlands, die industrielle
Expansion Chinas und die angespannten transatlantischen Beziehungen Einigkeit
und Stärke demonstrieren. "Wir sind überzeugt, dass jedes Freihandelsabkommen
unseren europäischen Wirtschaftsraum stärker macht und davon alle Branchen
profitieren können. Bisher wurde das Mercosur-Abkommen öffentlich nicht
besonders gut verkauft. Dabei ist das Abkommen geostrategisch maßgeblich und
muss daher unbedingt kommen", erläutert Brossardt und ergänzt: "Ein Scheitern
schadet der Glaubwürdigkeit der EU massiv."

Pressekontakt:

Lena Grümann, Tel. +49 (0) 89-551 78-391, E-Mail:
mailto:lena.gruemann@vbw-bayern.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/58439/6182970
OTS:               vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.


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