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08.08.2025 17:03

ROUNDUP 2/USA verhängen Zölle auf Gold-Importe - Preis in New York klettert

(neu: Meldung ist mittlerweile offiziell bestätigt und Kommentar des Schweizer Edelmetallverbandes)

LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die USA erheben Zölle auf die Einfuhr von Gold und würden damit vor allem Goldlieferungen aus der Schweiz treffen. Goldbarren mit einem Gewicht von einem Kilo und 100 Unzen sollen mit Abgaben belegt werden, teilte die Zollbehörde Customs Border Protection Agency (CBS) am Freitag mit.

Ein-Kilo-Barren sind das am häufigsten gehandelte Format an der New Yorker Terminbörse Comex. Stark betroffen von einem solchen Einfuhrzoll wäre vor allem die Schweiz. Die Ein-Kilo-Barren machen einen Großteil von deren Goldexporten in die USA aus. In der Schweiz werden die in London üblichen Größenformate oft in die in New York gängigen Größen umgeformt.

Der Export von Goldbarren ist damit nicht wie ursprünglich angenommen von US-Zöllen befreit. Vielmehr gilt - wie auch für die meisten anderen Schweizer Produkte - seit dem Donnerstag ein Zoll von 39 Prozent.

"Wir sind besorgt über die Folgen, welche die Zölle für die Goldindustrie und den physischen Goldhandel mit den USA haben werden", sagte Christoph Wild, Präsident des Branchenverbands ASFCMP, laut einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme. Mit den Zöllen sei der Export von Goldgussprodukten in die USA für die Schweizer Raffinerien nicht mehr rentabel.

Der Verband stehe im Rahmen der Zolldiskussionen "in regem Austausch" mit verschiedenen Parteien - darunter Schweizer Behörden, die für Gold- und Silberhandel zuständige London Bullion Market Association (LBMA), der World Gold Council (WGC) sowie auch für den Goldmarkt wichtige US-Vertreter. Gemeinsam werde nach Lösungen gesucht.

Laut Berechnungen der Schweizer Zeitung "Tagesanzeiger" anhand Daten aus der Zolldatenbank der Schweiz sind im ersten Halbjahr 476 Tonnen Gold im Wert von 39 Milliarden Franken in die USA geliefert worden. Das hat den Schweizer Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA aufgebläht. Der hohe Überschuss in der Handelsbilanz gilt als ein Kritikpunkt von US-Präsident Donald Trump.

Sollten die US-Zölle auf Goldimporte bleiben, wäre "das Herz des globalen Goldhandels" getroffen, sagte Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management. Seiner Einschätzung nach dürfte die Maßnahme "einer tektonische Verschiebung" auf dem Goldmarkt gleichkommen.

Der Goldpreis lag am Freitag in London bei 3.387 US-Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm). Das sind etwa neun Dollar weniger als am Vortag. Seit Beginn des Jahres ist Gold erheblich teurer geworden. In dieser Zeit ist der Wert um fast 30 Prozent gestiegen, wobei der Goldpreis im April zeitweise ein Rekordhoch bei 3.500 Dollar erreicht hatte.

Während sich der Goldpreis in London wenig bewegte, gab es bei den Preisen für Termingeschäfte in New York einen deutlichen Anstieg. Hier legte die Notierung im Future-Handel bis auf 3.514 Dollar zu. Zuletzt fiel der Preis allerdings wieder unter die Marke von 3.500 Dollar./jsl/AWP/he



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