Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
14.07.2025 16:30

ROUNDUP: Breite Kritik an Merz' Bürgergeld-Sparplan

BERLIN (dpa-AFX) - Beim Bürgergeld steuert die Koalition auf ihren nächsten möglichen großen Konflikt zu. Strittig ist, ob direkt bei den Leistungen für die Bezieherinnen und Beziehern spürbar gekürzt werden soll - etwa bei den Wohnkosten. Die SPD im Bundestag lehnte solche Sparvorschläge von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vom Wochenende als "wenig ausgegoren" ab. CSU-Chef Markus Söder bezeichnete die anstehenden Sozialreformen in München als eine Herausforderung für Union und SPD.

Merz hatte im ARD-"Sommerinterview" gesagt, eine Deckelung bei den Mietkosten und eine Überprüfung der zugestandenen Wohnungsgröße seien denkbar. "Pauschalierung ist möglich, geringere Sätze sind möglich." Das stehe auf dem Prüfstand der Koalition. Breite Kritik an Merz von Gewerkschaften und Sozialverbänden folgte.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Dagmar Schmidt, entgegnete: "Leistungskürzungen wird es mit uns nicht geben." Schon heute seien die Wohnungsgrößen für Menschen im Bürgergeld begrenzt. "Und Wohnungen für Normalverdiener werden nicht günstiger, indem man Bürgergeldempfängern die Unterstützung streicht."

Mehr Obdachlose wegen teurer Mieten?

Die SPD-Sozialpolitikerin sagte: "Statt das Problem teuren Wohnraums durch mehr Obdachlosigkeit zu lösen, gilt es, ausufernde Mieten mit der Mietpreisbremse zu begrenzen und in bezahlbaren Wohnraum zu investieren - wie von der Koalition bereits auf Druck der SPD beschlossen."

Konkret hatte Merz angekündigt, Spannungen abbauen zu wollen, die dadurch entstünden, dass Bürgergeld-Beziehenden mehr Miete gezahlt werde als sich "eine normale Arbeitnehmerfamilie" leisten könne. "Sie haben in den Großstädten heute teilweise bis zu 20 Euro pro Quadratmeter, die Sie vom Sozialamt oder von der Bundesagentur bekommen für Miete, und wenn Sie das mal hochrechnen, das sind bei 100 Quadratmetern schon 2.000 Euro im Monat."

Kritik von Verbänden an Merz

DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wer Mietkosten beim Bürgergeld deckeln oder pauschalieren will, muss auch sagen, wie er das Problem der fehlenden Wohnungen lösen will." Sonst drohten Wohnungslosigkeit und Armut. Die Präsidentin des Deutschen Mieterbunds, Melanie Weber-Moritz, mahnte, denjenigen die Gelder zu kürzen, die auf dem aus dem Ruder geratenen Mietwohnungsmarkt ohne staatliche Hilfe keine Bleibe finden, "ist keine Lösung".

Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, kritisierte: "Die Ankündigung von Bundeskanzler Friedrich Merz, bei den Wohnkosten kräftig sparen zu wollen, entbehrt jeder Grundlage." Die Lage für viele sei katastrophal. Linken-Chefin Ines Schwerdtner warnte, schärfere Regeln bei Wohnkostenzuschüssen würden die Bürokratie nur ausweiten. Verantwortung für hohe Kosten trügen die "Unternehmen, die sich dann das Geld einsacken".

Grundsätzliche Differenzen bei Union und SPD

Schmidt kritisierte Merz grundsätzlich: "Grundsätzliche Fragen zu den Sozialversicherungen stellt Herr Merz nur, wenn es um die Privatisierung von Lebensrisiken geht", sagte die SPD-Abgeordnete. "Eher müsste man sich fragen, wie man grundsätzlich alle solidarisch in die Finanzierung einbeziehen kann und somit Entlastung für die Mitte schafft."

CSU-Chef Söder forderte generell "mehr Gerechtigkeit im Sozialstaat". Das Bürgergeld müsse von Grund auf verändert werden - "nicht ein bisschen Kosmetik, nicht ein bisschen streichen". Merz hatte gesagt: "Wir werden dann im Herbst intensive Diskussionen haben, in welche Richtung wir gehen." Mittelfristig sei durch eine Bürgergeld-Reform mehr einzusparen "als nur ein oder zwei Milliarden".

In den Haushaltsentwurf von Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) fürs laufende Jahr ist die Grundsicherung für Arbeitsuchende mit der Rekordsumme von 51,96 Milliarden Euro eingestellt. 2024 waren es 46,81 Milliarden. Beim Bürgergeld selbst, also der Leistung laut Regelsatz von beispielsweise 563 Euro für Alleinstehende, steigen die Kosten laut Entwurf um 3,1 auf 29,6 Milliarden Euro. Mit 13 Milliarden beteiligt sich der Bund an den Kosten für Unterkunft und Heizung.

Kosten für Ukrainer sollen verschoben werden

Bas hatte die Reform in einem Interview für nach der Sommerpause angekündigt. Es gehe, so Bas, nicht darum: "Wo können wir bei den Ärmsten der Armen noch irgendwas wegsparen?" Gestiegene Kosten hätten auch damit zu tun, dass fast zwei Millionen ukrainische Flüchtlinge in Deutschland zu Bürgergeld-Bezieherinnen und Beziehern geworden seien.

Der Großteil der für 2026 vorgesehenen Einsparungen von 1,5 Milliarden soll nach ersten Plänen voraussichtlich zusammenkommen, indem die Ukrainerinnen und Ukrainer künftig kein Bürgergeld mehr bekommen sollen. Fließen sollen stattdessen die um rund 20 Prozent niedrigeren Asylbewerberleistungen - nicht mehr auf Kosten des Bundes, sondern der Länder und Kommunen. Experten hatten gewarnt, dass die Betroffenen im System der Asylbewerberleistungen aber keine Qualifizierung für eine möglichst rasche Jobaufnahme mehr bekommen würden.

Wo Merz und Bas einig sind

Einig sind sich Merz und Bas augenscheinlich darin, dass Schwarzarbeit und geringe Beschäftigung in Zusammenhang mit dem Bürgergeld zurückgedrängt werden sollen. Merz betonte, dass geringfügige Beschäftigung mit aufstockendem Bürgergeld "sogar richtig organisiert" werde. Bas hatte in einem Interview "ausbeuterische Strukturen" kritisiert, "die Menschen aus anderen europäischen Ländern nach Deutschland locken und ihnen Mini-Arbeitsverträge anbieten". Die Drahtzieher schöpften dann das beantragte Bürgergeld ab./bw/DP/he



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   7 8 9 10 11    Berechnete Anzahl Nachrichten: 966     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
19.12.2025 08:00 Kauflaune rutscht am Jahresende auf einen Tiefpunkt
19.12.2025 07:50 Berenberg senkt Ziel für Sanofi auf 105 Euro - 'Buy'
19.12.2025 07:50 Berenberg senkt Ziel für Thyssenkrupp Nucera auf 9 Euro - '...
19.12.2025 07:43 Moskau zu EU-Kompromiss: Gesetz und Menschenverstand siegen
19.12.2025 07:36 EQS-Stimmrechte: Knorr-Bremse Aktiengesellschaft (deutsch)
19.12.2025 07:34 dpa-AFX Börsentag auf einen Blick: Am Verfallstag wohl etwa...
19.12.2025 07:30 EQS-News: DATAGROUP wächst im Geschäftsjahr 2024/2025 in h...
19.12.2025 07:23 IRW-News: ACCESS Newswire: Air T, Inc. meldet Abschluss der ...
19.12.2025 07:20 Bayern-Boss attackiert Basketball-Liga: Zu viel «Pseudo-PR»
19.12.2025 07:20 DAX-FLASH: Dax am Verfallstag wohl etwas schwächer
19.12.2025 07:19 EQS-News: Metavista3D präsentiert neueste 3D-Display-Innova...
19.12.2025 07:13 STICHWORT: Großer Verfallstag an den Terminbörsen
19.12.2025 07:10 EQS-News: Deutsche Konsum REIT-AG veröffentlicht Ergebnisse...
19.12.2025 07:00 EQS-News: Branicks Group AG: Verkauf des SAP-Tower in Eschbo...
19.12.2025 07:00 EQS-News: HORNBACH steigert Umsatz und Marktanteile in 9M 20...
19.12.2025 07:00 EQS-Adhoc: Wechsel in der TKB-Geschäftsleitung (deutsch)
19.12.2025 06:50 ROUNDUP/Medien: Vertrag über neue US-Firma für Tiktok unte...
19.12.2025 06:44 Thunder zurück nach Niederlage: Klarer Erfolg gegen Clippers
19.12.2025 06:35 ROUNDUP: EU sichert Ukraine-Finanzierung bis Ende 2027
19.12.2025 06:25 Trump fordert Bewegung von Kiew - Putin veranstaltet PR-Show
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
19.12.2025

VISIBLE GOLD MINES
Geschäftsbericht

THERMA BRIGHT
Geschäftsbericht

PROVEXIS
Geschäftsbericht

PHARMAGREEN BIOTECH INC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services