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14.03.2025 16:24 FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der starke Anstieg der Renditen motiviert zum Kauf deutscher Anleihen, wie Händler berichten. Sollten sich die Politiker in der kommenden Woche auf das geplante Schuldenpaket verständigen, könnte sich der Trend fortsetzen. 14. März 2025. Die Augen der Anlegerinnen und Anleger sind unverändert auf die politischen Entscheidungsträger gerichtet. "In den vergangenen Tagen spielten sowohl die Entwicklung der deutschen Staatsverschuldung als auch geopolitische Spannungen eine Rolle bei der Bewegung der Anleihemärkte", erklärt Tim Oechsner von der Steubing AG. Die zunehmenden Sorgen über die steigende Staatsverschuldung aufgrund der geplanten Finanzpakete in Deutschland haben demnach zu einem kräftigen Rückgang des Bund-Futures auf rund 126,50 Punkte und einem deutlichen Anstieg der Renditen geführt. Steile Zinskurve in Deutschland "Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen nähert sich der Marke von 3 Prozent an", konstatiert Raffaele Antacido von der ICF Bank. Der Händler verweist auf die Sorgen der Finanzminister in der EU vor einem größeren Ausverkauf am Anleihemarkt, sollten auch hoch verschuldete Staaten ihre Sicherheitsausgaben erhöhen. Seit Ende Februar ist die Zehn-Jahres-Rendite von 2,40 auf 2,90 Prozent und damit das höchste Niveau seit Oktober 2023 gestiegen. Bei den zweijährigen Papiere ging es "nur" von 2,00 auf 2,20 Prozent nach oben. "Die Zinskurve am deutschen Rentenmarkt ist noch steiler geworden", bemerkt Antacido. Die weitere Entwicklung ´der Renditen dürfte nun davon abhängen, ob das geplante Fiskalpaket von CDU und SPD die erforderliche Zweidrittelmehrheit im deutschen Bundestag bekommt. Nach Ansicht von Ilona Korsch von Hauck Aufhäuser Lampe sollte es am Dienstag "mit den Stimmen der Grünen eine Einigung und Verabschiedung geben". Allerdings verweist die Analystin auch darauf, dass der jüngste Renditeanstieg sehr schnell verlaufen sei. "Investoren könnten deshalb erst einmal eine Verschnaufpause einlegen". Rückfall in Seitwärtsrange oder Ausbruch Richtung 4 Prozent Sollten die geplanten Milliarden-Investitionen erst einmal aufgeschoben werden, sei aber auch eine schnellen Gegenreaktion an den Märkten nicht auszuschließen, warnt Klaus Stopp von der Baader Bank vor zu viel Euphorie in Sachen Renditeanstieg. In einem solchen Szenario rückt nach Ansicht des Charttechnikers Marcel Mußler bei der zehnjährigen Rendite das Vorjahreshoch bei 2,707 Prozent in den Fokus. Bei einem Bruch dieser Unterstützung drohe eine Fortsetzung der "trostlosen langfristigen Seitwärtsrange". Oberhalb von 3,02 Prozent gäbe es dafür "keine herausragenden Langfristwiderstände" mehr. Laut Jörg Scherer von HSBC beginnt jenseits dieses Mehrjahreshochs aus dem Oktober 2023 das "wirkliche charttechnische Überraschungspotenzial". Dann müsste die Kursentwicklung der vergangenen Jahre als "seitliche Schiebezone" zwischen 2 und 3 Prozent interpretiert werden. "Entsprechend würde eine Auflösung dieses Konsolidierungsmusters ein Kursziel im Bereich von 4 Prozent aktivieren", erklärt der technische Analyst. Höhere Rendite verlocken zum Einstieg Die Anlegerinnen und Anleger an der Börse Frankfurt nutzen die zuletzt auch im Bereich der Unternehmensanleihen gesunkenen Kurse vermehrt zum Einstieg. "Die steigenden Renditen werden von den Investoren gerne angenommen", bemerkt Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank. Dabei werde "in alle Laufzeiten investiert". Gesucht wird ein bis 2027 laufender Bonds von Mercedes-Benz (DE000A2R9ZU9), eine 2029 fällige RWE-Anleihe (XS2584685031), ein bis 2032 laufendes Papier der Deutschen Telekom (XS2987630873) und ein Bond von E.On (XS2791960664) mit Fälligkeit im Jahr 2044. Die Renditen dieser Wertpapiere reichen von 2,5 bis 4,4 Prozent. In diesem Bereich bewegen sich auch die Anleihen auf Siemens (DE000A1UDWN5), Hochtief (DE000A2YN2U2) und BMW (XS2982332319), für die Oechsner von einer starken Nachfrage berichtet. Im Segment der Staatsanleihen werden laut Antacido vor allem eine 10-jährige (DE000BU2Z049) und eine 25-jährige Bundesanleihe (DE0001102481) "ordentlich gehandelt". Während das länger laufende Papier "eher gegeben wird", ist die 10-jährige "eher gesucht". Der Kurs ist hier innerhalb von zwei Wochen von 100 auf 97 Prozent gesunken. Von Thomas Koch, 14. März 2025, © Deutsche Börse AG (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.) Weitere Nachrichten |
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