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19.09.2024 11:45 «Champion» Gittens und Motzki Sabitzer - Sahin bleibt lässig Borussia DortmundBrügge (dpa) - Nuri Sahin hatte allen Grund zur Freude und lächelte stolz. Was der neue Trainer von Borussia Dortmund auch entscheidet, es funktioniert aktuell beinahe alles. Nachdem er den neuen BVB-Liebling Jamie Gittens auch zum Champions-League-Start zu einer erneut spielentscheidenden Leistung gekitzelt hatte, entschärfte er noch ganz elegant ein Thema mit Unruhe-Potenzial. Nicht alle BVB-Profis hatten nach dem vermeintlich lockeren 3:0 (0:0) beim FC Brügge gute Laune. Marcel Sabitzer, vom Trainer im rechten Mittelfeld aufgeboten, trottete missmutig durch das Jan-Breydel-Stadion und beschwerte sich allzu bereitwillig über seine Rolle. «Das ist ja schon ein anderes Spiel als im Zentrum. Von daher ist es nicht meine Idealposition», motzte der 30-Jährige. «Man ist immer wieder im Austausch. Aber nicht so im Detail. Er ist der Trainer, er entscheidet. Das gilt es zu respektieren.»Sabitzer motzt, Sahin lächeltOhne zu wissen, was der Österreicher genau gesagt hatte, fing Sahin kurz darauf wieder an zu lachen. «Dass er auf der Sechs spielen will, hat er mir schon 10.000 Mal gesagt. Ich weiß auch, dass er Sabi auf der Sechs besser spielt. Er wird da auch noch sehr viele Spiele machen. Es gibt Situationen, da brauchen wir ihn auf der anderen Position», sagte Sahin und betonte: «Sabi steht absolut außer Diskussion bei mir. Das ist ein sehr, sehr wichtiger Spieler für uns.» Und schon war die Brisanz durch seine lockeren Worte raus.Dann lächelte Sahin wieder und verkündete: «Ich bin jetzt 36 Jahre, das war mein erster Champions-League-Sieg als Trainer. Ich will nur zu meiner Mannschaft und mit denen heute den Abend genießen.»Dabei traf er dann wieder auf etliche Spieler, die aktuell extrem vom Trainer-Neuling profitieren. Ramy Bensebaini oder Niklas Süle etwa, die schon abgeschrieben waren und in der Abwehr nun wieder gesetzt sind. Oder vor allem der junge Engländer Gittens, der den Sprung vom Sturm-Talent zum Spiel-Entscheider geschafft hat.Gittens tritt in die Fußstapfen von Sancho und BellinghamSchon zum zweiten Mal in dieser Saison wurde der 20-Jährige nach seiner Einwechslung mit einem Doppelpack zum Matchwinner für den BVB. Zunächst am ersten Bundesliga-Spieltag gegen Eintracht Frankfurt (2:0), nun wieder zum Champions-League-Auftakt.Die Augen des 20-Jährigen funkelten, als er voller Stolz nach der Partie die UEFA-Trophäe als Spieler des Spiels präsentierte. «Das ist ein ganz besonderes Gefühl, diesen Award zu gewinnen. Er glänzt ein bisschen, ich mag ihn», sagte Gittens und verkündete den künftigen Standort bei ihm zu Hause: «Vielleicht in der Nähe der Playstation – irgendwo, wo ich ihn immer sehen kann.»Geht es nach Sahin, könnten in dieser Saison auch auf höchstem Niveau weitere Auszeichnungen für den Tempodribbler folgen. «Er spielt jetzt Erwachsenen-Fußball», sagte der BVB-Coach. «Ich hatte vor der Saison ein paar Gespräche mit ihm. Jamie selber möchte den nächsten Schritt machen. Wir wollen auch, dass er den nächsten Schritt macht.» Das Offensiv-Talent ist auf dem besten Weg in die Fußstapfen seiner englischen Landsleute Jadon Sancho und Jude Bellingham zu treten, die beim BVB zu europaweit begehrten Spielern reiften und den Westfalen schließlich viel Geld einbrachten. Schon jetzt liegt der Marktwert von Gittens bei rund 30 Millionen Euro, Tendenz steigend. Konkurrenzkampf wird größerDie Herausforderung für Sahin liegt nun darin, die Begehrlichkeiten und Egos seiner Stars weiterhin so souverän zu moderieren und Fallstricke zu umgehen. Bislang gelingt ihm das eindrucksvoll, obwohl er bei seinen Entscheidungen, die beim in dieser Saison noch unbesiegten BVB bislang fast alle griffen, auch vor größeren Namen nicht zurückschreckt.In der Liga bekam Kapitän Emre Can zuletzt eine Pause. In Brügge saß der länger verletzte Neuzugang Serhou Guirassy zur Belastungssteuerung zunächst nur auf der Bank, ehe er in der Nachspielzeit (90.+5) per Foulelfmeter sein Premierentor für die Dortmunder erzielte. Auch Gittens drängt nach seinen beeindruckenden Auftritten nun in die erste Elf und stellt Ansprüche.«Er hätte auch gerne von Anfang an gespielt», bestätigte Sportdirektor Sebastian Kehl. «Aber die Reaktion von Jamie ist die Richtige. Das ist die Reaktion eines Champions.»
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