Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
15.08.2024 11:19

Geringe Apfelernte treibt Preise für Lebensmittel

WIESBADEN/BONN (dpa-AFX) - Wegen des ungünstigen Wetters und schlechter Ernten müssen Verbraucher in Deutschland mit steigenden Preisen für Äpfel und entsprechend verarbeitete Produkte rechnen. Die Apfelernte in Deutschland wird in diesem Jahr so gering ausfallen wie seit sieben Jahren nicht mehr, berichtet das Statistische Bundesamt. Auch andere Obstsorten sind in diesem Jahr rar.

Die Obstbaubetriebe erwarten eine weit unterdurchschnittliche Menge von 734.000 Tonnen, berichtet die Statistikbehörde auf der Grundlage einer Schätzung aus dem Juli. Das wären rund 22 Prozent weniger als im Vorjahr und läge 26,3 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Agrar-Informations-Gesellschaft AMI geht von einer etwas größeren Menge von um die 800.000 Tonnen aus.

Ernteausfälle bis zu 90 Prozent

Vor allem in den südöstlichen Bundesländern wie Thüringen und Sachsen haben Spätfröste dafür gesorgt, dass die Blüten erfrieren, Hagel zerstörte viele Fruchtansätze. Starke Niederschläge und die häufig feuchtkühle Witterung hemmten im weiteren Jahresverlauf die Entwicklung der Früchte. Die Ernteausfälle betragen bis zu 90 Prozent. In Nordrhein-Westfalen halbierte sich die Apfelernte im Vergleich zum Vorjahr.

2024 kommen daher voraussichtlich drei Viertel der deutschen Apfelernte aus den großen Anbaugebieten in Baden-Württemberg (Bodensee) und Niedersachsen (Altes Land). Die beiden Länder vereinen gut 60 Prozent der gesamtdeutschen Anbaufläche für Äpfel auf sich.

Im nahen Ausland sieht es etwas besser aus: Die diesjährige Apfelproduktion in Europa ist der AMI-Prognose zufolge nur elf Prozent geringer als im Vorjahr. Die Apfelernte begann im August. Wegen der Schätzung weiß die Branche nach eigenen Angaben vorher ziemlich genau, wie viel Obst auf den Markt kommt. Auch bei vielen anderen Früchten wie Kirschen, Birnen, Zwetschgen und Mirabellen sind demnach unterdurchschnittliche Ernten zu erwarten.

Äpfel sind laut AMI-Marktexperte Helwig Schwartau die beliebteste Obstsorte in Deutschland. Für Verbraucher werde zwar ein ausreichendes Angebot zur Verfügung stehen, es müssen jedoch etwa 100.000 Tonnen mehr importiert werden als bisher. Der durchschnittliche Ladenverkaufspreis dürfte um rund zehn Prozent zulegen und in der Regel die Marke von zwei Euro pro Kilo überschreiten, schätzt Schwartau. Für im Mittelmeerraum produzierte Sorten wie Golden Delicious oder Gala werden stabile Mengen erwartet, ein Defizit soll es bei aus dem Norden stammenden Sorten wie Jonagored oder Elstar geben.

"Wasser ist der entscheidende Faktor"

"Wegen des Klimawandels müssen wir uns darauf einstellen, dass in den kommenden Jahren in Europa weniger Obst produziert wird", sagt Schwartau. Um die Schwankungen bei Hitze und Frost auszugleichen, benötigten die Obstbauern Bewässerungsanlagen. "Wasser ist der entscheidende Faktor. Aber nicht in allen Regionen gibt es die nötigen Vorkommen."

Auswirkungen haben die mageren Erträge auch auf verarbeitete Produkte wie Fruchtsäfte und Smoothies. Wie stark die Preissteigerungen beim Apfelsaft ausfallen, lasse sich bislang nicht sagen, teilt der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) mit. Die Verbraucher haben hierzulande schon 2023 weniger Fruchtsaft und -nektar getrunken. Grund dafür waren laut VdF die gestiegenen Preise. Der Preis für Apfelsaft liegt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aktuell 33 Prozent höher als 2020, der für Orangensaft sogar 57 Prozent.

Höhere Preise schwer durchsetzbar

Vor ähnlichen Problemen stehen die Apfelwein-Keltereien rund um Frankfurt, die ohnehin schon unter höheren Energiekosten leiden. "Für die Produktion ist es schwierig, die Äpfel zusammenzubekommen, die man für ein Jahr braucht", sagt Ralf Walther vom Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien. Die Früchte müssten dann aus anderen Regionen bezogen werden. "Das heißt, wir müssen tiefer in die Tasche greifen." Zugleich fehle den Kunden oftmals die Bereitschaft, mehr Geld auszugeben. "Sie wollen Gold haben, aber nur Blei bezahlen."

Betroffen sind auch Hersteller von Apfelmus und Apfelmark, von Konfitüre, Marmeladen, Obstkonserven und fruchthaltigen Brotaufstrichen. Die Unternehmen müssten sich mit höheren Preisforderungen an den Handel wenden, wenn sie keine roten Zahlen schreiben wollen, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK), Christoph Freitag.

Wie hoch die Preiserhöhungen für Verbraucher ausfallen, ließe sich bisher nicht sagen. Bei Kuchen und Gebäck mit Obst hält der Verband der Großbäckereien Preissteigerungen von bis zu fünf Prozent für möglich. Dies hänge jedoch auch von der Preisentwicklung bei anderen Zutaten wie Mehl und Zucker ab, sagt Geschäftsführer Tobias Schuhmacher.

Kleinere Pfirsiche und Aprikosen

Der BOGK beschreibt die Lage als "drastisch". In Polen, dem wichtigsten Lieferland für Erdbeeren, wurde nur die Hälfte der sonst üblichen Menge geerntet. In anderen Ländern sei es ähnlich. Ein Ausweichen auf andere Obstsorten sei in diesem Jahr nicht möglich, weil diese ebenfalls knapp sind. So sind auch andere rote Beerenfrüchte betroffen, bei Pfirsichen und Aprikosen sind kleinere Früchte und Qualitätsprobleme die Folge der kühleren Witterung.

Weil so wenig Rohware verfügbar sei, könnten die üblichen Produktionsmengen nicht erreicht werden. Wegen der knappen Mengen sind die erhältlichen Früchte zudem deutlich teurer, sagt Verbandsgeschäftsführer Freitag. Daneben seien auch auf Kosten für die Produktion gestiegen - zum Beispiel für Energie, Personal und Logistik./cr/ceb/DP/men



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   11 12 13 14 15    Berechnete Anzahl Nachrichten: 812     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
17.09.2024 15:36 Versicherer in Tschechien rechnen mit enormen Schäden
17.09.2024 15:35 ANALYSE-FLASH: DZ Bank belässt Commerzbank auf 'Kaufen' - F...
17.09.2024 15:35 ROUNDUP: Deutschland rüstet sich für Flut - Zahl der Toten...
17.09.2024 15:30 DZ Bank belässt Commerzbank auf 'Kaufen' - Fairer Wert 19,6...
17.09.2024 15:29 IRW-News: Dr. Reuter Investor Relations: ISX Financial: CEO ...
17.09.2024 15:28 GNW-Adhoc: Xometry Europe bietet Unternehmenskunden mehr Opt...
17.09.2024 15:24 Neiße, Elbe und Spree in Brandenburg über Ufer getreten
17.09.2024 15:24 AKTIEN IM FOKUS: Rüstungswerte sinken - Kreise: Gespräche ...
17.09.2024 15:20 ROUNDUP 2: Von der Leyens neues Team für die EU-Kommission ...
17.09.2024 15:20 dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 17.09.2024 - 15.15 Uhr
17.09.2024 15:17 Haseloff: An Intel-Projekt sollte festgehalten werden
17.09.2024 15:16 ROUNDUP 3: Söder lässt Merz den Vortritt bei der Kanzlerka...
17.09.2024 15:14 Ölpreise kaum verändert
17.09.2024 15:13 Bankier Olearius scheitert vor Menschenrechtsgericht
17.09.2024 15:10 GNW-Adhoc: CSL schließt sich Accumulus Synergy an, um den W...
17.09.2024 15:05 GNW-Adhoc: CorelDRAW Graphics Suite führt umfangreiche Pant...
17.09.2024 15:04 Baader Bank senkt Ziel für Kion auf 51 Euro - 'Buy'
17.09.2024 15:01 Streit um Autozölle: Habeck will politische Lösung mit China
17.09.2024 14:58 Aktien New York Ausblick: Dow bleibt auf Rekordkurs
17.09.2024 14:56 USA: Einzelhandelsumsätze steigen unerwartet
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
18.09.2024

ZINC OF IRELAND NL
Geschäftsbericht

ZEOTECH
Geschäftsbericht

XCITE RESOURCES INC.
Geschäftsbericht

US SOLAR FUND PLC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services