Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
31.07.2024 16:35

ROUNDUP: Mehr Transparenz für Fernwärmekunden - was Habeck plant

BERLIN (dpa-AFX) - Fernwärme soll bei der Heizungswende eine immer wichtigere Rolle spielen - Verbraucherschützer aber fordern seit langem, der Markt müsse verbraucherfreundlicher werden. Das Bundeswirtschaftsministerium will nun mehr Kostentransparenz herstellen. Zudem soll der Schutz von Verbrauchern vor zu hohen Fernwärmepreisen gestärkt werden, wie das Ministerium mitteilte. Geplant ist eine Änderung der Fernwärme-Verordnung. Dadurch sollten "wesentliche wettbewerbs- und kundenfreundliche Verbesserungen" für mehr Transparenz und Flexibilität bei den Versorgungsbedingungen erreicht werden.

Was geplant ist

Veröffentlichungspflichten der Fernwärmeversorgungsunternehmen sollen erweitert werden. So soll künftig eine Musterrechnung im Internet veröffentlicht werden, aus welcher sich die Anwendung einer etwaigen Preisänderungsklausel verständlich nachvollziehen lässt, wie aus dem Referentenentwurf hervorgeht. Auch Preisbestandteile sollen aufgeführt werden. Zudem sollen "Anpassungsrechte" des Kunden bezüglich der vertraglich vereinbarten Wärmeleistung festgelegt werden. Die Laufzeit des Versorgungsvertrages für Folgeverträge soll verkürzt werden, von 10 auf 5 Jahre.

Aus Sicht von Verbraucherschützern ist derzeit für Verbraucherinnen und Verbraucher schwer nachvollziehbar, wie Preise bei Fernwärme gebildet werden. Die Preise für Fernwärme in Deutschland unterschieden sich regional deutlich.

Wie Deutschland heizt

Rund 70 Prozent der Heizungen in Deutschland werden mit Gas oder Öl betrieben, wie aus Daten des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum Heizungsmarkt 2023 hervorgeht. Der Anteil der Fernwärme lagt demnach bei rund 15 Prozent aller Wohnungen - Tendenz steigend.

Fernwärme ist Wärme, die nicht im Wohnhaus erzeugt wird, sondern aus einem Kraft- oder Heizwerk in der Umgebung kommt. Meistens wird dort Wasser erhitzt, das dann durch isolierte Rohre in die Häuser geleitet wird. Perspektivisch sollen die Wärmenetze zunehmend aus erneuerbaren Energien gespeist werden.

Bei der Heizungswende, dem allmählichen Ersatz fossiler Heizungen, soll die Fernwärme ausgebaut werden - im Zuge der kommunalen Wärmeplanung. Diese soll in Großstädten ab Mitte 2026 und für die restlichen Kommunen ab Mitte 2028 vorliegen. Hauseigentümer sollen dann Klarheit haben, ob sie zum Beispiel an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden oder ob sie sich bei einer neuen Heizung um eigene dezentrale Lösungen kümmern sollen - zum Beispiel um eine Wärmepumpe.

Was Verbraucherschützer sagen

Der Entwurf des Ministeriums enthalte einige Fortschritte für private Verbraucher, sagte Thomas Engelke, Leiter Team Energie und Bauen beim Verbraucherzentrale-Bundesverband. Er nannte etwa mehr Transparenz bei der Veröffentlichung von Informationen im Internet und die Konkretisierung einiger Vorgaben zu Preisänderungsklauseln.

Ein zentraler Punkt fehle dagegen, nämlich eine bundesweite Preisaufsicht, so Engelke. Der Fernwärmemarkt stelle im Energiesektor das stärkste Monopol dar. "Dennoch fehlt eine zentrale Preisaufsicht bei einer Bundesbehörde." Verbraucherinnen und Verbraucher müssten wirkungsvoll vor "schwarzen Schafen" geschützt werden.

Was die Energiebranche sagt

BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae sagte, der Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme spiele bei der Wärmewende eine zentrale Rolle. Es seien sowohl Investitionen in den Bestand als auch erhebliche Neuinvestitionen notwendig. Dazu brauche es Planungs- und Investitionssicherheit. Deshalb sei es richtig, dass der Entwurf vorsehe, die Vertragslaufzeit bei zehn Jahren für Erstverträge zu belassen. "Gut ist, dass im Gesetzentwurf kein Price Cap vorgesehen ist. Dies wäre ein starker Markteingriff", sagte Andreae weiter. Unter Price Cap (englisch) versteht man die Regulierung des Höchstpreises.

Die Monopolkommission hatte bei der Fernwärme wegen der Monopolstellungen der Versorger vor überhöhten Preisen gewarnt - dadurch könne die Akzeptanz für die Wärmewende in der Bevölkerung schwinden. Das Beratergremium der Bundesregierung schlug vor, eine "marktbasierte Preisbegrenzung" einzuführen. Im vergangenen November eröffnete das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen sechs Fernwärmeversorger wegen des Verdachts zu starker Preiserhöhungen.

Verband gegen Preisaufsicht

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Stadtwerkeverbands VKU, wandte sich gegen Forderungen nach einer Preisaufsicht. Dies wäre "absolut kontraproduktiv" und eine Vollbremsung beim Fernwärmeausbau. Die Preisbildung bei der Fernwärme sei schon heute kein rechtsfreier Raum, es gebe bereits klare gesetzliche Regeln und funktionierende Kontrollmechanismen, zum Beispiel prüften Kartellbehörden. Liebing verwies auch auf eine Fernwärme-Preistransparenzplattform von Energieverbänden für mehr Transparenz.

Preise für Fernwärme

Ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) sagte, jedes Wärmenetz sei anders, ebenso die örtlichen Preise. Beispielsweise unterschieden sich die lokalen Energiequellen und die lokale Art der Wärmeerzeugung. Die Gaspreise hätten sich im Großhandel nach den starken Preisanstiegen im Zeitraum 2022/23 mittlerweile stabilisiert. In der Fernwärme würden Großhandelspreise erst mit Verzögerung an die Kunden weitergereicht. Dieser Zeitverzug führe dazu, dass Preisspitzen aufgefangen und zeitlich gestreckt würden.

Mit den Preisanpassungen zum Januar 2025 werde die "Energiepreis-Krise" bei der Fernwärme sehr wahrscheinlich vollständig überwunden sein. Zudem sagte er, der Vergleich zwischen Fernwärme- und Gaspreisen sollte auf Basis eines "Vollkostenvergleichs" erfolgen, der unter anderem auch die Kosten eines Gaskessels und seinen Einbau berücksichtige./hoe/DP/jha



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   11 12 13 14 15    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.172     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
01.08.2024 05:31 Zuckerberg schwärmt von KI-Zukunft bei Meta
01.08.2024 05:30 Stress im Job macht krank – Zahl der Fehltage steigt
01.08.2024 05:00 Grüne fordern Recht auf Homeoffice - besonders für Frauen
01.08.2024 04:50 dpa-AFX KUNDEN-INFO: Impressum
01.08.2024 04:50 dpa-AFX KUNDEN-INFO: Finanzanalysen in den dpa-AFX Diensten
01.08.2024 04:48 Gose besiegt eigene Zweifel: Mental großer Schritt vorwärts
01.08.2024 04:30 Zwei Drittel der Verbraucher bezahlen kontaktlos
01.08.2024 04:30 Hälfte der Dax-Dividenden fließt ins Ausland
01.08.2024 04:00 Zulieferer leiden unter E-Auto-Flaute - Stellenabbau droht
01.08.2024 03:43 US-Notenbank: Leitzins-Senkung im September möglich
01.08.2024 02:20 Neues KI-Gesetz der EU tritt in Kraft - Was ändert sich?
01.08.2024 01:00 EQS-Adhoc: Schletter International B.V. - Early redemption o...
01.08.2024 00:10 Weniger Geld für Solarstrom vom Dach ab August
01.08.2024 00:01 Die Firmennamen Kaufhof und Karstadt sind Geschichte
31.07.2024 23:44 Baerbock ruft Deutsche zur Ausreise aus dem Libanon auf
31.07.2024 23:32 WDH/Bericht: Irans Chamenei will direkten Angriff auf Israel
31.07.2024 23:25 Bericht: Irans Chamenei will direkten Angriff auf Israel
31.07.2024 23:13 IRW-News: MCF Energy Ltd. : MCF Energy Ltd. schließt vollst...
31.07.2024 22:57 Trump wischt Kritik an Vance weg: Vizes spielen keine Rolle
31.07.2024 22:46 Facebook-Konzern mit Sprüngen bei Umsatz und Gewinn
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
01.08.2024

MBANK SA
Geschäftsbericht

ICAD
Geschäftsbericht

ZODIAC JRD MKJ
Geschäftsbericht

GZI REAL ESTATE INV.TR.
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services