Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
09.07.2024 20:50

ROUNDUP: Lindner und Buschmann gegen Wehrdienstmodell von Pistorius

BERLIN/WASHINGTON (dpa-AFX) - Das von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vorgelegte Modell für eine neue Art von Wehrdienst wird vom Koalitionspartner FDP strikt abgelehnt. Finanzminister Christian Lindner und Justizminister Marco Buschmann begrüßen in einem Schreiben an den Verteidigungsminister zwar die von ihm angestoßene Debatte zur Steigerung der Wehrfähigkeit. Eine allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht halten sie aber aus finanziellen, volkswirtschaftlichen und rechtlichen Gründen für nicht realistisch. Stattdessen setzen die beiden FDP-Politiker auf eine Attraktivitätssteigerung des Soldatenberufes und eine stärkere Rolle der Reserve.

Über das Schreiben von Lindner und Buschmann an Pistorius hatte zuerst die "Welt" berichtet. Es liegt auch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. Pistorius wies die FDP-Kritik am Rande des Nato-Gipfels deutlich zurück.

FDP sieht keine gesellschaftliche Akzeptanz

"Uns eint das Ziel, die Bundeswehr zu einer der modernsten und schlagkräftigsten Armeen zu machen", heißt es in dem Brief. "Dieses Ziel können und werden wir nur mit der entsprechenden gesellschaftlichen Akzeptanz erreichen. Dies schließt die Wiedereinführung einer allgemeinen Wehrpflicht bzw. Dienstpflicht nach unserer Auffassung aus."

Hohe Kosten für neuen Wehrdienst befürchtet

Die beiden FDP-Minister weisen darauf hin, dass für eine neue allgemeine Wehr- oder Dienstpflicht Strukturen aufgebaut werden müssten, was ein "langwieriger und extrem kostenintensiver Prozess" wäre.

Auch könnte eine neue Wehr- oder Dienstpflicht zu erheblichen volkswirtschaftlichen Verlusten führen, wie das Ifo-Institut in einer Kurzexpertise für das Bundesfinanzministerium ermittelt habe. "Allein die jährliche Verpflichtung eines Viertels einer Alterskohorte im Rahmen einer Wehr- oder Dienstpflicht, also von ca. 195.000 Personen würde nach den Berechnungen des Ifo-Instituts zu einem Rückgang des Bruttonationaleinkommens um 17,1 Milliarden Euro führen."

Auch rechtliche Bedenken

Lindner und Buschmann halten es zwar für eine "Maßnahme vorausschauender Klugheit", eine Bestandsaufnahme der Menschen in Deutschland vorzunehmen, die im Verteidigungsfall eingezogen werden könnten. "Eine darüber hinausgehende Verpflichtung von kleinen Teilen eines Jahrgangs, sich mustern zu lassen oder gar einen Wehrdienst abzuleisten, würde aber unvermeidliche Fragen der Wehrgerechtigkeit aufwerfen", schreiben sie. Zudem stelle dies für die Betroffenen einen tiefen Einschnitt in ihre Freiheit und persönliche Lebensplanung dar.

Um die Personalprobleme der Bundeswehr zu beheben, setzen die beiden FDP-Politiker stattdessen darauf, die Streitkräfte zu einem "noch attraktiveren Arbeitgeber zu machen". Außerdem solle die Rolle von Reservistinnen und Reservisten gestärkt werden. Diese müssten stärker in die Strukturen der Bundeswehr eingebunden werden, weil es sich bei ihnen um die Praktiker und Profis handele, die die Truppe dringend benötige.

Vorschlag von Pistorius

Der Brief setze sich mit Dingen auseinander, die nicht im Mittelpunkt des Vorschlags stünden, sagte Pistorius in Washington. "In der Schule hätte man wahrscheinlich gesagt: Aufsatzthema verfehlt, setzen, sechs", sagte er weiter. Von einem Finanzminister, der auch noch Major der Reserve sei, hätte er sich gewünscht, die Notwendigkeiten der Truppe klar zu sehen. Zudem sei kein Ifo-Gutachten nötig, um zu wissen, dass der Wehrdienst oder eine Wehrpflicht wirtschaftliche Folgen habe. Pistorius sagte: "Verteidigung, Sicherheit hat volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Implikationen. Das habe ich immer gesagt."

Das neue Modell von Pistorius sieht einen Grundwehrdienst von sechs Monaten mit einer Option für einen zusätzlichen freiwilligen Wehrdienst von bis zu zusätzlichen 17 Monaten vor. Dazu wird eine verpflichtende Erfassung eingeführt, in der junge Männer ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu einem Wehrdienst benennen müssen - junge Frauen können dies freiwillig tun. Aus dem Pool von 400.000 Kandidaten eines Jahrgangs sollen von 2025 an jährlich zunächst 5.000 zusätzliche Wehrpflichtige, später auch mehr gewonnen werden./sk/DP/he



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   15 16 17 18 19    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.137     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
10.07.2024 06:22 Stoltenberg: Nato nun älter als der Attische Seebund
10.07.2024 06:21 Esa-Chef zu Ariane-6-Start: 'Europa ist zurück'
10.07.2024 06:21 Kleiner Vorfall: Ariane-6-Erstflug endet unplanmäßig
10.07.2024 06:20 Tropensturm 'Beryl' hinterlässt Verwüstung - nun droht Hitze
10.07.2024 06:19 Nato-Generalsekretär wirbt für neue Bündniserweiterung
10.07.2024 06:18 Mit Teleprompter: Biden hält kraftvolle Rede bei Nato-Gipfel
10.07.2024 06:17 DRK fordert mehr Geld für Zivilschutz
10.07.2024 06:17 Bundesbank-Chef: Rentenalter an Lebenserwartung anpassen
10.07.2024 06:15 Selenskyj dankt Nato-Partnern für Stärkung der Luftabwehr
10.07.2024 06:14 Bundesbank: Über Jahre keine Gewinnüberweisung an Bund
10.07.2024 06:14 USA und Partner sagen Kiew Stärkung der Luftabwehr zu
10.07.2024 06:13 DGB-Chefin nennt Debatte über Mehrarbeit weltfremd
10.07.2024 06:11 Zuzahlungen für Pflege im Heim steigen weiter
10.07.2024 06:09 Studie: Mehr Frauen im Osten auf Top-Jobs kommunaler Firmen
10.07.2024 06:08 Start-up-Gründungen legen wieder zu - Boom um KI hilft
10.07.2024 06:08 Mehrheit der Deutschen unterstützt 2-Prozent-Ziel der Nato
10.07.2024 06:07 China: Verbraucherpreise steigen kaum - Druck auf Wirtschaft
10.07.2024 06:05 WOCHENVORSCHAU: Termine bis 23. Juli 2024
10.07.2024 06:05 TAGESVORSCHAU: Termine am 10. Juli 2024
10.07.2024 05:49 BGH entscheidet in Mietstreit um Kaution und Schadenersatz
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
10.07.2024

ZHULIAN CORPORATION BERHAD
Geschäftsbericht

YAMAZAWA
Geschäftsbericht

VISION MARINE TECHNOLOGIES INC.
Geschäftsbericht

CAVAN VENTURES INC
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services