05.02.2024-
Gewerkschaften fordern deutlich mehr Geld für Postbank-Mitarbeiter
FRANKFURT/BONN (dpa-AFX) - Der Kündigungsschutz ist bereits verlängert - nun geht es für Tausende Postbank-Beschäftigte um mehr Geld. 15,5 Prozent fordert die Gewerkschaft Verdi in den an diesem Dienstag (6.2.) beginnenden Tarifverhandlungen für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro.
Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will 14,5 Prozent mehr Geld erstreiten. Die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services GmbH und BCB AG erwarteten "endlich einen Ausgleich für die auf mehr als zehn Prozent angewachsenen Inflations-Einbußen", argumentiert der DBV.
Die erste Verhandlungsrunde soll nach Verdi-Angaben online stattfinden, für den 26.2. und den 18.3. sind bereits weitere Termine vereinbart.
Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende September
Kurz vor Weihnachten hatte die Deutsche Bank zugesichert, bis Ende September 2024 auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeitende im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten. Der Kündigungsschutz wäre ansonsten Ende Januar 2024 ausgelaufen. Die Gewerkschaften hatten in dieser Frage jedoch Druck gemacht, nachdem die Deutsche Bank Ende Oktober angekündigt hatte, bis Mitte 2026 bis zu 250 der derzeit 550 Zweigstellen der Postbank zu schließen. An Stellenstreichungen führe "kein Weg vorbei", hatte der Privatkunden-Chef der Deutschen Bank, Claudio de Sanctis, gesagt.
Seit Monaten steht die Postbank wegen Problemen in der Kritik. Vor allem im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung, bei der zwölf Millionen Kundinnen und Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer gemeinsamen Plattform zusammengeführt wurden, hatten sich Beschwerden von Kunden gehäuft. Die Finanzaufsicht Bafin schickte dem Institut einen Sonderaufpasser ins Haus. Anders als versprochen hat es die Deutsche Bank nicht geschafft, alle Probleme bis Ende 2023 in den Griff zu bekommen, sondern hat auch Anfang des neuen Jahres noch damit zu schaffen./ben/DP/jha |