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20.02.2025-

Umfrage: Trotz Sorgen viel Rückhalt für Energiewende

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Mehrheit der Menschen in Deutschland steht nach einer aktuellen Umfrage hinter der Energiewende - obwohl viele hier eher Risiken als Chancen sehen. So halten 60 Prozent der Befragten den klimafreundlichen Umbau des Energiesystems für notwendig, nur 15 Prozent sind anderer Meinung. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Allensbach hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Auftraggeber der Umfrage sind die BMW Foundation Herbert Quandt und das Fraunhofer Institut, die Befragung ist Teil des Projekts "Werkstatt des Wandels" unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Sorge über Klimawandel ist rückläufig

Der Anteil der Menschen in Deutschland, die sich große Sorgen um die zunehmende Erderwärmung machen, ist der Umfrage zufolge gesunken. 2019, in dem Jahr, in dem auch die Klimabewegung Fridays for Future mit großen Demonstrationen für Aufmerksamkeit sorgte, waren dies den Angaben zufolge 51 Prozent - mittlerweile sind es nur noch 36 Prozent. Weitere 41 Prozent machen sich weniger große Sorgen, 20 Prozent kaum oder gar keine Sorgen.

Das liegt nach Einschätzung der Meinungsforscher in hohem Maße daran, dass sich die Aufmerksamkeit infolge von Russlands Angriff auf die Ukraine auf andere Themen verschoben hat. "In der politischen Agenda der Bevölkerung haben die äußere und innere Sicherheit, die wirtschaftliche Entwicklung, die Energieversorgung sowie das Thema Migration seither einen wesentlich höheren Stellenwert als das Thema Klimaschutz."

Die Energiewende gilt als riskant

Obwohl die Energiewende mehrheitlich als notwendig betrachtet wird, sehen hier viele der Befragten Gefahren. Aus Sicht von 35 Prozent birgt der Prozess für Deutschland mehr Risiken als Chancen, 26 Prozent sehen es umgekehrt, für 27 Prozent halten sich Chancen und Risiken die Waage. Das führen die Meinungsforscher auf die Sorgen um die Energieversorgung zurück, die der Ukraine-Krieg hervorgerufen hat. Seit dessen Beginn 2022 verdoppelte sich demnach die Zahl jener, die vor allem Risiken sehen.

Dass deutsche Unternehmen führend im Bereich der erneuerbaren Energien sein werden, erwarten der Umfrage zufolge aktuell nur noch 22 Prozent, während es 2016 noch 47 Prozent waren. Umgekehrt hat sich die Zahl derer, die befürchten, dass Deutschland infolge der Energiewende weniger wettbewerbsfähig wird, seit 2014 von 17 auf 36 Prozent erhöht. Ein Drittel erwartet Arbeitsplatzverluste durch die Energiewende. 77 Prozent gehen von hohen Belastungen für die Bevölkerung aus, 79 Prozent von hohen Belastungen für die Wirtschaft.

Windräder stören viele nicht

Interessant: Zwei Drittel erwarten eine gravierende Veränderung des Landschaftsbilds in Deutschland durch Windräder und neue Stromleitungen. Von jenen, die Veränderungen in ihrer Region beobachten oder diese für die nahe Zukunft erwarten, stört sich aber nur rund jeder Dritte daran - knapp jeder Zweite tut dies nicht. Immerhin 43 Prozent halten einen Wiedereinstieg in die Kernkraft zur Sicherung der Energieversorgung für sinnvoll./hrz/DP/zb

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