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03.12.2025 14:48

Spanien bangt wegen Schweinepest um Milliardengeschäft

MADRID (dpa-AFX) - Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) seit mehr als 30 Jahren bedroht in Spanien Exporte in Milliardenhöhe. Bisher wurde das Virus bei neun in Katalonien an der Seuche verendeten Wildschweinen festgestellt, wie das Landwirtschaftsministerium in Madrid in der jüngsten Bilanz bekanntgab. Schweine in der Haltung seien aber weiterhin nicht betroffen, versicherte am Mittwoch der zuständige Minister Luis Planas.

Für Menschen ist ASP ungefährlich, für Schweine aber hochansteckend und tödlich. Infizierte Tiere sterben meist schon nach wenigen Tagen. Alarmierend ist der Ausbruch der Seuche aber auch für die spanische Wirtschaft. Im vorigen Jahr exportierte das Land Schweinefleisch im Wert von knapp 8,8 Milliarden Euro - gut fünf Milliarden in die EU und knapp 3,7 Milliarden in Drittländer.

Seit Bekanntgabe der ersten Infektionsfälle in der vergangenen Woche haben bereits rund 20 Länder sämtliche Importe aus Spanien gestoppt, darunter Kanada, Japan, Brasilien und Mexiko. Andere Staaten - darunter der größte Abnehmer China und Großbritannien - beschlossen, ihre Einfuhren vorerst auf Regionen außerhalb des betroffenen Großraums Barcelona zu beschränken.

Essensreste sollen an der Malaise schuld sein

Anders als etwa Deutschland, das seit fünf Jahren gegen die Tierseuche kämpft und seit 2020 bereits Tausende Infektionsfälle verzeichnete, galt Spanien seit Jahrzehnten als frei von Schweinepest, was die Ausfuhren beflügelte. Dann kam aber am Freitag das, was die Zeitung "El País" als "schreckliche Nachricht" bezeichnete: In dem auch bei Wanderern aus dem Ausland beliebten Naturpark Collserola bei Barcelona wurden die zwei ersten Infektionsfälle nachgewiesen.

Die Ursache für die ersten ASP-Fälle seit November 1994 in Spanien? Die Behörden vermuten, dass Essensreste schuld sind, die von Wanderern achtlos im Wald entsorgt wurden. Endgültig bestätigt ist das jedoch nicht.

Mit Drohnen und Spürhunden gegen das Virus

Das Gebiet wurde im Umkreis von 20 Kilometern abgeriegelt. Vor Ort versuchen mehr als 400 Einsatzkräfte unter anderem des Militärs und des Zivilschutzes mit Drohnen und Spürhunden infizierte Tiere zu finden und eine Ausbreitung der ASP zu verhindern. Es werden auch Desinfektionen durchgeführt. "Wir arbeiten mit Hochdruck und Entschlossenheit daran, das Virus auszurotten", versicherte Minister Planas am Mittwoch im Interview des staatlichen TV-Senders RTVE.

Spanien ist so etwas wie der "Schweinestall" Europas: Mit rund fünf Millionen Tonnen ist man inzwischen vor Deutschland der größte EU-Produzent. Der spanische Anteil an der gesamten EU-Produktion betrug 2024 gut 24 Prozent. In der Weltrangliste liegt das Land hinter China und den USA auf Platz drei. Die Schweinezucht macht 14 Prozent der spanischen Agrar-Endproduktion aus./er/DP/nas



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