Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
18.12.2025 13:02

ROUNDUP: Wie lange darf die Schufa Zahlungsprobleme speichern?

KARLSRUHE (dpa-AFX) - Bei der Wohnungssuche, der Aufnahme eines Bankkredits oder einem Kauf auf Rechnung spielt der Schufa-Score oft eine entscheidende Rolle. Unternehmen sollen durch ihn besser einschätzen können, ob Kundinnen und Kunden ihre Rechnungen pünktlich bezahlen werden. Grundlage dafür sind auch Daten zu früheren Zahlungsausfällen. Aber wie lange dürfen Wirtschaftsauskunfteien wie die Schufa solche Informationen speichern?

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am Donnerstag entschieden, dass die Schufa Daten über Zahlungsstörungen von Verbraucherinnen und Verbrauchern zumindest nicht sofort löschen muss, sobald die betroffene Forderung bezahlt wurde. Es hob damit ein entsprechendes Urteil aus Köln auf. Ein Überblick über die Rechtslage und mögliche Folgen des Urteils:

Was ist eine Wirtschaftsauskunftei?

Auskunfteien sind privatwirtschaftliche Unternehmen. Sie sammeln Daten, um vorherzusagen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person in Zukunft ihre Rechnungen pünktlich bezahlen wird. Das Ergebnis dieser sogenannten Bonitäts- oder Kreditwürdigkeitsprüfung geben sie dann meist in Form von Score-Werten an Händler, Banken oder Versicherungen weiter. Wer einen schlechten Score hat, bekommt womöglich keine günstigen Konditionen für einen Kredit oder darf online nicht in Raten oder auf Rechnung zahlen.

Die größte und wohl bekannteste Wirtschaftsauskunftei ist die Schufa. Nach eigenen Angaben verfügt der Marktführer aus Wiesbaden über Daten zu 68 Millionen natürlichen Personen und 6 Millionen Unternehmen.

Welche Speicherfristen gelten bislang?

Wie lange Wirtschaftsauskunfteien Daten über Verbraucherinnen und Verbraucher speichern dürfen, ist vom Gesetzgeber nicht klar vorgegeben. Die Auskunfteien in Deutschland haben sich aber ein eigenes Regelwerk auferlegt. Dieser "Code of Conduct" wurde zuletzt 2024 überarbeitet und vom hessischen Landesdatenschutzbeauftragten abgesegnet. Er sieht für erledigte Zahlungsstörungen grundsätzlich eine Speicherfrist von drei Jahren vor. In bestimmten Fällen endet die Speicherung schon nach 18 Monaten.

Wo liegt das Problem?

Am BGH ging es um die Frage, ob die Schufa diese Daten überhaupt weiter speichern darf, wenn die Forderungen ausgeglichen wurden - oder ob das gegen die Europäische Datenschutzgrundverordnung verstößt. Letzteres hatte das Oberlandesgericht Köln im April bejaht. Auskunfteien müssten demnach Informationen zu Zahlungsstörungen löschen, sobald die überfälligen Schulden beglichen wurden. Denn ab dann bestünde kein berechtigtes Interesse der Unternehmen mehr an den Daten, so das Argument.

Was sagt der BGH?

Der BGH hob das Urteil des OLG Köln am Donnerstag auf und verwies die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung zurück. Anders als vom Berufungsgericht angenommen, gelte für Daten, die private Auskunfteien von ihren Vertragspartnern bekämen, nicht dasselbe wie für Daten aus öffentlichen Registern wie dem Schuldnerverzeichnis, die bei Befriedigung des Gläubigers sofort gelöscht werden müssen, erklärte das Karlsruher Gericht.

Grundsätzlich nehme das Regelwerk der deutschen Auskunfteien einen angemessenen Interessenausgleich zwischen Schuldnern und Unternehmen vor. Dem Schuldner müsse es aber möglich sein, "besondere Umstände vorzubringen, die seinem Löschungsinteresse ein wesentlich überdurchschnittliches Gewicht verleihen", betonte der Senat. In diesem Fall könne ausnahmsweise eine kürzere Speicherungsfrist angemessen sein.

Warum ist die Speicherung für die Schufa so wichtig?

Laut Schufa haben Personen, die ihre Rechnungen zu spät bezahlen, ein mindestens 10-fach höheres Risiko, erneut in Zahlungsschwierigkeiten zu geraten, verglichen mit Menschen, die ihren Zahlungsverpflichtungen zuverlässig nachkämen. Unternehmen könnten das Risiko von Zahlungsausfällen ohne die Daten nicht präzise einschätzen und würden das am Ende wohl in ihre Waren und Dienstleistungen einpreisen, sagte Schufa-Sprecherin Tanja Panhans.

Welche Nachteile hat der Schufa-Score für Betroffene?

Die Anwälte des Klägers hatten bei der BGH-Verhandlung im November die schweren Konsequenzen betont, die eine schlechte Bonität für Betroffene noch Jahre, nachdem sie ihre Schulden abbezahlt haben, mit sich bringen könne. Der Score sei oft entscheidend dafür, ob man eine Wohnung, ein Auto oder einen Arbeitsvertrag bekomme. Die Fristen, die sich die Auskunfteien setzten, seien wiederum willkürlich gewählt, kritisierte Rechtsanwalt Veaceslav Ghendler.

Woher kommt die Drei-Jahres-Frist?

Die Schufa hält dagegen: Vor der DSGVO und dem daraufhin angefertigten "Code of Conduct" war bis 2018 die dreijährige Speicherfrist für erledigte Zahlungsstörungen im Bundesdatenschutzgesetz verankert, argumentiert die Auskunftei. In die letzte Genehmigung ihres Regelwerks 2024 seien sowohl Verbände der Kredit-gebenden Wirtschaft, als auch Verbraucherschützer wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatungen einbezogen worden.

Ist das Thema jetzt geklärt?

Wohl nicht ganz. In Bezug auf die Speicherfristen für Zahlungsstörungen hat die Entscheidung des BGH als letzte Instanz in Zivilverfahren durchaus Bedeutung. Allerdings seien auch in Bezug auf weitere Daten die Speicherfristen nicht rechtssicher geklärt, sagt Schufa-Sprecherin Panhans. Damit die Fragen nicht erst nach jahrelangen Verfahren durch mehrere Gerichtsinstanzen beantwortet werden, wünscht sich die Auskunftei auf gesetzlicher Ebene Klarheit und wirbt für eine Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes. Auch Kläger-Anwalt Ghendler warb nach dem Urteil für eine klare, gesetzliche Regelung./jml/DP/stw



Weitere Nachrichten
Name Kurs Währung Datum Zeit Handelsplatz
AMAZON.COM INC. 226,760 USD 18.12.25 22:00 Nasdaq
COMMERZBANK AG 35,320 EUR 18.12.25 17:39 Xetra
DEUTSCHE BANK AG 32,675 EUR 18.12.25 17:39 Xetra
ING GROEP N.V. 23,645 EUR 18.12.25 22:02 Tradegat...
UNICREDIT SPA 70,160 EUR 18.12.25 22:02 Tradegat...
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   7 8 9 10 11    Berechnete Anzahl Nachrichten: 1.054     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
18.12.2025 13:40 «Deutschlandfonds» soll private Investitionen mobilisieren
18.12.2025 13:39 Schneller abschieben: EU einig bei sicheren Herkunftsländern
18.12.2025 13:37 Barclays belässt Shell auf 'Overweight' - Ziel 4000 Pence
18.12.2025 13:36 UBS belässt Hapag-Lloyd auf 'Sell' - Ziel 100 Euro
18.12.2025 13:34 IRW-News: North American Niobium and Critical Minerals Corp....
18.12.2025 13:34 Barclays belässt BP auf 'Overweight' - Ziel 590 Pence
18.12.2025 13:33 Konflikt mit USA: Venezuela fordert UN-Dringlichkeitssitzung
18.12.2025 13:32 RBC belässt Airbus auf 'Outperform' - Ziel 240 Euro
18.12.2025 13:31 RBC belässt Safran auf 'Outperform' - Ziel 340 Euro
18.12.2025 13:29 RBC belässt Boeing auf 'Outperform' - Ziel 250 Dollar
18.12.2025 13:28 Metzler senkt Ziel für Deutsche Pfandbriefbank - 'Sell'
18.12.2025 13:28 DZ Bank senkt Santander auf 'Halten' - Fairer Wert 10 Euro
18.12.2025 13:27 UBS belässt Diageo auf 'Neutral' - Ziel 1850 Pence
18.12.2025 13:27 Preisbremsen-Überprüfung: Versorger zahlen Millionen zurück
18.12.2025 13:24 Selenskyj: Eroberung von Kupjansk war wichtig für Verhandlu...
18.12.2025 13:19 Preisbremsen-Überprüfung: Versorger zahlen Millionen zurück
18.12.2025 13:18 Britische Notenbank senkt Leitzins wie erwartet - Knappe Ent...
18.12.2025 13:18 Original-Research: CEOTRONICS AG (von BankM AG): Kaufen
18.12.2025 13:15 EQS-News: Warburg Pincus erreicht 82,35 % aller PSI-Aktien w...
18.12.2025 13:15 APA ots news: UNIQA gewinnt mit Fassadenbegrünung der Lande...
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
18.12.2025

ABRDN DIVERSIFIED INCOME & GROWTH PLC
Geschäftsbericht

TUNGSTEN WEST LIMITED
Geschäftsbericht

BLUEROCK VENTURES CORP
Geschäftsbericht

ATHOL GOLD LTD.
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services