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07.07.2025 11:38

Kritik an Trump-Kürzungen nach tödlicher Flut in Texas

KERRVILLE (dpa-AFX) - Nach der Flutkatastrophe mit rund 80 Toten und 40 Vermissten im US-Bundesstaat Texas drohen dort neue gefährliche Unwetter. Der Wetterdienst warnte vor weiteren Sturzfluten. Es sei schwierig, die genauen Orte dafür zu bestimmen, aber jeder starke Regen sei jetzt potenziell gefährlich. In Medien und sozialen Netzwerken wurde zugleich Kritik an dem Krisenmanagement laut. Die Flutwarnungen seien zu spät gekommen, hieß es.

Am Freitagmorgen war es in einem Urlaubsgebiet im Süden der USA binnen kurzer Zeit zu heftigen Überschwemmungen gekommen. Viele Kinder und Erwachsene hatten an Flussufern gecampt und sind nun tot.

Trump-Kürzungen in der Kritik

Auch die Kürzungen der Regierung von Präsident Donald Trump beim Wetterdienst (NWS) unter seinem damaligen Berater Elon Musk gerieten in den Fokus. Medienberichten zufolge wurden seit Trumps Amtsantritt mehrere Hundert Meteorologen entlassen. Der Präsident verneinte aber am Sonntag die Frage, ob er diese wieder einstellen würde. Die Katastrophe sei unvorhersehbar gewesen. "Dies geschah innerhalb von Sekunden, niemand hat das erwartet", sagte er vor Journalisten. Trump hatte für die betroffene Region den Katastrophenfall erklärt und damit weitere Bundeshilfen freigegeben.

Auf seine Pläne angesprochen, die Katastrophenschutzbehörde (Fema) abzuschaffen oder drastisch zu verkleinern, sagte Trump, darüber könne später gesprochen werden. Nun sei diese mit der Lage in Texas beschäftigt.

Trump: "Jahrhundertkatastrophe"

Die Fema-Behörde sei zudem eine Angelegenheit seines demokratischen Vorgängers Joe Biden gewesen. Allerdings mache er diesen nicht für die Situation verantwortlich: "Das ist eine Jahrhundertkatastrophe, und es ist so schrecklich, das mit anzusehen", ergänzte er. Voraussichtlich am Freitag werde er das Flutgebiet besuchen.

Pläne für bessere Warnsysteme scheiterten

Da die Gefahr von Sturzfluten in dem betroffenen Gebiet bekannt sei, habe es schon vor Jahren Pläne für ein besseres Warnsystem gegeben, hieß es in Medienberichten. So hätten örtliche Behörden darüber diskutiert, Sirenen und Pegelanzeigen zu installieren. Aus Kostengründen sei dies aber verworfen worden, schrieb die "New York Times". Stattdessen seien die Menschen nun über Textnachrichten gewarnt worden, die für einige zu spät gekommen oder übersehen worden seien.

Erst vor wenigen Monaten sei zudem im texanischen Kongress ein Gesetzentwurf zur Verbesserung der Katastrophenhilfe gescheitert, meldete die Zeitung "The Texas Tribune". Der Stadtverwalter von Kerrville, Dalton Rice, sagte, die Behörden würden die Notfallmaßnahmen nun überprüfen.

Besonders Kerr County ist betroffen

Im besonders betroffenen Gebiet Kerr County bestätigten Behörden inzwischen 68 Todesfälle. Nimmt man Todesopfer aus Zentraltexas hinzu, liegt die Zahl bei inzwischen rund 80. Weil das Ausmaß noch nicht klar ist und nach Vermissten gesucht wird, könnte die Zahl noch steigen. Rund 400 Helfer und mehrere Hundestaffeln beteiligen sich an den Sucharbeiten, auch Hubschrauber und Drohnen sind im Einsatz.

Bild der Verwüstung im Sommercamp

Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, besuchte nach eigenen Angaben am Samstag das "Camp Mystic". Er sei schockiert gewesen, schrieb er auf der Plattform X. Die Anlage sei auf eine Weise verwüstet worden, "wie ich es bei keiner Naturkatastrophe erlebt habe". Wasser habe bis zum Dach der Hütten gestanden. "Wir werden nicht aufhören, bis wir alle Mädchen gefunden haben, die in diesen Hütten waren."/rin/jv/DP/men



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