Märkte & Kurse

Übersicht
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Nachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten drei Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Nachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
06.05.2024 15:49

ROUNDUP 4/Militäreinsatz Israels in Rafah: Armee beginnt mit Räumung der Stadt

(weitere Details)

GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Nach monatelangen Ankündigungen hat Israel am Montag mit entscheidenden Vorbereitungen für den Militäreinsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen begonnen. Das Militär rief rund 100 000 Einwohner des östlichen Teils der Stadt an der Grenze zu Ägypten dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager zu begeben. Sie wurden demnach per SMS, Telefon sowie mit Flugblättern und über arabischsprachige Medien informiert. Nach Augenzeugenberichten begaben sich viele Menschen rasch auf die Flucht, während sie ihre Habseligkeiten unter anderem mit Eselskarren transportierten.

Verhandlungen über Feuerpause blieben ergebnislos

Indirekte Verhandlungen Israels mit der islamistischen Hamas in Kairo über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge waren zuvor ohne Ergebnis geblieben. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte nach Angaben seines Büros bei einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin, die Hamas habe bei den Gesprächen alle Vorschläge abgelehnt. Daher sei eine Militäraktion in Rafah jetzt notwendig und ohne Alternative. CIA-Chef William Burns wollte sich aber nach Informationen der "Times of Israel" bei einem Besuch in Israel am Montag noch für einen Deal in letzter Minute einsetzen.

Die Islamisten beharren auf einem Abkommen, in dem sich Israel von vornherein zur Beendigung des Krieges und zum vollständigen Abzug seiner Truppen aus dem Gazastreifen verpflichtet. Israel lehnt aber eine derartige Verpflichtung ab und möchte sich weitere militärische Handlungsmöglichkeiten vorbehalten. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt mehrere Erklärungen abgegeben, in denen er sich kompromisslos zeigte. So sagte er, Israel werde selbst dann Rafah angreifen, wenn ein Geisel-Deal zustande käme.

Deutschland warnt vor Folgen für Zivilbevölkerung in Rafah

Die Bundesregierung bekräftigte am Montag Warnungen vor den Folgen eines großen Militäreinsatzes in Rafah. In dem Gebiet hielten sich mehr als eine Million Menschen auf, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Sie forderte: "Diese Menschen brauchen Schutz. Sie brauchen natürlich humanitäre Unterstützung. Und die Bundesregierung und auch die Außenministerin haben bereits in Vergangenheit wiederholt gesagt, dass eine großangelegte Bodenoffensive auf Rafah eine humanitäre Katastrophe wäre, und zwar eine humanitäre Katastrophe mit Ansage."

Zugleich verurteilte die Sprecherin fortgesetzte Angriffe der Hamas auf Israel aus dem Gazastreifen. Mitglieder des militärischen Hamas-Arms hatten am Sonntag Raketen auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom, der sich nicht weit von Rafah entfernt befindet, gefeuert und dabei vier israelische Soldaten getötet. Kerem Schalom, wichtigster Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen, wurde daraufhin vorerst geschlossen.

Die Sprecherin forderte auch, laufende und schwierige Verhandlungen nicht zu gefährden. "Gleichzeitig erleben wir eine Situation, wo weit über 100 Menschen in Gefangenschaft, in Geiselhaft der Hamas sind, die befreit werden müssen", sagte sie. Alle Seiten müssten nun "maximale Anstrengungen" unternehmen.

Israel will letzte Bataillone der Hamas zerschlagen

Israel will mit dem Militäreinsatz in Rafah die verbliebenen Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas zerschlagen, die sie seit Oktober in dem Küstenstreifen bekämpft. Es werden die Hamas-Führung und auch Geiseln in der Stadt an der Grenze zu Ägypten vermutet. Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten.

Ein israelischer Militärsprecher erklärte, es handele sich um einen "begrenzten Einsatz". Die Menschen sollten sich in eine "erweiterte humanitäre Zone" im Bereich Al-Mawasi begeben. Dort gebe es Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente. Die Armee ermögliche dort auch die Einrichtung von Feldkrankenhäusern. Der Sprecher betonte, die Versorgung der Bevölkerung mit humanitären Hilfsgütern werde während des Räumungseinsatzes ungehindert weitergehen. Man könnte diese über verschiedene Routen in den Küstenstreifen bringen, etwa über den Hafen in Aschdod.

Der Militärsprecher sagte, Israel habe mit dem Hamas-Raketenangriff am Vortag eine "gewaltsame Erinnerung an die Präsenz und die operationalen Fähigkeiten der Hamas in Rafah erhalten". Das Militär bombardierte nach eigenen Angaben im Anschluss den Ort in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zu Ägypten, von dem der Angriff ausgegangen war.

Berichte über heftige Angriffe in Rafah

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte am Montag mit, bei verschiedenen israelischen Angriffen in Rafah seit Sonntagabend seien mindestens 28 Palästinenser getötet worden. Auch am Montag gab es Berichte über heftige Angriffe im Osten der Stadt Rafah.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde wurden seit Beginn des Kriegs vor sieben Monaten 34 735 Palästinenser getötet und mehr als 78 000 weitere verletzt. Die Angaben, die nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Hamas warnte, Israel schädige mit den Vorbereitungen auf den Militäreinsatz allen Bemühungen, eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu erzielen. Mahmud Merdawi, ein ranghohes Hamas-Mitglied, sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur, der Schritt werde sich negativ auf die indirekten Verhandlungen auswirken und "katastrophale Auswirkungen" auf die örtliche Bevölkerung haben.

Ägypten befürchtet Ansturm von Palästinensern über die Grenze

Ranghohe israelische Geheimdienst- und Militärbeamte waren im vergangenen Monat in Kairo unter anderem mit dem ägyptischen Geheimdienstchef zusammengetroffen, um Israels geplanten Einsatz seiner Armee in Rafah zu besprechen. Ägypten befürchtet unter anderem, es könnte bei dem Einsatz zu einem Ansturm von Palästinensern über die Grenze kommen. In Rafah liegt der Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten, es ist auch ein wichtiges Tor für humanitäre Hilfslieferungen in den abgeriegelten Küstenstreifen. Am Montag blieb der Übergang jedoch vorerst geöffnet, wie die palästinensische Grenzbehörde und ägyptische Sicherheitskreise mitteilten.

Der jordanische Außenminister, Aiman al-Safadi, warnte am Montag bei X, vormals Twitter: "Ein weiteres Massaker an den Palästinensern steht bevor." Alle müssten jetzt handeln, um ein solches Szenario zu verhindern. Es sei ein "unauslöschlicher Schandfleck" für die internationale Gemeinschaft, sollte es zu einem Militäreinsatz in Rafah kommen.

Auch Frankreich gegen Rafah-Offensive

Das französische Außenministerium betone ebenfalls seinen "entschiedenen Widerstand" gegen eine Bodenoffensive in Rafah. "Frankreich erinnert im Übrigen daran, dass die Zwangsumsiedlung einer Zivilbevölkerung ein Kriegsverbrechen im Sinne des Völkerrechts darstellt", teilte das Ministerium mit. Die Geiseln der Hamas müssten sofort freigelassen werden und ein dauerhafter Waffenstillstand müsse den Schutz ermöglichen, den die Zivilbevölkerung brauche, hieß es.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell rief Israel dazu auf, auf eine Bodenoffensive in Rafah zu verzichten. Der Evakuierungsaufruf würde das Schlimmste ahnen lassen, "mehr Krieg und Hungersnot", schrieb Borrell am Montag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Die EU sei gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft aufgefordert zu handeln, um ein solches Szenario zu verhindern./le/DP/nas



Weitere Nachrichten
 
Weitere Nachrichten der letzten drei Tage 
Seiten:   43 44 45 46 47   Berechnete Anzahl Nachrichten: 939     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
27.05.2024 06:05 TAGESVORSCHAU: Termine am 27. Mai 2024
27.05.2024 06:05 WOCHENVORSCHAU: Termine bis 7. Juni 2024
27.05.2024 05:58 Warum Nagelsmann nicht auf Sané verzichten will
27.05.2024 05:50 Nach langer Pause: Wieder Gipfel zwischen Südkorea, China u...
27.05.2024 05:50 WHO-Jahrestreffen nach vorläufigem Scheitern von Pandemie-A...
27.05.2024 05:50 WOCHENAUSBLICK: Hängepartie um künftige Zinspolitik bleibt...
27.05.2024 05:50 Außenminister wollen neue Russland-Sanktionen beschließen
27.05.2024 05:50 Frankreichs Präsident setzt Staatsbesuch in Sachsen fort
27.05.2024 05:50 EU-Ernährungsminister sprechen über Ausweitung von Herkunf...
27.05.2024 05:35 Pressestimme: 'Südwest-Presse' zum Sylt-Video
27.05.2024 05:35 Pressestimme: 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' zu Weltjustiz
27.05.2024 05:35 Pressestimme: 'Volksstimme' zu Mindestlohn-Diskussion
27.05.2024 05:35 Pressestimme: 'Lausitzer Rundschau' zu Ukraine/Einsatz westl...
27.05.2024 05:35 Pressestimme: 'Märkische Oderzeitung' zu Gewalt gegen Polit...
27.05.2024 05:35 Pressestimme: 'Rhein-Neckar-Zeitung' zu Staatsbesuch Macron
27.05.2024 04:50 dpa-AFX KUNDEN-INFO: Impressum
27.05.2024 04:50 dpa-AFX KUNDEN-INFO: Finanzanalysen in den dpa-AFX Diensten
27.05.2024 04:38 Jeder Vierte klagt über Altersdiskriminierung im Job
27.05.2024 01:28 Altmaier gewinnt Marathon-Match in Paris - Marterer weiter
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.




 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
29.05.2024

MM2 ASIA LTD
Geschäftsbericht

CYAN AG
Geschäftsbericht

CLEARVISE AG
Geschäftsbericht

ABRDN JAPAN INVESTMENT TRUST
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services