Märkte & Kurse

UNITED INTERNET AG
Suchanfrage Börsenlexikon
ISIN: DE0005089031 WKN: 508903 Typ: Aktie DIVe: 2,09% KGVe: 11,99
 
23,240 EUR
0,00
0,00%
Echtzeitkurs: 15.05.24, 22:26:23
Aktuell gehandelt: 12.218 Stk.
Intraday-Spanne
23,020
23,760
Handelsplatz wählen:
Perf. 1 Jahr +60,83%
Perf. 5 Jahre -26,83%
52-Wochen-Spanne
12,370
25,460
TARGOBANK Depot:
 
kaufen   verkaufen
Sparplan eröffnen:   Sparplan eröffnen:
Investment Tools:
Analysieren Sie Ihr Wertpapier im Detail mit unseren Tools.
RisikohinweiseProduktinformation
  Übersicht     Kennzahlen     Portrait     Analyse     Chart     Nachrichten     Hebelprodukte     Zertifikate     Fonds  
Ausgewählte Nachricht zu dieser Aktie
09.11.2023-

ROUNDUP: Benachteiligung vom Mobilfunker 1&1? Kartellamt warnt vor den Folgen

BONN/MONTABAUR (dpa-AFX) - Bei seinem schwierigen Markteintritt als vierter deutscher Handynetz-Betreiber bekommt der Telekommunikationsanbieter 1&1 Schützenhilfe vom Bundeskartellamt. Im September hatte die Bundesnetzagentur vorgeschlagen, auf die übliche Frequenzauktion zu verzichten - das wäre ein Rückschlag für 1&1, das für sein eigenes, im Aufbau befindliches Netz zusätzliche Frequenzen braucht. Statt Versteigerung würden jetzige Nutzungsrechte verlängert - und die United-Internet-Tochter 1&1 bliebe dabei außen vor. In einem Positionspapier des Kartellamts wird nun Kritik an dem Vorhaben der Bundesnetzagentur deutlich und vor negativen Folgen für die Verbraucher gewarnt.

Nach dem Vorschlag der Bundesnetzagentur konnten Marktteilnehmer und andere Institutionen ihre Sicht einbringen. Danach berät die Regulierungsbehörde und gibt ihre Entscheidung 2024 bekannt. Das Bundeskartellamt hat hierbei zwar nur eine Nebenrolle - es gibt die jetzt bekanntgewordene Stellungnahme ab, mehr nicht. Aber die Meinung von Deutschlands obersten Wettbewerbshütern hat durchaus Gewicht. Die Einwände des Kartellamts seien ernst zu nehmen, sagt etwa der FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben.

Im Jahr 2019 ersteigerte 1&1 erstmals Frequenzrechte für ein eigenes Netz. Das Vorhaben ist eine teure Sache, das lässt sich die Firma aus Montabaur bis Ende 2030 rund 5 Milliarden Euro kosten. Bisher nutzt 1&1 bei seinem Mobilfunkgeschäft andere Netze und zahlt Miete. Mit seinen eigenen Antennen wäre 1&1 künftig auf Augenhöhe mit den drei etablierten Netzbetreibern Deutsche Telekom , Vodafone und Telefónica Deutschland (O2). Die sind wenig begeistert über den aufstrebenden Konkurrenten, dessen Ausbau nur sehr schleppend anlief. Bald soll das Handynetz aber aktiviert werden.

In seinem Positionspapier betont das Kartellamt die Vorteile des Markteintritts von 1&1. Funktionierender Infrastrukturwettbewerb sei gut für den Netzausbau und ermögliche "günstige Preise für leistungsfähige Mobilfunkprodukte", schreiben die Autoren. Analysen von Marktforschern wiesen darauf hin, dass das Preisniveau und Leistungsangebot in Märkten mit vier Mobilfunknetzbetreibern in der Regel attraktiver sei als in Märkten mit nur drei Mobilfunknetzen. Sollte der Neueinsteiger ausgebremst werden, "können hieraus für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für die Wirtschaft vielfältige Nachteile wie z.B. höhere Preise, eine schlechtere Netzqualität und ein schlechterer Netzausbau resultieren".

Ende 2025 laufen verschiedene Nutzungsrechte aus, besonders die 800-Megahertz-Frequenzen mit großer Reichweite sind wichtig. Nach Darstellung der etablierten Netzbetreiber ist aber zu wenig Spektrum da, als dass man es gut durch vier teilen könnte - sie warnen vor einer Verschlechterung der Netzqualität.

Dieses Argument sei "dramatisch" dargestellt und möglicherweise "rein strategisch motiviert", schreibt das Kartellamt und weist darauf hin, dass die drei Netzbetreiber Nutzungsrechte in den angrenzenden Bereichen mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften haben und dass ein Tausch von Frequenzblöcken das Problem lösen könnte. Es sei "zwingend zu erwägen", die Netze umzustrukturieren.

Tatsächlich hatte die Bundesnetzagentur 2022 so einen Tausch erwogen, dann aber nicht weiterverfolgt. Branchenkreisen zufolge lag das daran, dass man auf die Bereitschaft der Platzhirsche angewiesen gewesen wäre, so ein Modell umzusetzen. Die aber seien zum Tausch nicht bereit gewesen, auch weil das einer Unterstützung ihres lästigen Konkurrenten 1&1 gleichgekommen wäre.

Dass nun stattdessen Nutzungsrechte verlängert werden sollen und der Neueinsteiger 1&1 in die Röhre guckt, sorgt beim Kartellamt für Stirnrunzeln. Das wäre eine Form der Subventionierung der Etablierten, monieren die Wettbewerbshüter. Die Verlängerung hätte "gravierende wettbewerbliche Nachteile und benachteiligt den [...] Marktneuling gegenüber den etablierten Mobilfunknetzbetreibern entscheidend". Bereits getätigte Investitionen würden entwertet.

Verbraucherschützer sehen das Vorhaben der Netzagentur ebenfalls kritisch. "Eine Aussetzung der Frequenzauktion würde den Markteintritt eines neuen Netzbetreibers stark behindern", sagt Felix Flosbach von der Verbraucherzentrale NRW. "Dadurch würde auf absehbare Zeit kein neuer Netzbetreiber mit ausreichender Abdeckung auf den Markt kommen und den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Alternative zu den bestehenden Angeboten bieten können."

In der Politik wird die Wortmeldung des Kartellamts unterschiedlich aufgenommen. Die Netzagentur sollte die Einwände "sehr genau prüfen", sagt der Liberale Houben. "Am Ende sollte die Regelung kommen, von der Verbraucherinnen und Verbraucher mittel- und langfristig am stärksten profitieren." Bestehende Marktverhältnisse dürften nicht zementiert werden.

Johannes Schätzl von der SPD äußert sich hingegen zurückhaltend. Zwar teile er grundsätzlich die Zielsetzung des Bundeskartellamts, dass ein starker Wettbewerb den Markt aus Kundensicht verbessere. Der Frequenztausch sei aber mangels Zustimmung bestehender Netzbetreiber nicht möglich gewesen, daher könne das Netz aktuell gar nicht umstrukturiert werden. In Abwägung der restlichen Möglichkeiten sei der von der Netzagentur vorgeschlagene Weg "das beste Mittel, um das Netz aus Kundensicht zu verbessern", sagt der sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete./wdw/DP/zb

Name Kurs Währung Datum Zeit HP*
DEUTSCHE TELEKOM AG 22,090 EUR 15.05.24 21:58 Lang & S...
UNITED INTERNET AG 23,160 EUR 15.05.24 21:58 Lang & S...
VODAFONE GROUP PLC 0,880 EUR 15.05.24 21:55 Lang & S...
1&1 AG 17,400 EUR 15.05.24 21:16 Lang & S...
 
Weitere Nachrichten zu dieser Aktie
Seiten:   1 2 3 4 5    Anzahl: 178 Treffer     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
19.12.2023 18:05 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Käufer sind nac...
19.12.2023 15:23 Internetdienstanbieter Ionos will in den nächsten...
18.12.2023 07:20 ROUNDUP/Bloß keine Mobilfunkauktion: O2-Chef poch...
18.12.2023 05:51 Bloß keine Mobilfunkauktion: O2-Chef pocht auf Fr...
13.12.2023 13:09 KORREKTUR: Monopolkommission plädiert für Verzic...
13.12.2023 12:24 Monopolkommission plädiert für Verzicht auf Mobi...
12.12.2023 05:20 Kritik an Förderung - Privatwirtschaft will wenig...
08.12.2023 17:38 ROUNDUP 3/Start im Mini-Format: 1&1 gibt sein Hand...
08.12.2023 11:33 ROUNDUP 2/Start im Mini-Format: 1&1 gibt sein Hand...
08.12.2023 06:35 ROUNDUP: Start im Mini-Format: 1&1 gibt sein Handy...
22.11.2023 07:35 Vor Handynetz-Start: Mobilfunker 1&1 schließt...
20.11.2023 06:35 ROUNDUP: Behörde eröffnet erstmals Bußgeldverfa...
20.11.2023 05:31 Kreise: Bundesnetzagentur eröffnet Bußgeldverfah...
14.11.2023 06:35 ROUNDUP: Preiserhöhungen im Festnetz: Sammelklage...
12.11.2023 14:39 Tele Columbus: Gespräche über Finanzspritze von ...
10.11.2023 18:00 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Fed-Chef Powell ...
10.11.2023 15:20 dpa-AFX-Überblick: UNTERNEHMEN vom 10.11.2023 - 1...
10.11.2023 15:05 Aktien Frankfurt: US-Notenbankchef lässt Wochenpl...
10.11.2023 14:49 Netzagentur: Bedeutung von Online-Kommunikation s...
10.11.2023 12:06 Aktien Frankfurt: US-Notenbankchef lässt Wochenpl...

Börsenkalender 1M

17.05.24
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

Übersicht

 
Tagesroutine
Die Tagesroutine umfasst alle täglich wiederkehrenden Nachrichten, die vor, während und nach dem Börsentag veröffentlicht werden.
 

 
* Information zu Abkürzungen: HP = Handelsplatz
FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services