Märkte & Kurse

VONOVIA SE
Suchanfrage Börsenlexikon
ISIN: DE000A1ML7J1 WKN: A1ML7J Typ: Aktie DIVe: 3,89% KGVe: -
 
27,390 EUR
-0,05
-0,18%
Echtzeitkurs: heute, 10:21:37
Aktuell gehandelt: 34.750 Stk.
Intraday-Spanne
27,360
27,650
Handelsplatz wählen:
Perf. 1 Jahr +45,69%
Perf. 5 Jahre -35,09%
52-Wochen-Spanne
16,205
29,290
TARGOBANK Depot:
 
kaufen   verkaufen
Sparplan eröffnen:   Auszahlplan eröffnen:
Investment Tools:
Analysieren Sie Ihr Wertpapier im Detail mit unseren Tools.
RisikohinweiseProduktinformation
  Übersicht     Kennzahlen     Portrait     Analyse     Chart     Nachrichten     Hebelprodukte     Zertifikate     Fonds  
Ausgewählte Nachricht zu dieser Aktie
06.08.2023-

ROUNDUP/Wohnungsbau: Dauerkrise in Sichtweite

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Dem Wohnungsbau in Deutschland droht nach Einschätzung von Ökonomen, Fachleuten und Baubranche ohne grundlegende Verbesserung der Rahmenbedingungen eine jahrelange Misere. Grund ist, dass der rasante Anstieg der Baukosten auch den frei finanzierten Wohnungsbau für viele Bauträger unrentabel macht. Um die Kosten hereinzuholen, müsste die Quadratmetermiete für eine neue Wohnung derzeit bei etwa 18 Euro liegen, schätzt die Kieler Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen.

Nach Berechnung der Arge lag der bundesweite Medianwert für den Bau eines Quadratmeters Wohnfläche - inklusive Grundstückskosten - im ersten Quartal bei 5148 Euro, aktuell geschätzt bei circa 5 200 Euro, wie der für die Arge tätige Architekt Timo Gniechwitz sagt. Die Arbeitsgemeinschaft ist eine der führenden Bauforschungs-Institutionen Deutschlands (Arge).

Auch abseits von München oder Frankfurt hat die Rentabilitätsschwelle eine vor wenigen Jahren kaum vorstellbare Höhe erreicht. Drei Beispiele aus Bayern: In Nürnberg sind es nach Berechnungen örtlicher Wohnungsgesellschaften zwischen 16,50 und 18,00 Euro Quadratmetermiete, in Forchheim in Oberfranken 18,30 Euro, und in Kempten im Allgäu 18,50 Euro.

"Das Bauen ist einfach zu teuer", kommentiert Ludwig Dorffmeister, der Bau- und Immobilienfachmann des Münchner Ifo-Instituts. "Im Mai lagen die Baupreise für konventionellen Wohnungsneubau um 36 Prozent höher als im Frühsommer 2020."

Wohnungsunternehmen stellten vielfach Vorhaben zurück, "weil die dafür eigentlich notwendige Miete die späteren Bewohner finanziell überfordern würde", sagt Dorffmeister.

Gleichzeitig habe der Bund seine Neubauförderung seit 2022 stark eingeschränkt. "Trotz der erwarteten Anpassungsbemühungen aller Beteiligten rechne ich mit keiner Trendwende, sondern mit weiteren herben Markteinbußen."

Fundament der deutschen Wohnungspolitik ist eine Zweiteilung: Sozialwohnungen werden staatlich bezuschusst, weil der Bau günstiger Wohnungen noch nie profitabel war. Der frei finanzierte Wohnungsbau hingegen soll sich marktwirtschaftlich selbst tragen, wenn auch das Prinzip durch eine Vielzahl von Förderprogrammen verwässert ist.

Doch mittlerweile rechnen sich auch viele frei finanzierte Wohnungsbauprojekte nicht mehr. Der Bundesverband der Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) erwartet für 2024 lediglich 214 000 neue Wohnungen, Ziel der Bundesregierung sind 400 000.

Die Arge Kiel forderte im Frühjahr einen Masterplan. "Ohne einen solchen Masterplan wird der Wohnungsbau den "Kipppunkt" bei nächster Gelegenheit überschreiten", heißt es in dem Papier. "Die angemessene Deckung des Wohnraumbedarfs in Deutschland, insbesondere im Segment des bezahlbaren Wohnungsbaus, wird dann langfristig nicht mehr möglich sein."

Ein Hoffnungsschimmer: "Die Unternehmen tun wirklich alles, um ihr Personal zu halten", sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB). "Wir nehmen aber wahr, dass die Kurzarbeit bei den Wohnungsbauunternehmen zunimmt." Der Negativtrend bei Baugenehmigungen und Auftragseingängen sei ein "düsteres Omen".

"Ohne auskömmliche Förderbudgets und bessere Baubedingungen wie eine höhere Zinsstütze, einen geringeren Mehrwertsteuersatz oder eine niedrige Grunderwerbssteuer werden wir einen gravierenden Einbruch im Wohnungsbausektor sehen", prophezeit Pakleppa. "Mit unabsehbaren Folgen für die Beschäftigten in der Branche, die uns morgen fehlen würden für die anstehenden Bauaufgaben."

Nach Berechnungen der Kieler Arge haben sich die Rohbaukosten in Deutschland seit dem Jahr 2000 verdoppelt, weit überdurchschnittlich gestiegen sind vor allem die Baulandpreise. Mehr als vervierfacht haben sich aber auch die staatlich verordneten Kosten, also die Einhaltung der Normen für den technischen Ausbau mit Heizung, Wärmedämmung etc.

"Für die Mieter wird es immer enger", meint Hans Maier, Direktor des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW) in München. Der starke Rückgang beim Bau von Eigentumswohnungen trage zu steigenden Mieten bei. "Haushalte, die sich bis vor zwei Jahren noch eine Wohnung gekauft hätten, suchen inzwischen ebenfalls nach Mietwohnungen."

Politiker warnen seit Jahren, dass fehlende Wohnungen und steigende Mieten Populisten und Extremisten Zündstoff liefern. Der Etat von Bundesbauministerin Klara Geywitz soll 2024 auf knapp sieben Milliarden Euro steigen, außerdem hat die SPD-Politikerin bessere Abschreibungsmöglichkeiten für den Wohnungsbau vorgeschlagen.

Doch dass das genügen könnte, glaubt kaum jemand. "Für den Wohnungsbau besteht aus unserer Sicht ein jährlicher Subventionsbedarf von 23 Milliarden Euro", sagt ZDB-Hauptgeschäftsführer Pakleppa. "Das gilt für die Schaffung im Bereich sozialer und bezahlbarer Wohnraum bis zu einer Kaltmiete von 12,50 Euro pro Quadratmeter." Der Deutsche Mieterbund forderte 2022 12,5 Milliarden Euro allein für den sozialen Wohnungsbau.

In jeder Wahlperiode erneut tagen weitgehend folgenlose Wohnungsbaubündnisse und -gipfel. Die Arge Kiel will dennoch die Hoffnung nicht aufgeben: "Zuallererst sollte es grundsätzlich immer das Bestreben aller Beteiligten sein, die Investitions- und Baukosten zu minimieren, um hierdurch vorzugsweise bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können", sagt Gniechwitz./cho/DP/stw

Name Kurs Währung Datum Zeit HP*
DEUTSCHE WOHNEN AG 17,960 EUR 03.05.24 10:06 Lang & S...
HOCHTIEF AG 99,450 EUR 03.05.24 10:07 Lang & S...
LEG IMMOBILIEN SE 81,600 EUR 03.05.24 10:07 Lang & S...
PATRIZIA SE 8,420 EUR 03.05.24 09:58 Lang & S...
VONOVIA SE 27,440 EUR 03.05.24 10:07 Lang & S...
 
Weitere Nachrichten zu dieser Aktie
Seiten:   1 2 3 4 5    Anzahl: 396 Treffer     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
11.03.2024 11:58 AKTIE IM FOKUS: Dividendenüberraschung treibt LEG...
11.03.2024 10:13 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Anleger mache...
11.03.2024 05:50 WOCHENAUSBLICK: Dax nimmt Kurs auf 18 000 Punkte -...
10.03.2024 11:35 ROUNDUP: Umbau von Büros kann 11 000 Wohnungen in...
10.03.2024 11:14 Büroumbau ermöglicht gut 11 000 Wohnungen in Met...
08.03.2024 18:14 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax hält sich n...
08.03.2024 15:45 WOCHENAUSBLICK: Dax nimmt Kurs auf 18 000 Punkte -...
08.03.2024 15:19 Aktien Frankfurt: Dax bleibt nach US-Arbeitsmarktb...
07.03.2024 18:12 ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Inflationsprogno...
07.03.2024 14:53 Aktien Frankfurt: Dax nach EZB-Aussagen wieder unt...
01.03.2024 12:12 AKTIEN IM FOKUS: Immobilienwerte erhalten wieder A...
28.02.2024 13:32 AKTIEN IM FOKUS: Immobiliensektor schwach - Kapita...
22.02.2024 06:54 Streit um Millionen-Bußgeld gegen Vonovia-Tochter...
14.02.2024 06:05 WDH: SPD macht bei Mieterschutz Druck auf Justizmi...
14.02.2024 05:57 SPD macht bei Mieterschutz Druck auf Justizministe...
12.02.2024 05:24 Minderungsrecht: Verbraucherschützer werfen Behö...
08.02.2024 14:58 IfW: Stärkster Preisverfall bei Immobilien seit 6...
06.02.2024 14:28 EQS-News: Mehr als 2.400 Wohneinheiten gebaut: Von...
01.02.2024 09:54 AKTIEN IM FOKUS: Immobiliensektor schwach - Zinsse...
31.01.2024 18:19 ROUNDUP 2/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gibt vor U...

Börsenkalender 1M

08.05.24
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

Übersicht

 
Tagesroutine
Die Tagesroutine umfasst alle täglich wiederkehrenden Nachrichten, die vor, während und nach dem Börsentag veröffentlicht werden.
 

 
* Information zu Abkürzungen: HP = Handelsplatz
FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services