TARGOBANK Online Kredit Bank

Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Konjunkturnachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten vierzehn Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Konjunkturnachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
02.02.2025 14:18

ROUNDUP 2: Trump verhängt neue Zölle gegen Mexiko, Kanada und China

(Aktualisierung: mit Reaktion Mexiko)

WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump macht seine Drohung wahr und verhängt weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China. Trump unterzeichnete entsprechende Anordnungen. Demnach werden Zölle in Höhe von 10 Prozent auf alle Einfuhren aus China erhoben und 25 Prozent auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada. Für Energie-Einfuhren aus Kanada wiederum soll ein Satz von 10 Prozent gelten.

Mexiko reagierte sofort und kündigte Gegenmaßnahmen an. Sie habe Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard angewiesen, einen Plan umzusetzen, der Gegenzölle in Betracht ziehe, schrieb Präsidentin Claudia Sheinbaum auf der Plattform X.

Zölle können noch erhöht werden

In Trumps Dekreten gibt es auch einen Passus, wonach die Zölle noch erhöht oder ausgeweitet werden könnten, falls die Länder mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren sollten - etwa mit Gegenzöllen auf Waren aus den USA. Zölle sind eine Art Zuschlag auf importierte Waren. Sie werden an der Grenze fällig. Trumps Entscheidung hat gravierende Folgen.

Folgen für Mexiko

Mexiko ist der wichtigste Handelspartner der USA. Kein anderes Land exportiert mehr in die Vereinigten Staaten. Trumps Zollpolitik dürfte Ökonomen zufolge beiden Volkswirtschaften durch höhere Inflation und den Verlust von Arbeitsplätzen schaden. Mehr als 80 Prozent der gesamten Ausfuhren Mexikos gehen in die USA. Tausende Unternehmen und Millionen Jobs hängen davon ab.

Trump kritisiert nicht nur Ungleichgewichte im Handel. Strafzölle nutzt er auch, um ein härteres Vorgehen Mexikos gegen die Migration und die Drogenkartelle zu erreichen. Zudem behauptet er, chinesische Unternehmen umgingen Zölle, indem sie in Mexiko investierten und von dort aus in die USA exportierten.

Sheinbaum reagierte empört auf die Behauptung des Weißen Hauses, ihre Regierung habe sich mit den Drogenkartellen verbündet. Gleichzeitig schlug sie aber Trump eine Arbeitsgruppe zur Zusammenarbeit im Kampf gegen den Drogenhandel vor. "Mexiko will keine Konfrontation. Wir gehen von einer Zusammenarbeit zwischen Nachbarländern aus", sagte die linksgerichtete Präsidentin.

Folgen der Mexiko-Zölle für europäische Unternehmen

Zölle gegen Mexiko dürften auch Unternehmen aus Deutschland hart treffen, vor allem die Autoindustrie. Fast alle Hersteller und auch viele Zulieferer nutzen Mexiko als billigen Produktionsstandort - und bedienen von dort aus den US-Markt. VW , Audi und BMW haben in dem Land eigene Fabriken, Mercedes-Benz produziert in einem Gemeinschaftswerk mit Nissan . Und allein bei Audi gehen 98 Prozent der Autos in den Export, davon 40 Prozent in die USA.

Neue Zollschranken der USA werden hier zum ernsten Problem, sagt Branchenexperte Stefan Hecht von der Unternehmensberatung Advyce & Company. Denn mit einem zusätzlichen Aufschlag rechnet es sich kaum noch, Autos aus Mexiko in die USA zu schicken. Als Reaktion erwartet er, dass die Hersteller zumindest einen Teil der Fertigung von Mexiko in die USA verlagern, wo VW, BMW und Mercedes ebenfalls Werke haben.

Folgen für Kanada

Die USA sind für Kanada der wichtigste und größte Handelspartner - knapp eine Billion Dollar an Waren und Dienstleistungen werden zwischen den beiden nordamerikanischen Nachbarländern umgeschlagen. Neben einer engen Zusammenarbeit in der Autoindustrie verkaufen kanadische Firmen eine Reihe von landwirtschaftlichen Produkten sowie vor allem Öl, Gas und Mineralien in die Vereinigten Staaten.

Trump begründet die Strafmaßnahmen auch bei Kanada damit, dass Einwanderer von Kanada aus Kriminalität und Drogen mit über die Grenze in die USA brächten und die kanadische Regierung nicht genug dagegen tue.

Zölle Washingtons auf alle Importe aus Kanada dürften die Produkte auf dem US-Markt teurer und damit weniger attraktiv machen, sodass sie letztendlich den Produzenten in Kanada empfindlich schaden dürften. Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau hatte vorab mit Gegenmaßnahmen gedroht.

Folgen der Kanada-Zölle für europäische Unternehmen

Auch die Zölle gegen Kanada könnten in Europa Probleme verursachen - zumindest für Volkswagen . Denn die Wolfsburger planen in Ontario nahe der US-Grenze eine Batteriezellfabrik, die die E-Auto-Werke des Konzerns in den USA beliefern soll. Trudeaus Regierung Trudeau hatte das Milliardenprojekt mit hohen Subventionen angelockt.

Zölle seien hier nun "Gift", warnt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach und spricht von einem "Super-GAU für diese Investition". Noch ist das aber Zukunftsmusik: Die Produktion in St. Thomas bei Toronto soll erst 2027 anlaufen.

Folgen für China

Trump kritisiert unter anderem, aus China fließe in großem Stil Fentanyl in die USA. Bis das aufhöre, werde es die Zölle geben, argumentiert er. Für die ohnehin angeschlagene chinesische Wirtschaft dürften die neuen US-Zölle eine weitere Belastung werden. Zwar versucht Peking seit Jahren, seinen Handel breiter aufzustellen, doch die USA bleiben der wichtigste Exportmarkt und damit eine wichtige Stütze für viele Unternehmen. In den USA wiederum würden Zölle auf chinesische Waren wahrscheinlich zu höheren Preisen führen.

China ist jedoch nicht wehrlos. Peking könnte erwägen, mit eigenen Zöllen zu reagieren, vor allem auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA. Auch könnte China gezielte Vergeltungsmaßnahmen umsetzen, etwa eine Beschränkung der Ausfuhr von seltenen Erden oder verstärkte Untersuchungen gegen US-Unternehmen, ob diese mit unfairen Mitteln auf chinesischen Märkten unterwegs sind. Insgesamt dürften sich die ohnehin angespannten Beziehungen der beiden Supermächte weiter verschlechtern.

Folgen der China-Zölle für europäische Unternehmen

Autobauer aus Europa werden die Zölle gegen China wohl ebenfalls zu spüren bekommen - wenn auch nur indirekt. Zwar betreiben fast alle Hersteller und Zulieferer große Werke in China. Doch produziert wird fast ausschließlich für den chinesischen Markt, nennenswerte Ausfuhren in die USA gibt es nicht.

Branchenexperte Stefan Hecht von der Unternehmensberatung Advyce & Company rechnet dennoch mit Auswirkungen, die bis nach Deutschland reichen werden. Angesichts der neuen Hürden auf dem US-Markt dürften chinesische Hersteller wie BYD noch stärker als bisher nach Europa drängen, glaubt er. "Europa rückt dann als Absatzmarkt verstärkt in den Vordergrund."

Folge könnten zunehmender Wettbewerb und Preiskämpfe auf dem deutschen Automarkt sein. "Das werden die hiesigen Hersteller deutlich zu spüren bekommen", sagt Hecht. Schließlich haben Hersteller wie VW schon jetzt mit hohen Überkapazitäten in Deutschland zu kämpfen. Abzuwarten bleibe, wie die EU-Kommission, die bereits Strafzölle gegen Elektroautos aus China verhängt hat, auf die neuen Strafmaßnahmen Trumps reagieren wird.

Ist als Nächstes die EU an der Reihe?

Die Europäische Union muss selbst mit Zöllen von Trump rechnen. "Absolut", sagte der Präsident zuletzt auf die Frage, ob er auch Zölle auf Produkte aus der EU erheben werde. "Die EU hat uns so schlecht behandelt", sagte er zur Begründung. Die USA hätten ein "gewaltiges Defizit" im Handel mit der Europäischen Union. "Also werden wir etwas sehr Beträchtliches mit der Europäischen Union unternehmen", kündigte er an - ohne Details zu nennen.

Es ist Trump seit langem ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU. Einen heftigen Handelsstreit hatte es zwischen den USA und der EU schon in Trumps erster Amtszeit gegeben. Trump hatte in seinen Regierungsjahren von 2017 bis 2021 insgesamt im großen Stil auf Zölle gesetzt, um Handelskonflikte mit anderen Ländern auszutragen./jac/DP/he



Weitere Konjunkturnachrichten
Name Kurs Währung Datum Zeit Handelsplatz
BAYERISCHE MOTOREN W... 82,960 EUR 14.02.25 16:43 Xetra
MERCEDES-BENZ GROUP ... 61,320 EUR 14.02.25 16:38 Xetra
NISSAN MOTOR CORP LT... 2,828 USD 14.02.25 17:17 FINRA ot...
VOLKSWAGEN AG VZ 100,200 EUR 14.02.25 16:36 Xetra
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:   27 28 29 30 31   Berechnete Anzahl Nachrichten: 620     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
02.02.2025 14:18 ROUNDUP 2: Trump verhängt neue Zölle gegen Mexiko, Kanada ...
02.02.2025 14:13 Kampf um Rohstoffe: G7 rufen zu Ende der Gewalt im Ostkongo ...
02.02.2025 14:12 Einweggeschirr könnte in etlichen Städten teurer werden
02.02.2025 14:11 Trudeau kündigt Zölle auf US-Waren an
02.02.2025 14:10 WAHL 2025: Steuersenkung könnte Stromkosten um 7 Prozent ve...
02.02.2025 14:09 Außenhandelsverband: US-Zölle werden teuer für Amerikaner
02.02.2025 14:09 ROUNDUP: Union stellt Generalsanierung des Schienennetzes in...
02.02.2025 09:35 STICHWORT/Trumps scharfes Schwert: Was Strafzölle eigentlic...
02.02.2025 09:35 ROUNDUP: Kanada, Mexiko und China kontern US-Strafzölle
02.02.2025 09:35 ROUNDUP: Tote nach Moskaus Angriffen in der Ukraine und in R...
02.02.2025 09:29 Arbeitgeberpräsident rät zu Gelassenheit im Umgang mit Trump
02.02.2025 09:28 Studie zu Deutschlands Krisen: zu sehr auf Erfolg ausgeruht
02.02.2025 09:26 Netanjahu will mit Trump über 'Sieg über die Hamas' sprechen
02.02.2025 09:25 Netanjahu reist in die USA - Hält die Waffenruhe in Gaza?
02.02.2025 09:24 Trump-Regierung nimmt Entwicklungsbehörde USAID ins Visier
02.02.2025 09:24 WAHL 2025: Merz gibt 'Garantie' für Wende in Asylpolitik un...
02.02.2025 09:23 Nato-Chef Rutte: Deutschland muss mehr für Verteidigung aus...
02.02.2025 09:15 China kündigt nach US-Strafzöllen Gegenmaßnahmen an
02.02.2025 09:14 US-Zölle: Mexiko kündigt Gegenmaßnahmen an
02.02.2025 09:14 Trump verhängt neue Zölle gegen Mexiko, Kanada und China
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
15.02.2025

TEQNION AB
Geschäftsbericht

SODER SPORTFISKE AB
Geschäftsbericht

STERLITE PROJECTS LTD
Geschäftsbericht

MULTIPLUS HOLDINGS LTD
Geschäftsbericht

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services

Wechselprämie 5.000€ Prämie für Ihren Depot-Übertrag

Zur Aktion

Top-Tagesgeldzinsen Attraktive Tagesgeldzinsen für Depot-Neukunden

Zur Aktion

Klassik-Depot Damit Ihr Handel mit Wertpapieren auf einer soliden Basis startet

Zum Klassik-Depot