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30.12.2025 06:13

Ifo-Firmenumfrage: Große Mehrheit findet Steuern zu hoch

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Eine große Mehrheit der deutschen Unternehmen empfindet die Steuer- und Abgabenlast in der Bundesrepublik als zu hoch. Hauptbelastungsfaktoren dabei sind Arbeitskosten, Energie, Einkommensteuer und Gewerbesteuer, wie das Münchner Ifo-Institut in einer Umfrage unter 1.705 Unternehmen ermittelt hat. An erster Stelle stehen dabei die Steuern und Abgaben für und auf die Belegschaft, die knapp 83 Prozent der befragten Firmen als starke oder sehr starke Belastung empfinden. Auftraggeber war die ebenfalls in München ansässige Stiftung Familienunternehmen.

Es seien gerade auch die hohen Steuern auf Arbeit, die beide Seiten - Arbeitgeber und Arbeitnehmer - lähmen "und ihnen die Freude an der Leistung nehmen", kommentierte Stiftungsvorstand Rainer Kirchdörfer. An zweiter Stelle der von den Unternehmen als große Last empfundenen Zahlungen an den Staat folgt für knapp 72 Prozent die Gewerbesteuer. Auf Platz drei folgen die Steuern und Abgaben auf Energie, die von gut zwei Drittel (68 Prozent) der Firmen genannt wurden.

Die Autoren verweisen in der Studie auf die internationale Konkurrenz. Laut OECD ist Deutschland unter den G7-Industrienationen das Land mit sowohl der höchsten Unternehmensbesteuerung als auch den höchsten Steuern und Abgaben auf Arbeit.

Ifo: Deutschland unattraktiv für Investitionen

"Die hohe Abgabenlast auf Arbeit betrifft dabei nicht nur private Haushalte, sondern wirkt auch als Standortfaktor", schreiben die Ifo-Ökonomen in dem Papier. "Sie erhöht die Arbeitskosten und kann insbesondere in international wettbewerbsintensiven Branchen die Attraktivität des Standorts mindern." Die Ökonomen empfehlen unter anderem eine Senkung der Einkommensteuer im mittleren Bereich, eine Senkung der Stromsteuer für sämtliche Unternehmen und eine Senkung der Körperschaftsteuer, die von Kapitalgesellschaften an den Fiskus abgeführt wird.

Befragt wurden die 1.705 Unternehmen - darunter 1.358 Familienunternehmen - vom 8. September bis 17. Oktober. Die Stiftung Familienunternehmen ist wie das Ifo-Institut in München ansässig, arbeitet eigenständig und gehört nicht zum in Berlin sitzenden Verband der Familienunternehmer, von dem sich im Herbst nach einer Ankündigung von Gesprächsbereitschaft mit der rechtspopulistischen AfD etliche Wirtschaftsvertreter distanziert hatten./cho/DP/stk



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