Märkte & Kurse

Konjunktur
Suchanfrage
Produktinformation
 

Auf dieser Seite finden Sie alle Konjunkturnachrichten zeitlich geordnet und zu unterschiedlichen Themen der letzten vierzehn Tage aufgelistet. Wählen Sie aus der untenstehenden Tabelle die für Sie interessante Nachricht aus. Zusätzlich können Sie auch unsere Nachrichtensuche nutzen, um damit noch detaillierter nach bestimmten und weiter zurückliegenden Konjunkturnachrichten zu suchen.

 

Ausgewählte Nachricht
01.12.2025 14:43

ROUNDUP: Materialmangel in Industrie - China wahrscheinliche Ursache

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie hat mit steigendem Materialmangel für ihre Produktion zu kämpfen - mit wahrscheinlicher Ursache in Peking. Betroffen sind nach einer aktuellen Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts vor allem Branchen, die auf Halbleiter und sonstige elektronische Bauteile angewiesen sind. Demnach haben im industrieweiten Schnitt 11,2 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten bei der Beschaffung des benötigten Materials, ein doppelt so hoher Anteil wie im Oktober.

Zu den mutmaßlichen Ursachen zählen die chinesischen Exportkontrollen für seltene Erden, da diese Metalle für viele Chips benötigt werden. Laut einer separaten Firmenumfrage der Handelskammer der EU in China plant mittlerweile ein knappes Drittel der dort ansässigen europäischen Firmen, sich neue Lieferanten außerhalb der chinesischen Grenzen zu suchen.

Autoindustrie am härtesten getroffen

"Die fehlenden Halbleiter verschärfen die bereits schwierige Situation der Industrie", sagte Umfrage-Leiter Klaus Wohlrabe. Besonders stark zu spüren bekommt das die ohnehin leidende Autoindustrie als wichtigster deutscher Industriezweig: Mehr als ein Viertel (27,6 Prozent) der Unternehmen klagt über Materialmangel. Auch die Hersteller elektronischer und optischer Produkte haben demnach vermehrt Schwierigkeiten, der Anteil der Firmen mit Nachschubproblemen stieg hier von 10,4 auf 17,5 Prozent.

Zusammenhang mit China wahrscheinlich

Nach den Gründen fragte das Ifo-Intitut nicht, doch hält Wohlrabe einen politischen Zusammenhang für naheliegend. Die chinesische Regierung hatte die Exportkontrollen für seltene Erden im Frühjahr verkündet. Sorgen in der deutschen Industrie ausgelöst hatte auch der europäisch-chinesische Streit um den niederländischen Chiphersteller Nexperia und dessen chinesischen Eigentümer. Etliche Fachleute gehen davon aus, dass die Pekinger Führung die Abhängigkeit europäischer und US-amerikanischer Unternehmen von chinesischen Vorprodukten nutzt, um politischen Druck auszuüben und die eigene Industrie zu fördern.

Nicht nur direkte Importe aus China betroffen

Nach Wohlrabes Einschätzung haben die Exportkontrollen Weiterungen über den direkten deutsch-chinesischen Außenhandel hinaus: Da die Exportkontrollen auch für andere Länder gelten, die chinesische Vorprodukte verbauen, trifft der Effekt die deutsche Industrie bei Einfuhren nicht nur aus der Volksrepublik.

Die Umfrage der EU-Außenhandelskammer in China zeigt ein weiteres Mal, wie abhängig europäische Unternehmen von China sind. Denn mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen sagten, dass ihre Werke außerhalb der Volksrepublik auf Vorprodukte aus China angewiesen seien.

Chinas Exportkontrollen hätten die Unsicherheit bei europäischen Unternehmen in der Volksrepublik erhöht, sagte Kammer-Präsident Jens Eskelund. Die Risiken: Lahmende Produktion oder sogar Stillstand. Die EU-Kammer fordert deshalb einen Mechanismus für allgemeine Genehmigungen.

Deutsche Industrie im Pekinger Würgegriff

Was für europäische Unternehmen insgesamt gilt, trifft deutsche Firmen ganz besonders: Nach Berechnungen des Berliner Mercator-Instituts für China-Studien importiert die deutsche Industrie 95 Prozent ihrer benötigten seltenen Erden aus China, weit über dem europäischen Schnitt.

Schon zu Amtszeiten von Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) diskutierte die deutsche Politik über die Reduzierung der Abhängigkeit von der weltgrößten Diktatur. Eingetreten ist das Gegenteil.

Schrumpfende Ausfuhren, steigende Importe

Germany Trade & Invest (GTAI) - die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Bundes - erwartet in diesem Jahr ein Rekordhandelsdefizit von knapp 88 Milliarden Euro. Denn die deutschen Exporte in die Volksrepublik könnten demnach um 10,6 Prozent sinken, die Einfuhren aus China jedoch um gut 7 Prozent steigen. Aus der einst von vielen deutschen Managern und Politikern gepriesenen "Win-Win-Situation" ist längst ein Win-Lose geworden. China gewinnt, Deutschland verliert. Peking hingegen hat seine einstige technologische Abhängigkeit vom Rest der Welt erfolgreich reduziert.

Chinesischer Druck auf deutsche Industrie wächst weltweit

Bislang beschränken sich die globalen Marktanteilsverluste der deutschen Industrie zu einem großen Teil auf China. Doch hat die chinesische Industrie in mehreren Zweigen riesige Produktionskapazitäten aufgebaut, für die der heimische Markt viel zu klein ist. Daher versuchen chinesische Firmen, deutsche Firmen auch im Rest der Welt zu verdrängen. Dabei leistet die Staats- und Parteiführung offenkundig tatkräftige Schützenhilfe. Die mit den Exportkontrollen verbundene Verlangsamung der Ausfuhr seltener Erden könnten die Preise hochtreiben, die Planung der Industrieunternehmen stören und ausländischen Wettbewerbern schaden, heißt es in einem im Oktober veröffentlichten Papier des Mercator-Instituts./cho/DP/nas



Weitere Konjunkturnachrichten
 
Weitere Konjunkturnachrichten der letzten 14 Tage 
Seiten:   25 26 27 28 29    Berechnete Anzahl Nachrichten: 845     
Datum Zeit Nachrichtenüberschrift
03.12.2025 07:05 ROUNDUP 2: Russland und USA uneins über Territorialfragen i...
03.12.2025 07:05 ROUNDUP: EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland
03.12.2025 07:04 ROUNDUP: Charles rollt Steinmeier den roten Teppich aus
03.12.2025 06:54 Wer finanziert den Unterhalt der Mittelrheinbrücke?
03.12.2025 06:41 Tarifrunde beginnt: Gewerkschaften gespannt auf Länder
03.12.2025 06:40 Stromversorgung beschäftigt Energieminister in Stralsund
03.12.2025 06:40 Heizen ist teurer geworden - mal wieder
03.12.2025 06:36 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland
03.12.2025 06:35 ROUNDUP/Bis 12.00 Uhr mittags: Renten-Rebellen sollen Farbe ...
03.12.2025 06:35 ROUNDUP: Putin sprach mit US-Vertretern lange über Ukraine-...
03.12.2025 06:34 Umfrage: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung ges...
03.12.2025 06:32 Londons Botschafter: Kooperation mit Deutschland eng wie nie
03.12.2025 05:50 Frankreichs Präsident Macron beginnt China-Besuch
03.12.2025 05:50 Tarifrunde für öffentlichen Dienst startet
03.12.2025 05:50 Innenminister beraten über Drohnen, Drogen und Fußball
03.12.2025 05:49 Ohne Rubio: Nato-Außenminister tagen in Brüssel
02.12.2025 23:27 Kreml: Witkoff bespricht Moskauer Ergebnisse mit Trump
02.12.2025 22:27 ROUNDUP/Hegseth zu umstrittenem Angriff: Keine Überlebenden...
02.12.2025 20:07 EU einigt sich auf gemeinsame Anti-Korruptionsgesetze
02.12.2025 20:00 WDH: Deutscher Mittelstand schickt Brandbrief an Bas
Suche
Durchsuchen Sie unser Nachrichtenangebot unter Angabe eines von Ihnen gesuchten Begriffs.



 
Weitere Nachrichten
Lesen Sie auch weitere interessante Nachrichten u.a. zu den Themen Aktien im Fokus, Hintergrundberichte, Börsentag auf einem Blick, Wochenausblick oder adhoc-Mitteilungen.
 
Börsenkalender
13.12.2025

CRITICAL INFRASTRUCTURE TECHNOLOGIES LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

HIND ZINC
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

OBSC PERFECTION LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

MANDEEP AUTO INDUSTRIES LTD
Analysten-, Investoren- & Aktionärskonferenzen

Übersicht
 

FactSet
Implemented and powered by FactSet. Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet.
Bitte beachten Sie die Risikohinweise und Quellenangaben der TARGOBANK, die für diese Seite gelten.
 

 

Produkte und Services