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25.11.2025 06:18

Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa

BERLIN (dpa-AFX) - Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt eine militärische Führungsrolle der Bundesrepublik in Europa ab. In einer Umfrage des Forsa Instituts im Auftrag der Körber-Stiftung antworteten 61 Prozent der Teilnehmer mit "eher nein" und nur 38 Prozent mit "eher ja". Mit 75 Prozent fiel die Ablehnung in Ostdeutschland besonders hoch aus, im Westen lag sie bei 58 Prozent.

Forsa ermittelte für die Stiftung die Meinung der Bevölkerung zu wichtigen Fragen der Außen- und Sicherheitspolitik. Dabei gaben 76 Prozent der Befragten an, sie interessierten sich stark bis sehr stark für diese Themen.

International größeres militärisches Engagement klar abgelehnt

Zwiegespalten sind die Menschen hierzulande bei der Frage, ob Deutschland mehr Verantwortung übernehmen und sich in internationalen Krisen stärker engagieren sollte - oder sich im Gegenteil mehr zurückhalten sollte. 48 Prozent stimmten für ein größeres Engagement, 43 Prozent für eine größere Zurückhaltung. Auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Im Westen plädieren 51 Prozent für mehr Engagement, im Osten nur 35 Prozent. Dafür votieren in Ostdeutschland 52 Prozent für mehr Zurückhaltung, im Westen nur 42 Prozent.

Wenn schon mehr Engagement, dann sollte dies aus Sicht der allermeisten Menschen in erster Linie diplomatisch sein. Für einen größeren diplomatischen Einsatz stimmten 71 Prozent (West) beziehungsweise 84 Prozent (Ost), für mehr militärisches Engagement dagegen nur 19 Prozent (West) beziehungsweise 7 Prozent (Ost).

Verhältnis zu den USA wird weitgehend als schlecht beurteilt

Die Umfrage zeigt eine deutliche Verschlechterung der Stimmung gegenüber den USA seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump. Drei Viertel der Befragten (73 Prozent) schätzten die Beziehungen zu den USA als schlecht ein. Ein Jahr zuvor - da war Joe Biden noch US-Präsident - bewerteten ziemlich genau so viele Menschen (75 Prozent) das Verhältnis als gut. Bei der Frage nach dem wichtigsten außenpolitischen Partner Deutschlands rangieren die USA mit 26 Prozent mit weitem Abstand hinter Frankreich, das auf 46 Prozent kommt.

Das Vertrauen in die USA in einzelnen Politikfeldern ist gering. So sehen etwa nur 38 Prozent der Deutschen die USA als Partner beim Umgang mit dem Krieg in der Ukraine an, für 58 Prozent sind sie dies nicht. Im Umgang mit China halten 31 Prozent die USA für einen Partner, 63 Prozent aber nicht. Und bei der Förderung des freien Handels setzen 21 Prozent auf die USA, 76 Prozent jedoch nicht.

Starke Erhöhung der Verteidigungsausgaben findet Zustimmung

Für grundsätzlich richtig hielten es 72 Prozent der Befragten, dass Deutschland in den kommenden zehn Jahren seine Verteidigungsausgaben in etwa verdoppeln will. 27 Prozent sahen das als grundsätzlich nicht richtig an. Hier fiel die Zustimmung in Ostdeutschland mit 56 Prozent deutlich kleiner aus als im Westen, wo 75 Prozent für den deutlichen Anstieg der Verteidigungsausgaben plädierten.

Mit überwältigender Mehrheit (82 Prozent) lehnten es die Befragten ab, dass sich Deutschland eigene Atomwaffen anschafft. Hier war die Ablehnung in West- und Ostdeutschland ungefähr gleich groß.

Für die nach Angaben der Körber-Stiftung repräsentative Umfrage hatte Forsa zwischen dem 15. und 26. September 1.503 Wahlberechtigte in Deutschland befragt./sk/DP/zb



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