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22.07.2025 06:23

Zuzahlungen für Pflege im Heim erneut gestiegen

BERLIN (dpa-AFX) - Die Pflege im Heim ist für Bewohnerinnen und Bewohner noch teurer geworden. Die Zahlungen aus eigener Tasche im ersten Aufenthaltsjahr überschritten nun im bundesweiten Schnitt die Marke von 3.000 Euro im Monat, wie eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen ergab. Mit Stand 1. Juli waren demnach durchschnittlich 3.108 Euro zu überweisen. Das sind monatlich 124 Euro mehr als zum 1. Januar und 237 Euro mehr als zum 1. Juli vergangenen Jahres, wie die der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Daten zeigen.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten. Für Bewohnerinnen und Bewohner im Heim kommen noch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Einrichtungen und Ausbildungskosten hinzu.

Erhebliche Unterschiede in den Ländern

Regional gibt es weiter große Unterschiede. Im Länder-Vergleich am teuersten war die Pflege im ersten Jahr im Heim zum 1. Juli in Bremen mit durchschnittlich 3.449 Euro im Monat und in Nordrhein-Westfalen mit 3.427 Euro. Bundesweit am niedrigsten war die monatliche Belastung im ersten Jahr im Heim nun in Sachsen-Anhalt mit 2.595 Euro und Mecklenburg-Vorpommern mit 2.752 Euro.

Die Vorstandschefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, sagte, die Eigenbeteiligung steige seit Jahren kontinuierlich an. "Den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern sind Belastungen in dieser Größenordnung nicht mehr zuzumuten." Um das schnell zu ändern, müssten die Länder ihre Verantwortung zur Übernahme der Kosten für Investitionen und Ausbildung erfüllen.

Zuschläge als Kostendämpfer

Bei den selbst zu zahlenden Summen kommt es auf die Aufenthaltsdauer an, weil sich danach Entlastungszuschläge richten, die Pflegebedürftige neben den Leistungen der Pflegekassen bekommen. Der Eigenanteil für die reine Pflege wird damit im ersten Jahr im Heim um 15 Prozent gedrückt, im zweiten um 30 Prozent, im dritten um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent.

Mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Jahr stieg die Zahlung aus eigener Tasche nun im Schnitt auf 1.991 Euro im Monat - das waren 126 Euro mehr als zum 1. Juli 2024. Ausgewertet wurden Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Ländern. Zum Ersatzkassenverband gehören etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit./sam/DP/zb



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